30-03-2010, 11:49
(29-03-2010, 22:12)Gundi schrieb: Die ist aber schon bewusst dass dieser Thread und solch ein Kinderbuch zwei völlig verschiedene Dinge sind?
schade. ich hatte gehofft, du würdest ein wenig nachdenken und dir würde dabei was auffallen. gut - ich habe mich getäuscht
Zitat:Woher soll denn das Kind wissen das in dem Ferkelbuch nur eine bestimmte Sicht von Religion präsentiert wird (die nun einmal präsentiert wird auch wenn du dich dagegen wehrst), es aber noch weitere gibt?
warum sollte das kind davon ausgehen, daß es keine anderen sichtweisen gibt?
Zitat:Selbst wenn Schmidt-Salomon "nur" die Absicht hatte Kindern die Sichtweise von Atheisten nahezubringen, hat er damit ein Bild von Religion im Allgemeinen geschaffen
nein - wieso?
die "Sichtweise von Atheisten" ist doch wohl klar etwas anderes als "ein Bild von Religion im Allgemeinen". letzteres unterstellst bloß du, um es eben kritisieren zu können
Zitat:Und ein Kind wird nicht differenziert an solch eine Lektüre herangehen, wie vielicht ein Erwachsener. Also zu behaupten das Buch sei gerechtfertigt, weil ja lediglich der Standpunkt von Atheisten dargestellt wird, ist einfach falsch. Ein Kind verfügt einfach noch nicht über das Wissen bzw. Erfahrung um solch ein Buch kritisch zu hinterfragen
du bleibst also bei deinem absurden anspruch, kindern dürfe man informationen nur dann geben, wenn sie ausgewogen, umfassend, neutral usw. sind. ich will dir mal ein beispiel geben dafür, warum dein anspruch absurd ist. stellen wir ihn nämlich mal an informationen nicht über religionen, sondern über mißbrauch
also: gundi klärt seinen kleinen sohn über mißbrauch auf - natürlich völlig "ausgewogen", weil der kleine kevin ja noch nicht differenzieren kann, nicht "über das Wissen bzw. Erfahrung" verfügt, um seines vaters vortrag kritisch zu hinterfragen
also, kevin, wenn da mal ein onkel kommt und dir an den piephahn fassen will oder möchte, daß du seinen piephahn anfaßt, dann mußt du sagen: das will ich nicht! denn gegenseitiges piephahn anfassen ist bäh, wenn ein erwachsener und ein kind das miteinander tun. aber der onkel ist nicht wirklich böse, er kann halt nicht anders, und wenn er nicht piephahn anfassen spielen darf, dann ist er gaaanz traurig. und das tut ja auch nicht weh, und eigentlich kann man mit piephahn anfassen ganz tolle gefühle haben, und das macht normalerweise auch spaß. außerdem war es z.b. bei den alten griechen (das waren vor über zweitausend jahren die schlauesten menschen auf der welt, die haben unheimlich viel gewußt und sich über alles mögliche gedanken gemacht) so, daß der lehrer den kindern nicht nur alles beigebracht hat, sondern sie haben auch gegenseitiges piephahn anfassen gespielt - das hat dazugehört und den kindern gezeigt, wie lieb der lehrer sie hat
so, jetzt also ist dein sohnchen umfassend und ausgewogen aufgeklärt und weiß ja nun sicher, wo es lang geht - oder vielleicht doch nicht?
(und um das gleich vorwegzunehmen: nein, ich setze nicht glaube/religion mit sexuellem kindesmißbrauch gleich!!!)
kleine kinder sind noch nicht unbedingt in der lage, alles zu hinterfragen, ausgefeilt zu differenzieren - da hast du recht. aber gerade deshalb ist es ja wichtig, daß die eltern ihnen klare leitlinien vorgeben, an denen sie sich orientieren können. einem kleinen kind ist nicht geholfen damit, wenn du ihm erklärst: "kann so sein, kann man aber auch anders sehen. du mußt dir halt selber überlegen, was richtig ist"
dein anspruch an "ausgewogenheit" überfordert das kleine kind. es will von den eltern wissen, was "richtig ist" - bis es älter wird und natürlich auch die weisheit seiner eltern hinterfragt und sich von dieser emanzipiert
also: auch wenn einem kleinen kind atheistisches denken vermittelt wird, so heißt das ja nicht, daß es nicht später trotzdem gläubig werden kann. mit einem "anything goes" aber als vorgabe wird es von vornherein orientierungslos sein
Zitat:Wenn du meinst einseitige Bücher seien eine gute Entwicklungshilfe für ein Kind, warum bist du dann gegen die Kinderbibel?
du sollst lesen, was ich schreibe - und nicht darüber fantasieren, was ich eigentlich meinen sollte
ich bin nicht gegen die kinderbibel. im gegensatz zu dir sehe ich "einseitige" kinderbücher nicht als katastrophe
(29-03-2010, 22:12)Gundi schrieb: Um auf das Ferkelbuch zu kommen: Ich hatte dir gesagt dass ich bisher kein anderes Kinderbuch zum Thema Religion gelesen habe. Wieso also darüber ein Thema machen?
Wieso hier die Kinderbibel zum Thema machen, nur damit du dich beruhigst?
nicht, damit ich mich beruhige. aber wenn du generell was gegen "einseitige" kinderbücher hast, dann mußt du konsequenterweise diese als solche, in ihrer gesamtheit, kritisieren - und nicht ein einziges herauspicken, welches - na so ein zufall aber auch! - eben nicht die segnungen von glauben und religion propagiert
da du das nicht tust, bzw. dich sogar hartnäckig weigerst, hierzu so eindeutig und ausführlich stellung zu beziehen, wie du energie darauf verwendest, das ferkelbuch zu dämonisieren - da dem also nicht so ist, macht man sich natürlich gedanken über deine eigentlichen motive
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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