31-03-2010, 15:46
(31-03-2010, 14:46)nidschki schrieb: Ich habe zuletzt eh noch geschrieben, dass man den tatsächlichen Werdegang eines Menschen natürlich nicht vorhersagen kann. Dass mit dem finanziellen Engpass sehe ich nicht unbedingt auf die grundlegenden Dinge wie Ernährung oder Wassermangel reduziert, sondern vielmehr auf eine allgemein schlechte Situation, die nicht viel Freiraum lässt für Entfaltung. Damit meine ich, wenn jemand in ärmliche Verhältnisse hineingeboren wird hat er es grundsätzlich schwerer als andere, seine Träume zu erfüllen. Dem Satz "Geld macht glücklich" stimme ich nicht einfach so zu, aber ohne ein gewisses Maß an Geld ist (auch in Deutschland) Selbstverwirklichung schwer zu erreichen.
Verstehe. Ich denke hier unterscheiden wir uns sehr. Ich persönlich würde Armut, so wie du sie beschreibst (also mit Nahrung, Dach überm Kopf und auch Bildung) nicht als Grund für einen Schwangerschaftsabbruch ansehen. Ich sehe keinen direkten Zusammenhang. Das ein Kind aus ärmeren Verhältnissen kein gutes Leben führt ist mir zu spekulativ. Selbst wenn nur die Hauptschule besucht wird, bedeutet das doch nicht gleich, dass das Leben nicht schön sein kann.
(31-03-2010, 14:46)nidschki schrieb: Wenn also eine ohnehin arme Familie (arm heißt sie können sich grundlegende Dinge wie Nahrung/Wasser/ein Dach über dem Kopf leisten) ein Baby bekommt, verschlechtert sich die Situation möglicherweise noch mehr. Ich sage nicht dass Abtreibung dann von vornherein die bessere Lösung wäre, nur, dass sie in meinen Augen legitim wäre.
Wenn die Situation sich für die gesamte Familie verschlechert dann mag das durchaus richtig sein. Angenommen eine Familie hat schon 7 Kinder, dann würde ein achtes bedeuten, weniger Zeit für die anderen zu haben.
(31-03-2010, 14:46)nidschki schrieb: Ganz sicher! Auf etwas à la Eugenische Versuchung will ich nicht hinaus. Ich meine nur, wenn von vornherein klar ist dass ein Mensch gewisse Defizite haben wird die sein Leben (zumindest sehr wahrscheinlich) erschweren werden, sollte man gut darüber nachdenken wie mit der Situation umzugehen ist.
Natürlich gibt es viele Paare die behinderte Kinder haben und gut mit damit umgehen können.
Ich verurteile auch niemanden, der ein behindertes Kind abtreibt, weil er sich Gedanken darüber macht.
Aber angenommen bei einem Kind (welches von den Eltern gewünscht wurde) wird die Diagnose gestellt dass es eventuell behindert zur Welt kommen könnte und die Eltern entscheiden sich daraufhin für eine Abtreibung, was sie bei einem Gesunden nicht getan hätten. Hat dies nicht einen gewissen Zug von verschiedenen Wertigkeiten menschlichen Lebens?
Ein gesundes Kind hat mehr Wert und ihm wird das Leben geschenkt, wohingegen das Behinderte abgetrieben wird. Aus beiden entwickeln sich aber menschliche Lebewesen. Verstehst du was ich meine?
