05-04-2010, 13:20
(04-04-2010, 17:45)Ekkard schrieb:(04-04-2010, 12:40)VolkersList schrieb: Wie ist erklärbar, daß sich die Wissenschaft verzweifelt dagegen wehrt, ihre weißen Flecken durch vorläufige Glaubensthesen ausfüllen zu lassen?Die Wissenschaft ist eine Methodenlehre, die bewusst auf Wertung verzichtet. Weltanschauung enthält dagegen zu weiten Teilen ein Wertungssystem - ich behaupte: Dazu ist die Weltanschauung da!
Das heißt, die Wissenschaft fasst Fakten zusammen. Und das war's. Was der Leser dieser Fakten damit macht, ist Sache seiner Weltanschauung.
Lieber Ekkard,
danke, daß Du mir noch begegnen magst. Natürlich hast Du Recht, wenn Du sagst, daß Wissenschaft als Methodenlehre keine Meinungslehre sein kann.
Aber ich meine etwas, das über die reine Wissenschaft hinaus geht.
Auch Wissenschaftler sind Menschen und ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ihr Weltbild nur auf wissenschaftlich belegbare Tatsachen redzuzieren.
Im Gegenteil. Gerade weil sie als Wissenschaftler tiefer als wir alle in die Natur und in den Kosmos schauen können, sind sie prädestiniert, für die unglaublichen Wunder der Natur Demut zu empfinden, anstatt hochmütig zu behaupten, wir werden eines Tages alles erklären können.
Was ich meine ist, daß Wissenschaft sich nicht losgelöst vom Menschen, vom Wissenschaftler betrachten läßt.
Wissenschaft ohne den Menschen dahinter ist eine Fiktion.
Ein Apparat, der die Welt analysiert und nicht bereit ist, sich selbst zu analysieren, ist eine Fiktion.
Genau an dieser Stelle setzt meine Kritik an der Wissenschaft an, aber hindert mich nicht, das Christianentum sagen zu lassen, daß Wissenschaft gottgewollt ist als einmalige Chance der Natur, sich selbst zu betrachten und sich dadurch verstehen zu lernen.
Danke für alles.
Volker