13-04-2010, 00:31
Ich darf mal mein kleines Philosophie-Lexikon (rororo re 55453) zitieren:
Humanismus (von lat. humanus, menschlich).
1. Zunächst bezeichnet H. eine Lehre, die die menschliche Bildung zum Inhalt hat. Der Mensch muss gebildet werden bzw. sich bilden, um voll und ganz Mensch zu sein. Der Forderung nach Bildung liegt dabei eine Bestimmung des idealen Menschseins zugrunde.
Das Ideal wird vorwiegend dem antiken Menschenbild entnommen. … Die gesamteuropäische Strömung der Renaissance rückte von der Scholastik ab und befreite sich von der Übermacht der Theologie (vgl. Säkularisierung). Bereiche (oder Tätigkeiten) wie Kunst, Literatur, Politik usw. tragen als menschliche Phänomene ihren Zweck in sich selbst und müssen aus sich selbst heraus verstanden werden.
Der Mensch gilt als schöpferisches Zentrum. Ziel ist die Entfaltung der Möglichkeiten, die den Menschen als human charakterisieren, und zwar gemäß dem Ideal eines universalen Menschen. … Der Neuh. der dt. Klassik (Goethe, Schiller, W.v. Humboldt) verlegt das Ziel in die Bildung der Individualität als solcher, entsprechend dem Ideal der Humanität. Vor allem bei Humboldt wird der H. als Theorie der Bildungsphilos. erarbeitet und begründet….
(Der) moderne H. betont den konkreten, historisch bedingten Lebenszusammenhang, in dem der Mensch steht.
2. Weiterhin bezeichnet H. eine Lehre von der Verwirklichung des Menschseins durch Befreiung. Dieser H. setzt an beim Entfremdungsbegriff und hat eine kritische Tendenz: Die bestehenden Verhältnisse sollen als unmenschlich entlarvt werden. Der kritische H. versteht den Menschen als historisches Wesen. Was der Mensch ist, wird er erst durch das, was er schafft, vor allem durch Arbeit*. …
Eine charakteristische Wendung gibt ihm (dem Humanismus) die modernere franz. Philos. (Kojeve, Sartre, Merleau-Ponty). Von Hegel beeinflusst, begreift sie den H. als Lehre von der Verwirklichung des Menschen durch Bildung einer sozialen und kulturellen Welt. Gleichzeitig rückt unter dem Titel die Frage in den Vordergrund, welche Mittel für dieses humane Ziel eingesetzt werden dürfen. Camus wendet den H. kritisch gegen diesen selbst: Der Glaube an eine endgültige Befreiung des Menschen legitimiert neue Unmenschlichkeiten. Dagegen besteht der eigentliche H. im Kampf für die menschliche Würde.
Einen besonders prononcierten H. vertritt Sartre: Freiheit des Menschen kann es nur geben, wenn es keinen Gott gibt.
3. Im allgemeinen ist der H. eine Lehre oder Haltung, die dem Menschen einen Wert in sich selbst zumisst, ihn als sich selbst genügendes Wesen versteht. Der Mensch oder das Menschliche gilt als Ausgangspunkt oder Ziel. Aber Menschlichkeit kann auch anders verstanden werden. Für den religiösen H. etwa wird der Einzelne erst im Verhältnis zu einer Instanz, die ihn transzendiert, zum wirklichen Menschen.
Lehren haben Einfluss auf Menschengruppen. Sie werden angewendet (man beachte den Sprachwitz: ...gewendet!). Folglich muss man sich immer die menschlichen Gesellschaften ansehen oder die Schuld der Individuen. Lehren lassen sich vermutlich immer so wenden, dass damit Ziele erreicht werden, "notfalls über Leichen".
Langer Rede kurzer Sinn: Ich verstehe nicht, worin das Anliegen der voran gegangenen Diskussion besteht.
Humanismus (von lat. humanus, menschlich).
1. Zunächst bezeichnet H. eine Lehre, die die menschliche Bildung zum Inhalt hat. Der Mensch muss gebildet werden bzw. sich bilden, um voll und ganz Mensch zu sein. Der Forderung nach Bildung liegt dabei eine Bestimmung des idealen Menschseins zugrunde.
Das Ideal wird vorwiegend dem antiken Menschenbild entnommen. … Die gesamteuropäische Strömung der Renaissance rückte von der Scholastik ab und befreite sich von der Übermacht der Theologie (vgl. Säkularisierung). Bereiche (oder Tätigkeiten) wie Kunst, Literatur, Politik usw. tragen als menschliche Phänomene ihren Zweck in sich selbst und müssen aus sich selbst heraus verstanden werden.
Der Mensch gilt als schöpferisches Zentrum. Ziel ist die Entfaltung der Möglichkeiten, die den Menschen als human charakterisieren, und zwar gemäß dem Ideal eines universalen Menschen. … Der Neuh. der dt. Klassik (Goethe, Schiller, W.v. Humboldt) verlegt das Ziel in die Bildung der Individualität als solcher, entsprechend dem Ideal der Humanität. Vor allem bei Humboldt wird der H. als Theorie der Bildungsphilos. erarbeitet und begründet….
(Der) moderne H. betont den konkreten, historisch bedingten Lebenszusammenhang, in dem der Mensch steht.
2. Weiterhin bezeichnet H. eine Lehre von der Verwirklichung des Menschseins durch Befreiung. Dieser H. setzt an beim Entfremdungsbegriff und hat eine kritische Tendenz: Die bestehenden Verhältnisse sollen als unmenschlich entlarvt werden. Der kritische H. versteht den Menschen als historisches Wesen. Was der Mensch ist, wird er erst durch das, was er schafft, vor allem durch Arbeit*. …
Eine charakteristische Wendung gibt ihm (dem Humanismus) die modernere franz. Philos. (Kojeve, Sartre, Merleau-Ponty). Von Hegel beeinflusst, begreift sie den H. als Lehre von der Verwirklichung des Menschen durch Bildung einer sozialen und kulturellen Welt. Gleichzeitig rückt unter dem Titel
Einen besonders prononcierten H. vertritt Sartre: Freiheit des Menschen kann es nur geben, wenn es keinen Gott gibt.
3. Im allgemeinen ist der H. eine Lehre oder Haltung, die dem Menschen einen Wert in sich selbst zumisst, ihn als sich selbst genügendes Wesen versteht. Der Mensch oder das Menschliche gilt als Ausgangspunkt oder Ziel. Aber Menschlichkeit kann auch anders verstanden werden. Für den religiösen H. etwa wird der Einzelne erst im Verhältnis zu einer Instanz, die ihn transzendiert, zum wirklichen Menschen.
Lehren haben Einfluss auf Menschengruppen. Sie werden angewendet (man beachte den Sprachwitz: ...gewendet!). Folglich muss man sich immer die menschlichen Gesellschaften ansehen oder die Schuld der Individuen. Lehren lassen sich vermutlich immer so wenden, dass damit Ziele erreicht werden, "notfalls über Leichen".
Langer Rede kurzer Sinn: Ich verstehe nicht, worin das Anliegen der voran gegangenen Diskussion besteht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

