17-04-2010, 10:50
Hallo Miriam,
ich muss zugeben, dass ich deiner Argumentation nicht ganz folgen kann. In deinem Schlussabsatz schreibst du:
1. Wir können für diese voraussetzen, dass sie Artefakte hinterlassen haben, die ...
2. einem menschengerechten Zweck dienen. Und die ...
3. sich nicht selbst hergestellt haben können, weil sie "einfach" sind, die also selbst keine Organisationsstruktur enthalten.
Artefakte, Zweck, Einfachheit lassen ohne Weiteres auf einen Hersteller schließen, ja sogar auf das Maß seiner Intelligenz. Das hat sogar den Charakter einer empirischen Evidenz (empirischer Beweis).
Worüber wir diskutieren, soweit ich dies verstanden habe, ist, ob man hinter Dingen mit hoher Selbstorganisation (Selbst-pflege, -reparatur, -herstellung) deren Schöpfer erkennen kann. Meiner Meinung nach ist dies wegen fehlender Voraussetzung nicht beweisbar. Dazu hatte ich auf die Fragestellung selbst (nach einem Gottesbeweis in Analogie zum Menschenbeweis) hingewiesen. Ich nehme an, dass folgende Anmerkung deine Reaktion darauf war:
Es könnte zwar sein, dass wir in Wirklichkeit keine Vorfahren besitzen, und unsere gesamte Struktur von Gott vor rund sechs- bis siebentausend Jahren "hergestellt" worden ist. Dagegen sprechen in der Tat die Artefakte und die biologischen Überbleibsel unserer Vorfahren.
Das Beispiel mit dem Tier, das den Menschen nicht an seinen Werken erkennen kann, leuchtet mir in diesem Zusammenhang nicht ein. Für Tiere ist die Fragen nicht relevant, solange ein bestimmtes Artefakt keine Gefahr signalisiert. Der Mensch ist im Allgemeinen nur eine Gefahr. - Und wenn diese gegeben ist, dann schließen einige höhere Tiere durchaus vom Artefakt auf den Menschen als Fressfeind. So können Ratten durchaus von der Existenz einer Falle auf den ihnen feindlich gesonnenen Menschen schließen und meiden in Zukunft diesen Bereich.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
ich muss zugeben, dass ich deiner Argumentation nicht ganz folgen kann. In deinem Schlussabsatz schreibst du:
(17-04-2010, 09:44)miriam schrieb: So z.B. auch die Forschung nach frühen Menschenformen...der behauene Feuerstein...wir schließen von jetzt auf damals, und gehen davon aus, dass damit erkennbar ist, dass hier ein Lebewesen gewirkt hat und das hier ein intelligentes Lebewesen gewirkt hat, das zielgerichtet Werkzeug mit Halbwerkzeug(?) hergestellt hat und sich damit vom Tier unterscheidet, oder so irgendwie...Dieses Beispiel trifft nicht ganz das Problem: Hier urteilen Menschen über ihre Vorfahren.
1. Wir können für diese voraussetzen, dass sie Artefakte hinterlassen haben, die ...
2. einem menschengerechten Zweck dienen. Und die ...
3. sich nicht selbst hergestellt haben können, weil sie "einfach" sind, die also selbst keine Organisationsstruktur enthalten.
Artefakte, Zweck, Einfachheit lassen ohne Weiteres auf einen Hersteller schließen, ja sogar auf das Maß seiner Intelligenz. Das hat sogar den Charakter einer empirischen Evidenz (empirischer Beweis).
Worüber wir diskutieren, soweit ich dies verstanden habe, ist, ob man hinter Dingen mit hoher Selbstorganisation (Selbst-pflege, -reparatur, -herstellung) deren Schöpfer erkennen kann. Meiner Meinung nach ist dies wegen fehlender Voraussetzung nicht beweisbar. Dazu hatte ich auf die Fragestellung selbst (nach einem Gottesbeweis in Analogie zum Menschenbeweis) hingewiesen. Ich nehme an, dass folgende Anmerkung deine Reaktion darauf war:
(17-04-2010, 09:44)miriam schrieb: ich muss also den Menschen oder Gott nicht beweisen oder wegbeweisen, was wahrscheinlich immer zu einer Rückkopplung führen wird, solange wir denken.Wie gesagt: Wenn ich diesen Satz richtig verstehe, dann bedeutet er Zustimmung. Man muss tatsächlich die Existenz unserer Vorfahren (dein Beispiel) nicht beweisen, weil wir ohne diese Vorfahren gemäß unserer biologischen Organisationsstruktur gar nicht existierten.
Es könnte zwar sein, dass wir in Wirklichkeit keine Vorfahren besitzen, und unsere gesamte Struktur von Gott vor rund sechs- bis siebentausend Jahren "hergestellt" worden ist. Dagegen sprechen in der Tat die Artefakte und die biologischen Überbleibsel unserer Vorfahren.
(17-04-2010, 09:44)miriam schrieb: sondern ich muss beweisen, welche Eigenschaft dazu nötig ist, den Menschen oder Gott zu erkennenJa und zwar unabhängig davon, was an Artefakten vorhanden ist. Denn diese sagen nichts aus, falls der Hersteller der Organismen eine Selbstorganisationsstruktur geschaffen haben sollte.
(17-04-2010, 09:44)miriam schrieb: wer also Gott nicht rückschließend erkennen kann, (liest) in diese einfache Analogie eine absichtliche (willkürliche?) Bedeutung hineinWenn mein Verständnis dieses Satzes richtig ist (siehe meine Begriffe in Klammern), dann stimme ich dem zu.
Das Beispiel mit dem Tier, das den Menschen nicht an seinen Werken erkennen kann, leuchtet mir in diesem Zusammenhang nicht ein. Für Tiere ist die Fragen nicht relevant, solange ein bestimmtes Artefakt keine Gefahr signalisiert. Der Mensch ist im Allgemeinen nur eine Gefahr. - Und wenn diese gegeben ist, dann schließen einige höhere Tiere durchaus vom Artefakt auf den Menschen als Fressfeind. So können Ratten durchaus von der Existenz einer Falle auf den ihnen feindlich gesonnenen Menschen schließen und meiden in Zukunft diesen Bereich.
(17-04-2010, 09:44)miriam schrieb: wenn Nichtgott-Glauber aber den Gott-Glaubern eine Absicht unterstellen,Du meinst vermutlich nicht "Absicht" sondern "Willkür", "willkürliche Setzung" oder "Unterstellung?" Jedenfalls unterstellt jegliche Weltanschauung die Wirkung bestimmter sozialrelevanter Vereinbarungen und ist damit per se unbeweisbar. Denn was ich in meinem Denk- und Wertesystem voraussetze, darf ich nicht zu beweisen versuchen. Ich werde es in allen Überlegungen wiederfinden, sofern ich keine logischen Fehler mache.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard