(03-05-2010, 21:35)Gundi schrieb: Glaubt ihr das es Gläubigen leichter fällt sich mit ihrem eigenen Tod auseinanderzusetzen als Atheisten? Immerhin glauben sie an Wiedergeburt, Himmel etc... Fällt es ihnen leichter aus diesem Leben zu scheiden in der Hoffnung auf ein Neues?
Leichter fällt ihnen das Sterben imho nicht. Theoretisch könnte man sagen, Gläubige haben weniger Angst weil sie "wissen", dass danach noch etwas kommt, und bei Atheisten ist da einfach Schluss.
Ich persönlich seh' das aber anders. Denn schließlich verlangen uns die Offenbarungsreligionen einiges ab, damit wir im schönen Teil des Jenseits landen. Tatsächlich zu fürchten, man könnte in die Hölle kommen, weil man sich nicht strikt genug der Priestermoral unterworfen hat stellt in meinen Augen eine viel größere Furcht da als zu glauben es ist einfach Schluss.
Für moderate Gläubige mögen natürlich andere Dinge gelten. Und Atheisten kann man auch nicht alle als Kollektiv auffassen; die Verneinung oder das Ausschließen einer höheren Macht ist keine besonders aussagekräftige Schnittstelle. Der eine mag Angst bekommen, der andere ruhig "hinfortgleiten", wieder ein anderer fängt vielleicht in seinen letzten Sekunden an an den Himmel zu glauben...
Ich denke das "Ambiente" macht eine Menge aus. Wenn man in einem gemütlichen Krankenhausbett von seinen Liebsten umringt ist wird man, egal ob gläubig oder nicht, wohl leichter mit der Situation umgehen können als wenn man buchstäblich alleine stirbt.
Um nochmal auf Fundis zurückzukommen: Die haben es m. E. am schwersten. So viele Gebote, Verbote, Strafandrohungen etc. wie die heiligen Bücher hergeben dürften das Ableben zur wahren Höllenqual werden lassen. Die müssen in meinen Augen eine Riesenangst haben dass ihr Gott sie bestraft für etwaige Sünden, Fehlleistungen und dergleichen. Ernsthaft zu meinen man könnte vom Sterbebett in ein brodelndes Meer aus glühender Lava stürzen und von einem Teufel gequält werden kann nicht gut für die Psyche sein.