18-05-2010, 18:53
(18-05-2010, 14:29)indymaya schrieb: Apokryph im Sinne der Kiche ist im heutigen Sinn Zensur.
Nicht Zensur, sondern Vernunft war der Grund, warum nicht alles und jedes in den Kanon aufgenommen wurde.
Dass Texte wie die Pilatusakten, das Philippusevangelium, die Paulusakten, Petrusakten, Andreasakten und Thomasakten, um ein paar Beispiele zu nennen, nicht in den Kanon Eingang fanden, war vernünftig und nachvollziehbar, dass das Kindheitsevangelium des Thomas, eine Art frühchristlicher Schundroman, draußen blieb, ebenso.
Die Offenbarung des Johannes, die beiden Petrusbriefe und der Judasbrief haben es geschafft, der Hirt des Hermas und die Didache nicht. Den Jakobusbrief hätten viele Theologen, insbesondere Luther, lieber draußen gehabt, das Thomasevangelium würde in der Zusammenschau um einiges weniger stören als die johanneischen Texte. Auch die Clemensbriefe würden besser in den Kanon passen als so manches andere.
Aber das NT liegt nun mal in der bekannten Form vor.
Sonderbar aber ist es, wenn jemand klagt, dass die "Schatzhöhle", eine phantasieschwangere Nacherzählung biblischer Geschichten aus dem 6. Jh. nC, die noch dazu teilweise Pamphletcharakter hat, nicht für voll genommen wird und für die dort angeführten unsinnigen Behauptungen Gegenbeweise einfordert.
MfG B.