(23-05-2010, 19:03)Mensch1972 schrieb: So wie ich es verstanden habe, kann nach Pelagius jeder Mensch Heil bzw. Erlösung erlangen, der die Gebote Gottes erfüllt. Für ihn ist die Taufe allein keine Heilsgarantie. Auch lehnte er den Standpunkt ab, dass der Mensch kein sündenfreies Leben führen kann. Damit befindet er sich m.E. durchaus im Einklang mit Jesus und auch dem Apostel Jakobus, denn beide lehrten, dass der Glaube allein nicht genügt, sondern man auch danach handeln muss.
Ohne Zweifel war die Auffassung des Pelagius das vernünftigere Konzept. Allerdings wurde seine Lehre durch die Gegner (vor allem durch Hieronymus und Augustinus) zum Teil polemisch karikiert, sodass das, was durch Gegenschriften auf uns gekommen ist, recht vorsichtig beurteilt werden muss.
(23-05-2010, 19:03)Mensch1972 schrieb: Wurde Pelagius nicht sogar exkommuniziert?
Ja, er und seine Mitstreiter wurden exkommuniziert, und zwar auf besagter 15. Synode von Karthago, die am 1.5.418 begonnen hatte.
Zwischen Juni und August 418 ging ein Rundbrief (Epistula tractoria) nach Ägypten, Konstantinopel, Thessalonike und Jerusalem, mit welchem das Dogma von der Ursünde verkündet wurde.
Welche Folgen das für Pelagius hatte, ist nicht bekannt. Er verschwand nach 418 von der Bildfläche. Er dürfte bald nach 418 verstorben sein.
MfG B.

