Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Sinn einer Krankheit
#3
(16-06-2010, 15:23)Charlotte schrieb: Ich habe eine ziemliche Durststrecke hinter mir.

Viele Fragen gingen mir durch den Kopf:

- warum ich?
- was soll ich daraus lernen?
- habe ich etwas falsch gemacht?
- ist es eine Strafe?
- werde ich überhaupt wieder auf die Beine kommen? usw

Mein Vertrauen in das Leben war einfach erschüttert.

Doch mit der Zeit habe ich bemerkt, verstanden, dass mich meine Krankheit wachsen läßt, mehr und mehr. NIE hätte ich geglaubt, dass gerade ich, eine solche Durststrecke so packen kann, dass ich im Stande bin dermaßen zu kämpfen, dass ich so über mich hinaus wachsen kann.

Seitdem frage ich mich, hat alles einen Sinn im Leben?

Muss man nur geduld haben um den Sinn zu verstehen?

Sind Bauchlandungen da um "ein Stück Weisheit" ins Dasein zu bringen?

meine lebenserfahrung: man kann, wenn man muß

nein, natürlich kann man nicht immer alles und liegt es nicht immer am "müssen nur wollen". aber grundsätzlich ist der mensch schon oft fähig, mehr zu leisten und/oder ertragen, als er sich vorher vorgestellt hat - anders gesagt: man kennt seine grenzen erst, wenn man sie ausgetestet (und das heißt nicht selten: die vermeintlichen grenzen überwunden) hat

es hat "hat alles einen Sinn im Leben", wenn man versteht, ihm einen sinn zu geben. das liegt weitgehend an dir selbst - muß aber nicht krampfhaft betrieben werden. natürlich muß ich nicht in jedem hundehaufen (hallo fans! wer sich hier angesprochen fühlt, wird wohl recht damit haben), in den ich zufällig trete, einen höheren sinn vermuten. aber echte lebenskrisen werden leichter verarbeite, wenn ich ihnen etwas positives (einen "sinn", etwas daraus gelernt zu haben) abgewinnen kann. ich glaube allerdings nicht, daß das unbedingt viel mit geduld zu tun hat - eher schon mit einer fähigkeit zur optimistischen betrachtung (glas halb voll anstatt halb leer)

ich würde aber nicht gleich so weit gehen, ursache und wirkung zu verwechseln. imho sind nicht "Bauchlandungen da um "ein Stück Weisheit" ins Dasein zu bringen" (bauchlandungen sind einfach nur, sie folgen keinem ziel und zweck) - aber wir können bauchlandungen (wie vieles, wenn nicht sogar alles) andere auch dazu nutzen, ein stück "weise" zu werden

z.b. zu lernen, daß man wieder aufstehen kann. daß der erlittene schmerz eine warnung vor wiederholung desselben fehlers war. usw.

zum thema "fähigkeit zur optimistischen betrachtung" noch ein alter jüdischer witz:

gespräch zwischen zwei bewohnern des warschauer gettos:

"sind sie eigentlich optimist oder pessimist?"

"optimist natürlich. ich bin fest davon überzeugt, daß der heutige tag besser war, als der morgige sein wird"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Sinn einer Krankheit - von Charlotte - 16-06-2010, 15:23
RE: Sinn einer Krankheit - von Romero - 16-06-2010, 16:14
RE: Sinn einer Krankheit - von petronius - 16-06-2010, 17:08
RE: Sinn einer Krankheit - von Gundi - 16-06-2010, 17:14
RE: Sinn einer Krankheit - von Charlotte - 18-06-2010, 07:09
RE: Sinn einer Krankheit - von Romero - 18-06-2010, 09:31
RE: Sinn einer Krankheit - von Der-Einsiedler - 18-06-2010, 07:56
RE: Sinn einer Krankheit - von petronius - 18-06-2010, 08:11
RE: Sinn einer Krankheit - von Melmoth - 18-06-2010, 11:43

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Unser Sinn für Realität Ekkard 64 107007 05-01-2017, 18:24
Letzter Beitrag: Ekkard
  Die "religio" einer Gesetzesreligion Gysi 96 125553 11-04-2016, 23:46
Letzter Beitrag: Sinai
  Sinn des Lebens Glaurung40 25 25235 06-11-2013, 14:31
Letzter Beitrag: paradox

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste