04-07-2010, 14:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-07-2010, 15:06 von Hikikomori.)
:icon_cheesygrin: :icon_cheesygrin:
Ich fürchte so etwas kurioses und witziges ist mir noch nie passiert, aber ich versuch trotzdem mal zu unterhalten.
Zuerst eine Wehrdienstgeschichte, erzählt von einem ehemaligen Arbeitskollegen. Ich halte normalerweise nicht besonders viel von solchen Storys, aber dieser spezielle Mensch gehört zu den wenigen, vielleicht sogar dem einzigen Menschen bei denen ich sie nicht nur für möglich sondern sogar für sehr wahrscheinlich korrekt halte, und nicht als Angeberei oder wegen der Pointe absichtlich in der ersten Person erzählten verkappten Witz einstufe.
Besagter Arbeitskollege war schon etwas älter und ein absolutes Original was den Charakter angeht, und die Begebenheit passt zu seinem sonstigen Verhalten auch unserem Chef gegenüber wie die Faust aufs Auge.
Ich peppe sie etwas auf, seine Beschreibung war recht nüchtern, ich versuche das etwas plastischer darzustellen, garniert mit eigenen Erfahrungen und dem Wissen um den Charakter meines Kollegen, nennen wir ihn Peter.
Wehrdienst, Übung im Freien. Es soll das möglichst schnelle Anziehen des ABC-Schutzanzuges nebst Gasmaske geübt werden. Übungsannahme ist ein Angriff eines tieffliegenden Flugzeuges mit einer chemischen Waffe die gesprüht wird.
Nach einer Weile rumhopsen im offenen Gelände schreit der Ausbilder als ginge es um den Oscar in einer Kriegsfilmszene: "Tiefflieger!!! Er sprüht!!!"
Bei den Rekruten bricht Hektik aus, das genervte Fummeln geht los und der Ausbilder wird bis in die 10te Generation nach ihm verflucht, mit ihm das ganze Bundesheer, die Ausrüstung, die eigene Entscheidung gegen den Zivildienst und alles was sonst noch einfällt.
Nur Rekrut Peter steht seelenruhig in der Gegend rum und beobachtet den Affentanz vermutlich geringschätzig so wie ich ihn kenne.
Wie vom Affen gebissen flitzt der Wachtmeister zu ihm hin und brüllt ihn an: "Was machen sie denn Rekrut, Giftgasangriff!! ABC-Zeug an! Gasmaske auf!"
Peter: "I brauch den Blastikscheiß und de blede Gaszuzen net."
Wachtmeister: "Ziehen Sie das ABC Zeug an Rekrut, oder Sie sind das Wochenende wieder in der Kaserne!"
Peter: "I sog decht, i brauch des Grafl net, ich steh unterm Bam."
Wachtmeister: "Baum? Welcher Baum?"
Peter: "Aha, und welcha Flieger?"
Ich hätte das Gesicht des Wachtmeisters gerne gesehen.
Ich habe keine Ahnung ob er auf stur geschalten hat oder dann das Zeug angezogen hat, aber seiner Logik kann man nicht widersprechen. :icon_cheesygrin:
Er hat laut eigener Aussage einen Großteil seiner freien Wochenenden als Strafe in der Kaserne bleiben müssen. Er meinte lapidar, das wäre es ihm aber immer wert gewesen.
Andere Geschichte, die im damaligen Moment unfassbar witzig war, aber die ich vielleicht nur unzureichend wiedergeben kann ist mir selbst passiert, ebenfalls bei der Wehrdienstzeit. Ich fuhr mit unserem Versorgungsoffizier, der auch für die Wäsche zuständig war und seinem permanent zugeteilten Rekrut zusammen von unserer kleinen Kaserne in die große, um Wäsche abzuliefern die gewaschen werden musste. Der Versorgungsoffizier war äusserst unbeliebt, da extrem übelst gelaunt und bösartig, wahrscheinlich schwerer Fall von Dauerfrust. Der Rekrut der ihm zugeteilt wurde hatte unser Mitleid sicher, aber irgendwie schien er nicht den geringsten Respekt oder gar Angst vor ihm zu haben, wie die meisten die es vorzogen dem Unteroffizier möglichst aus dem Weg zu gehen, es sei denn man holte sich seinen lausigen Sold ab.
Wir fuhren also in dem Jeep in die andere Kaserne, und der Offizier nutzte offenbar meine Anwesenheit als "neue" Person aus um über alles mögliche zu motzen und zu granteln. Keine Ahnung über was alles, aber es war fast alles, dieses und jenes und das war auch dumm und scheiße und überhaupt.
Irgendwann kam er dann zu seinem Haussklaven/-Rekruten, an ihm passte ihm auch irgendwas nicht, keine Ahnung was er genau sagte. Auf jeden Fall kam von der Bank hinten auf der er saß unerwartet etwas zurückgegrantelt, wegen seinem extrem fiesen Dialekt und dem Gemurmel war es kaum verständlich. Irgendetwas wie "Mia san oba wieda a detscheter Schladerer heit." um mal eher Phantasiewörter zu bemühen, von der Bedeutung her aber sicher irgendwas wie "Wir sind aber wieder ein dummes Arschloch heute.", soweit hab ich das ungefähr verstanden und konnte nicht glauben was er da gerade gesagt hatte.
Der Offizier hatte trotz des Dialektes mitbekommen daß er vermutlich gerade derb beleidigt worden war, aber wegen des wirklich extremen Dialektes den nicht mal ich richtig verstand obwohl meiner dem des anderen Rekruten wesentlich ähnlicher war konnte er nicht 100% sicher sein, fauchte deshalb sofort zurück er solle das gefälligst wiederholen.
Das tat der Rekrut dann auch, und ich habe mich wirklich oft gehasst dafür diesen Wortwechsel nicht aufgezeichnet zu haben, er wär absolut einmalig.
Er schaffte es jedenfalls, als der maulfaule Kerl der er war absolut unerwartet, den Satz in ungefähr dem Klang und der Sprachmeldodie wie aus der Pistole geschossen und ohne das geringste Anzeichen für Zögern, Nervosität oder gar Stottern zu wiederholen, so daß er unfassbar gleich klang wie die Beleidigung vorhin, nur daß die Bedeutung diesmal eher etwas unverfängliches war, so wie "Mir ist die dumme Wäsche umgekippt".
Der Offizier gab sich dann damit zufrieden, aber das er wirklich beleidigt worden war konnte ich am Gesicht des Rekruten sehen. Der fetteste Grinser den ich je gesehen habe.
Da soll noch einer sagen Dialekte wären für nix zu gebrauchen. :icon_cheesygrin:
Ich fürchte so etwas kurioses und witziges ist mir noch nie passiert, aber ich versuch trotzdem mal zu unterhalten.
Zuerst eine Wehrdienstgeschichte, erzählt von einem ehemaligen Arbeitskollegen. Ich halte normalerweise nicht besonders viel von solchen Storys, aber dieser spezielle Mensch gehört zu den wenigen, vielleicht sogar dem einzigen Menschen bei denen ich sie nicht nur für möglich sondern sogar für sehr wahrscheinlich korrekt halte, und nicht als Angeberei oder wegen der Pointe absichtlich in der ersten Person erzählten verkappten Witz einstufe.
Besagter Arbeitskollege war schon etwas älter und ein absolutes Original was den Charakter angeht, und die Begebenheit passt zu seinem sonstigen Verhalten auch unserem Chef gegenüber wie die Faust aufs Auge.
Ich peppe sie etwas auf, seine Beschreibung war recht nüchtern, ich versuche das etwas plastischer darzustellen, garniert mit eigenen Erfahrungen und dem Wissen um den Charakter meines Kollegen, nennen wir ihn Peter.
Wehrdienst, Übung im Freien. Es soll das möglichst schnelle Anziehen des ABC-Schutzanzuges nebst Gasmaske geübt werden. Übungsannahme ist ein Angriff eines tieffliegenden Flugzeuges mit einer chemischen Waffe die gesprüht wird.
Nach einer Weile rumhopsen im offenen Gelände schreit der Ausbilder als ginge es um den Oscar in einer Kriegsfilmszene: "Tiefflieger!!! Er sprüht!!!"
Bei den Rekruten bricht Hektik aus, das genervte Fummeln geht los und der Ausbilder wird bis in die 10te Generation nach ihm verflucht, mit ihm das ganze Bundesheer, die Ausrüstung, die eigene Entscheidung gegen den Zivildienst und alles was sonst noch einfällt.
Nur Rekrut Peter steht seelenruhig in der Gegend rum und beobachtet den Affentanz vermutlich geringschätzig so wie ich ihn kenne.
Wie vom Affen gebissen flitzt der Wachtmeister zu ihm hin und brüllt ihn an: "Was machen sie denn Rekrut, Giftgasangriff!! ABC-Zeug an! Gasmaske auf!"
Peter: "I brauch den Blastikscheiß und de blede Gaszuzen net."
Wachtmeister: "Ziehen Sie das ABC Zeug an Rekrut, oder Sie sind das Wochenende wieder in der Kaserne!"
Peter: "I sog decht, i brauch des Grafl net, ich steh unterm Bam."
Wachtmeister: "Baum? Welcher Baum?"
Peter: "Aha, und welcha Flieger?"
Ich hätte das Gesicht des Wachtmeisters gerne gesehen.
Ich habe keine Ahnung ob er auf stur geschalten hat oder dann das Zeug angezogen hat, aber seiner Logik kann man nicht widersprechen. :icon_cheesygrin:
Er hat laut eigener Aussage einen Großteil seiner freien Wochenenden als Strafe in der Kaserne bleiben müssen. Er meinte lapidar, das wäre es ihm aber immer wert gewesen.
Andere Geschichte, die im damaligen Moment unfassbar witzig war, aber die ich vielleicht nur unzureichend wiedergeben kann ist mir selbst passiert, ebenfalls bei der Wehrdienstzeit. Ich fuhr mit unserem Versorgungsoffizier, der auch für die Wäsche zuständig war und seinem permanent zugeteilten Rekrut zusammen von unserer kleinen Kaserne in die große, um Wäsche abzuliefern die gewaschen werden musste. Der Versorgungsoffizier war äusserst unbeliebt, da extrem übelst gelaunt und bösartig, wahrscheinlich schwerer Fall von Dauerfrust. Der Rekrut der ihm zugeteilt wurde hatte unser Mitleid sicher, aber irgendwie schien er nicht den geringsten Respekt oder gar Angst vor ihm zu haben, wie die meisten die es vorzogen dem Unteroffizier möglichst aus dem Weg zu gehen, es sei denn man holte sich seinen lausigen Sold ab.
Wir fuhren also in dem Jeep in die andere Kaserne, und der Offizier nutzte offenbar meine Anwesenheit als "neue" Person aus um über alles mögliche zu motzen und zu granteln. Keine Ahnung über was alles, aber es war fast alles, dieses und jenes und das war auch dumm und scheiße und überhaupt.
Irgendwann kam er dann zu seinem Haussklaven/-Rekruten, an ihm passte ihm auch irgendwas nicht, keine Ahnung was er genau sagte. Auf jeden Fall kam von der Bank hinten auf der er saß unerwartet etwas zurückgegrantelt, wegen seinem extrem fiesen Dialekt und dem Gemurmel war es kaum verständlich. Irgendetwas wie "Mia san oba wieda a detscheter Schladerer heit." um mal eher Phantasiewörter zu bemühen, von der Bedeutung her aber sicher irgendwas wie "Wir sind aber wieder ein dummes Arschloch heute.", soweit hab ich das ungefähr verstanden und konnte nicht glauben was er da gerade gesagt hatte.
Der Offizier hatte trotz des Dialektes mitbekommen daß er vermutlich gerade derb beleidigt worden war, aber wegen des wirklich extremen Dialektes den nicht mal ich richtig verstand obwohl meiner dem des anderen Rekruten wesentlich ähnlicher war konnte er nicht 100% sicher sein, fauchte deshalb sofort zurück er solle das gefälligst wiederholen.
Das tat der Rekrut dann auch, und ich habe mich wirklich oft gehasst dafür diesen Wortwechsel nicht aufgezeichnet zu haben, er wär absolut einmalig.
Er schaffte es jedenfalls, als der maulfaule Kerl der er war absolut unerwartet, den Satz in ungefähr dem Klang und der Sprachmeldodie wie aus der Pistole geschossen und ohne das geringste Anzeichen für Zögern, Nervosität oder gar Stottern zu wiederholen, so daß er unfassbar gleich klang wie die Beleidigung vorhin, nur daß die Bedeutung diesmal eher etwas unverfängliches war, so wie "Mir ist die dumme Wäsche umgekippt".
Der Offizier gab sich dann damit zufrieden, aber das er wirklich beleidigt worden war konnte ich am Gesicht des Rekruten sehen. Der fetteste Grinser den ich je gesehen habe.
Da soll noch einer sagen Dialekte wären für nix zu gebrauchen. :icon_cheesygrin: