(12-07-2010, 21:22)Gundi schrieb: Du scheinst zu meinen, ich denke seine guten Taten rühren nur aus seiner Gläubigkeit her. Das tue ich nicht. Ein gutes Herz und ein bestimmtes Moralempfinden gehören auch dazu. Aber bei Gandhi eben auch die Religiösität. Dies ausgekoppelt betrachten zu wollen zum Rest des Wirken Gandhis (Religiösität und Wirken also getrennt behandeln)macht keinen Sinn
wieso soll das jetzt keinen sinn machen?
imho widersprichst du dir hier selbst
wenn gandhis handeln nicht ursächlich aus seiner religiosität rührt, brauche ich letztere doch zur beurteilung ersterer nicht weiter zu beachten
Zitat:Übrigens, für alle die ihn noch nicht kennen: Der Film "Gandhi" mit Ben Kingsley gibt einen guten Einblick in das Leben Gandhis
gandhis religiosität hat mir in diesem film keinen besonderen eindruck hinterlassen
(12-07-2010, 21:22)Gundi schrieb:(12-07-2010, 14:16)petronius schrieb: aber zum thema:
natürlich beziehen sich alle religionen auf "das göttliche" oder behaupten das wenigstens. genauso, wie jedes auto räder hat. trotzdem wird sich niemand dazu hinreißen lassen, alle autos als "gleich" anzusehen
Ja, aber Religionen sind keine Autos ;)
soll dieser schlechte witz dein eingeständnis sein, daß du meinem vergleich nichts entgegenzusetzen hast, er also genau den kern trifft?
religionen beziehen sich per definitionem auf "das göttliche". das ist alles - darüber hinaus gibts da nichts "gleiches"
Zitat:Wie du siehst, Gandhi konnte es. Und auch andere Menschen können es. Du hast dir die Beiträge von zahira durchgelesen?
ich hatte nicht den eindruck, daß zahira z.b. islamischen märtyrerwahn bis hin zu selbstmordattentätern als das gleiche wie ihren sufismus ansieht
Zitat:Wie erklärst du dir dass Gandhi meinte es zu können?
ich glaube nicht, daß er das konnte, sondern halte seine wortwahl (bzw. die des übersetzers) für irreführend. wie ich schon in meinem ersten beitrag sagte:
weder sind alle menschen gleich noch alle religionen
es können lediglich menschen allen menschen gleiche rechte zuerkennen
- und sei es das recht auf ihren eigenen glauben
Zitat:(12-07-2010, 14:16)petronius schrieb: denn sonst wäre es doch völlig egal, an was man glaubt - es gäbe keinerlei grund, gerade der eigenen religion, dem eigenen glauben zu folgen.
Das Thema haben wir ja schon angesprochen. Ich verweise auf Beitrag 28, 34 und 35
beitrag 28?
stimmt, hat aber nichts mit dem Thema Ghandis Gleichheit zu tun ???
beitrag 34?
Vieleicht benötigt der Mensch (oder viele Menschen) aber dennoch eine Religion der sie sich mehr zugehörig fühlen können ???
beitrag 35?
In der Form von Zikr und dem rituellen islamischen Gebet in dem niemand zwischen mir und Allah steht kann ich am besten die Herzensverbindung zur göttlichen Präsenz finden ???
sorry, da lese ich nur, warum eben die eigene religion für die passende gehalten wird und nicht irgendeine, egal welche
Zitat:(12-07-2010, 14:16)petronius schrieb: insofern kann und will ich gandhi da eben absolut nicht folgen
Ich denke das dürfte für einen Atheisten auch schwer bzw. unmöglich sein, da ja die Vorraussetzung von etwas Göttlichem bereits nicht angenommen wird.
falsch. wie oben erläutert, folgt auch aus einer solchen annahme eben keineswegs eine "gleichheit aller religionen" - eine solche könnte eigentlich nur der atheist postulieren: alle religionen sind gleichermaßen rein der menschlichen fantasie bzw. dem menschlichen wunschdenken geschuldet :icon_cheesygrin:
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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