14-07-2010, 11:12
(14-07-2010, 09:08)Der-Einsiedler schrieb: Wenn jemand nur Gutes tut, weil sein Gott ihm das befiehlt, ist das meiner Meinung nach ethisch weniger "beeindruckend" als wenn jemand "einfach aus Mitleid" mit dem Leidenden diese "gute Tat" vollbringt.Nur muss man dieses eben wiederum nicht an einer Religion oder Glauben festmachen, da wir alle soziale Wesen sind, somit also die meisten Religiösen nicht als Soldaten durchs Leben ziehen, welche alleine nur auf Befehl von G'tt handeln und auf der anderen Seite auch jeder Atheist eben nicht jede Handlung alleine auf seinen eigenen Überlegungen aufbaut.
Oder noch zugespitzter: Gutsein auf Befehl hat für mich etwas "minderwertigeres" als Gutsein aus sich heraus.
So ist Gewaltlosigkeit eben hier auch nichts, was man alleine dadurch erreicht, dass es irgend eine religiöse Schrift fordert oder was man alleine im stillen Keller ausbrüten kann. Der Religiöse ist hier in den meisten Fällen genauso gefordert, muss genauso an sich arbeiten, wie derjenige, welcher dazu keinen "Befehl" von G'tt bekam.
Umgekehrt kann der Religiöse, wie der Atheist Handlungen ohne Nachdenken ausführen und so eben auch gewaltlos handeln. Hinter beidem steht dann irgend etwas was ausserhalb des jenigen liegt. Dem einen "befiehlt" es G'tt, dem anderen seine pazifistisches Lebensmodel oder sein Ego.
Und hier kommt dann wieder die Frage ins Spiel, welche Gundi eingeworfen hat, ob das eigene ich oder eine unpersonifizierte Ideologie, genügend Autorität hat, um in jeder denkbaren Siutation das Ideal der Gewaltlosigkeit zu verfolgen.