15-07-2010, 09:42
(14-07-2010, 13:27)Gundi schrieb: Eine sehr gute Bekannte von mir, selbst überzeugte Christin (aber im interpretatorischen Sinn), geht in ihrer Meinung was Gewaltlosigkeit betrifft sogar so weit, dass selbst ein Mord an Hitler damals für sie falsch gewesen wäre.Das ist nicht mehr gewaltlos sondern verantwortungslos. So stellt sich hier dann die Frage, ob man schon gewaltlos ist, wenn man selber keine Gewalt ausführt oder ob hierzu eben nicht auch gehört, dass man Gewalt verhindert und wenn es sein muss, eben auch mit Gewalt?
Darum halte ich auch mehr vom Konzept des Strebens nach Frieden, einem Zustand der ohne Gewalt auskommt. Dieses ist ein Ideal wohin man strebt und zu dessem Erreichen eben auch Gewalt zum Einsatz kommen kann. Frieden ist eben nicht dann, wenn man selber wegsieht und seine Hände in die Taschen steckt, sondern dann wenn alles getan wurde, damit dann keine Gewalt mehr ausgeführt wird.
In diesem Sinne ist es eine friedliebende Tat Hitler hier frühzeitig umzubringen (wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, ihn zu stoppen). Wobei ich Hitler hier auch für ein schlechtes Beispiel halte, da es eben nicht nur Hitler war sondern es damals zahlreiche Akteure gab, welche alle in die gleiche barbarische Richtung stolperten und nach einiger Zeit war die ganze Gesellschaft so umgeformt, dass sie alle auch ohne Hitler ins Grauen gelaufen wären.