19-07-2010, 21:36
(19-07-2010, 17:38)Der-Einsiedler schrieb: Aber eines würde mich noch interessieren: Wie gehst Du mit dem Gedanken an die Sterblichkeit und den Tod der Menschen um, die Du liebst. Mir fiel (und fällt) es noch viel schwerer, an den Tod meiner Frau oder meines besten Freundes zu denken als mich meiner eigenen Sterblichkeit gedanklich zu stellen
ich akzeptiere diesen gedanken als unausweichlichkeit. nicht nur aus kaltem rationalen kalkül, sondern weil ich auch lernen mußte, mit verlust und tod zurechtzukommen
es ist vielleicht schwer nachzuvollziehen (und noch schwieriger, es adäquat auszudrücken), aber der ablauf war je ungefähr so: schmerz, ja wut, aber dann nicht nur einsicht in die eigene ohnmacht, sondern quasi eine wandlung in der wahrnehmung der geliebten toten: mein leben ging weiter (mußte weitergehen), und die toten sind auf eine art bei mir. es ist - ich weiß, wie schwülstig das klingt, aber mir fehlen die passenden worte - kein ende einer beziehung, sondern ein wandel in ihrer qualität
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

