(20-07-2010, 18:34)Gundi schrieb: Wie ich bereits sagte ,denke ich, liegt unsere Hauptdifferenz in der unterschiedlichen Betrachtungsweise von Gandhis Aussagen. Für mich geht aus dem Eingangstext an einigen Stellen eindeutig hervor dass seine Gleichheit von Religion über die des Transzendentsbezuges hinausgeht
wenn ich mal einhaken darf: welche stellen sind das?
Zitat:Für Gandhi sind alle Religionen (wie er zu Sekten stand wissen wir nicht) ein Weg diesen Glauben an das real existierende Göttliche auszudrücken. Er stellt die Existenz eines Göttlichen nicht in Frage, meint aber auch keine Religion sei die Auserwählte oder alleinig Richtige. Wichtig ist es daher nur dass die Menschen innerhalb ihrer Religion nach gewissen, für Gandhi allen großen Religionen zugrundeliegenden Werten leben. So würde er mit Sicherheit sagen dass Gewalt keine eigentliche Forderung von Religion ist, stattdessen Gewaltlosigkeit bzw. friedliches Miteinander
genau das meine ich ja mit alles andere als eindeutig und konkret. wie jetzt - sind alle religionen gleich oder nur die, in denen die gläubigen gewaltlos und friedlich miteinander leben?
letzteres würde im realbefund wohl doch eine erheblich geringere zahl an religiösen ergeben
aber ja, die grundthese stimmt:
alle religionen sind sich gleich in ihrem transzendenzbezug (was sie auch schon per definitionem qua normalem sprachgebrauch sind)
alle religionen sind sich gleich in ihrer friedlichkeit und gewaltlosigkeit (was sie per definitionem gandhis leisten müssen)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)