21-07-2010, 21:15
(19-07-2010, 17:03)Der-Einsiedler schrieb: Wenn diese (Schein-)Gelassenheit sich einmal als SCHEIN-Gelassenheit herausgestellt hat, gibt es da kein Züruck mehr. Mir jedenfalls gelingt es nicht, mich dann weiter selbst zu beschummeln...
Hallo Einsiedler!
Hätte ich mir denken können ;) Einreden, dass ich nicht wieder genauso "feige" sein werde, wenn's irgendwann wirklich soweit ist oder ich auch nur wieder glauben werde, dass es soweit ist, kann ich mir auch nicht. Direkt nach der Erfahrung konnte ich es sogar noch eine Weile richtig gut verdrängen, aber meine Reaktionen auf "Fehlalarm" (also Situationen, die nicht wirklich gefährlich waren - davon gab's bei mir nur eine - sondern die bei mir nur fälschlicherweise so ankamen) haben mich da mit der Zeit auch eines besseren belehrt. Mein einziges Glück in der Hinsicht ist, dass ich dieses Wissen im Alltag gut genug ignorieren kann, um nicht ständig über den Tod nachzudenken (zumindest nicht bewusst, denn dass ich eine ruhige und gelassene Person wäre, wäre gelogen.)
Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, ist ja auch dieses Ignorierenkönnen im Alltag bei dir nicht gegeben. Ob es das für einen besser oder schlechter macht, sich dem bewusst stellen zu müssen als es irgendwo als ständiges, aber dafür meist dumpfes Bedrohtheitsgefühl im "Hintergrund" laufen zu haben, mag ich nicht einschätzen, aber aussuchen kann man sich das ja wahrscheinlich eh nicht... oder? Hat sich das bei dir von selbst so ergeben, dass der Tod nach deiner Krankheit für dich zum bewussten Thema wurde oder hast du dir das Thema doch irgendwie gepackt, weil du dich dem stellen wolltest statt einfach zu warten bis es dich wieder einholt?
liebe Grüße,
Melmoth
@d.n.:
(19-07-2010, 17:05)d.n. schrieb: Nicht jeder hat die "Möglichkeit" seine Gelassenheit mehr als einmal zu testen ;)
Ist klar. Aber die, die das Thema hier jetzt diskutieren können, sind halt die, die überlebt haben, deshalb bin ich von einer Situation ausgegangen, bei der es nach dem "Test" weitergeht.
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)