28-07-2010, 11:45
Ah, okay. Muss ich auch mal ein wenig dran rumgrübeln. Es klingt recht plausibel, dass bei akuten Krankheitssymptomen an Ruhe einfach nicht zu denken ist. Bei mir ging die Bedrohung zwar auch von einem anderen Menschen aus und wenn da die Chance bestanden hat, sich mit dem Tod abzufinden, dann habe ich sie ziemlich schlecht genutzt - aber das will nichts heißen *g*
Vielleicht mag bei Bedrohung von außen auch noch ein Unterschied bestehen, ob die Situation wirklich hoffnungslos aussieht (und, klingt jetzt ungewollt makaber, aber: wenn eure Gegner damals im Lager ihre Sache verstanden haben, dann sah das vermutlich sehr hoffnungslos aus), oder ob man noch die Chance sieht, lebend rauszukommen. Was bei mir der Fall war, denn ich hatte das "Angebot" meines Gegenübers "wenn du tust, was ich will, lass ich dich in Ruhe". Für den eigenen Idealismus war das "Angebot" zwar inakzeptabel, aber für den Überlebensinstinkt nicht - und aus Sicht des Überlebensinstinkts wäre es denkbar ungünstig gewesen, sich mit dem Tod zu arrangieren, solange man noch eine Chance sieht, sich zu retten.
Könnte mir vorstellen, dass sich dieser Unterschied zwischen scheinbar ausweglos und noch was haben, wogegen man ankämpfen kann, auch auf andere Fälle und Situationen übertragen lässt...
Die lange Zeit, die du dich durch deine Kriegserfahrungen schon mit dem Tod auseinandersetzen musstest, dürfte mit Sicherheit auch einen Unterschied machen zu Dingen, von denen man plötzlich überrumpelt wird und wo man vorher nie im Leben einen Gedanken dran verschwendet hat, dass man sich damit jemals könnte auseinandersetzen müssen. Um zu akzeptieren, dass etwas geschieht, muss man es schließlich erstmal fassen können. Trotzdem, dass du es wirklich zu bewusster Reflektion gebracht hast, da hab ich echt Respekt vor, denn wenn ich dem glauben kann, was mir manche erzählt haben, gibt es auch genug, die sowas nicht schaffen und gerade in so langen Gefahrensituationen wie Krieg völlig abstumpfen (bis der ganze verdrängte Kram dann irgendwann vielleicht mal hervorbricht).
Vielleicht mag bei Bedrohung von außen auch noch ein Unterschied bestehen, ob die Situation wirklich hoffnungslos aussieht (und, klingt jetzt ungewollt makaber, aber: wenn eure Gegner damals im Lager ihre Sache verstanden haben, dann sah das vermutlich sehr hoffnungslos aus), oder ob man noch die Chance sieht, lebend rauszukommen. Was bei mir der Fall war, denn ich hatte das "Angebot" meines Gegenübers "wenn du tust, was ich will, lass ich dich in Ruhe". Für den eigenen Idealismus war das "Angebot" zwar inakzeptabel, aber für den Überlebensinstinkt nicht - und aus Sicht des Überlebensinstinkts wäre es denkbar ungünstig gewesen, sich mit dem Tod zu arrangieren, solange man noch eine Chance sieht, sich zu retten.
Könnte mir vorstellen, dass sich dieser Unterschied zwischen scheinbar ausweglos und noch was haben, wogegen man ankämpfen kann, auch auf andere Fälle und Situationen übertragen lässt...
Die lange Zeit, die du dich durch deine Kriegserfahrungen schon mit dem Tod auseinandersetzen musstest, dürfte mit Sicherheit auch einen Unterschied machen zu Dingen, von denen man plötzlich überrumpelt wird und wo man vorher nie im Leben einen Gedanken dran verschwendet hat, dass man sich damit jemals könnte auseinandersetzen müssen. Um zu akzeptieren, dass etwas geschieht, muss man es schließlich erstmal fassen können. Trotzdem, dass du es wirklich zu bewusster Reflektion gebracht hast, da hab ich echt Respekt vor, denn wenn ich dem glauben kann, was mir manche erzählt haben, gibt es auch genug, die sowas nicht schaffen und gerade in so langen Gefahrensituationen wie Krieg völlig abstumpfen (bis der ganze verdrängte Kram dann irgendwann vielleicht mal hervorbricht).
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)