12-08-2010, 16:17
(12-08-2010, 10:31)Ekkard schrieb:(11-08-2010, 22:58)Ekkard schrieb: (...) Im Glauben kann man Wunder als wahr integrieren. Sie sind Bestandteil der Glaubensaussagen. Also beispielweise: Ich glaube, dass Gott (oder Jesus oder ein Prophet) Wunder tun kann, so wie sie in einer der hl. Schriften beschrieben werden.
Darunter gibt es welche, die physischer Natur sind. Diese werden nicht dieser Natur wegen unterstellt, sondern wegen ihres Bekenntnischarakters auf der einen und der dadurch erzeugten Einstellung zur geistigen Welt auf der anderen Seite. Sie verändern die Haltung des Menschen zur Welt und zu Gott (oder den Göttern).(12-08-2010, 03:10)agnostik schrieb: Das kann man vielleicht für die abrahamitischen Religionen so sehen - aber gewiss nicht z. B. im Hinduismus oder Buddhismus.Kleiner Hinweis möglich, wieso?
Ansonsten: Neuer Thread ../fernöstliche Religionen/"Wunderglaube im Hinduismus"?
Ein kleiner Hinweis ja - nicht als Grundlage für eine Diskussion konzipiert.
1)
Gottes Eingriff in die reale Welt:
Es ist im Hinduismus und allgemein auch von den Hindus als selbstverständlich akzeptiert, dass es Avatare gegeben hat - dass also in ihnen Gott in die Welt gekommen ist und in dieser physischen Welt als Gott und mit übernatürlichen Kräften gewirkt hat.
2)
Genau so alllgemein wird es im Hinduismus und Buddhismus akzeptiert, dass es Menschen gegeben hat und gibt, die übernatürliche Kräfte hatten und haben (Siddhi-Kräfte). Die Überlieferung, dass Jesus auf dem Wasser gewandelt ist, wird keineswegs als außergewöhnlich angesehen. Es wurde in der indischen Welt geradezu gefordert, solche "Wunder" zu tun, um zu belegen, dass der Mensch nicht nur etwas daher laberte.
Der Buddha hat es seinen Anhängern verboten - weil es nicht die rechte Art von Glauben erwecken würde. Damit hat er offensichtlich gesagt, dass einige von ihnen es könnten wenn sie wollten.
Das betrifft also sowohl Theravada als auch Mahayana allgemein. Beim Mahayana darf man außerdem auch nicht vergessen, dass der Tantrayana, also der sog. tibetische Buddhismus, dazugehört.
Viele der spirituellen Giganten des *Hinduismus* der modernen Zeit haben diese Siddhi-Kräfte als gegeben angesehen, sie aber für ihre Schüler strikt abgelehnt, weil sie auf dem spirituelle Weg hinderlich seien. Zu diesen Menschen gehörten Ramana Maharishi und ganz besonderst strikt Ramakrishna, der sie als letzten Dreck bezeichnet hat "man soll sie meiden wie Fäkalien"
Eine seiner Aussprüche, als ein Yogi sich damit gebrüstet hat, er könne auf dem Wasser gehen: "Wenn jemand in 20 Jahren Yoga nicht mehr lernt als auf dem Wasser zu gehen, dann soll er sich die Mühe sparen und den Fährmann bezahlen."

Und mein Anliegen, worüber Du in einem anderen Beitrag rätselst, stammt eben genau aus dieser Auffassung, die ich teile und auch auf das Christentum beziehe. Auch Jesus hatte meiner Meinung nach solche Siddhi-Kräfte und hat sie teils zur Beglaubigung beutzt, teils, weil es sich anbot. Und das Christentum sehe ich nicht als Fortsetzung des Judentums, sondern - stärker bei der Katoholischen Lehre - als eine der mystischen Religionen. Immerhin war Jesus durch ein typisches mystisches Erlebnis vom Saulus zum Paulus geworden und die Mystik war im hellenischen Kulturraum des Saulus sehr verbreitet (Erkenne Dich selbst).
Mein Anliegen war also recht pragmatisch: Einfach rauszufinden, ob es für mich Sinn ergibt, in diesem Forum zu diskutieren. Ich komme aus der Vergleichenden Religionswissenschaft, und von daher war mir der allgemeine Titel "Religions"forum da vielversprechend
