18-08-2010, 12:19
'gut' und 'böse' sind tatsächlich keine objektiven Werte, weil sie sich ja eben tatsächlich in der Geschichte gewandelt haben.
Sie sind es aber auch aus anderem Grund nicht: weil jede Handlung zwei Gesichter hat - mindestens zwei. Meines Erachtens liegt darum so ein innerer Konflikt, den Du, Einsiedler ansprichst, nach meinem Verständnis auch nicht zwischen gut und böse, sondern zwischen zwei Wertigkeiten, die beide ihre Berechtigung haben.
Und das liegt zu einem groß Teil daran, ob man sich als Individuum oder als Gemeinschaftswesen sieht. Und dass man eben beides ist.
So kann der Entschluss eines jungen Menschen, das Elternhaus zu verlassen, weil es ihn erdrückt, in den Augen der Eltern ein böser Akt sein, weil die Eltern dabei beschimpft wurden und in Not zurückgelassen wurden.
Für den jungen Menschen ist das ein Befreiungsakt, und er musste auch beschimpfen, sonst hätte er die Befreiung nicht geschafft.
Er müsste also wählen zwischen zwei Wertigkeiten: Liebe zu den Eltern, ihnen nicht weh tun wollen - Liebe zu sich selbst und der Notwendigkeit der eigenen inneren Entwicklung.
Damit will ich aber nicht sagen, dass jede Ethik unmöglich ist. Sie ist nur objektiv nicht möglich.
Ich trenne allerdings auch hier:
die Ethik, die ich für mich selber entwerfe und die Ethik, die innerhalb einer Gesellschaft gelten soll.
Das kann dann so aussehen, dass etwas, was man als induviduell menschliches Geschehen für sich komplett ablehnt - den Mord zum Beispiel - von der Gesellschaft in Ausnahmefällen aber hoch gelobt wird.
Sie sind es aber auch aus anderem Grund nicht: weil jede Handlung zwei Gesichter hat - mindestens zwei. Meines Erachtens liegt darum so ein innerer Konflikt, den Du, Einsiedler ansprichst, nach meinem Verständnis auch nicht zwischen gut und böse, sondern zwischen zwei Wertigkeiten, die beide ihre Berechtigung haben.
Und das liegt zu einem groß Teil daran, ob man sich als Individuum oder als Gemeinschaftswesen sieht. Und dass man eben beides ist.
So kann der Entschluss eines jungen Menschen, das Elternhaus zu verlassen, weil es ihn erdrückt, in den Augen der Eltern ein böser Akt sein, weil die Eltern dabei beschimpft wurden und in Not zurückgelassen wurden.
Für den jungen Menschen ist das ein Befreiungsakt, und er musste auch beschimpfen, sonst hätte er die Befreiung nicht geschafft.
Er müsste also wählen zwischen zwei Wertigkeiten: Liebe zu den Eltern, ihnen nicht weh tun wollen - Liebe zu sich selbst und der Notwendigkeit der eigenen inneren Entwicklung.
Damit will ich aber nicht sagen, dass jede Ethik unmöglich ist. Sie ist nur objektiv nicht möglich.
Ich trenne allerdings auch hier:
die Ethik, die ich für mich selber entwerfe und die Ethik, die innerhalb einer Gesellschaft gelten soll.
Das kann dann so aussehen, dass etwas, was man als induviduell menschliches Geschehen für sich komplett ablehnt - den Mord zum Beispiel - von der Gesellschaft in Ausnahmefällen aber hoch gelobt wird.