22-08-2010, 11:43
(22-08-2010, 10:36)Ekkard schrieb: Also muss eine Weltanschauung zwangsläufig eine Vielzahl anderer definitiv ausschließen.
Für einen selber vermutlich schon. Ich kann die Welt im Moment nicht anders anschauen als ich es grad tue. Kann in einigen Jahren oder bereits morgen aber wieder anders gelagert sein.
Definitiv ausschließen aber tut die Tatsache, dass man die Welt im Moment so und nicht anders sieht, keinesfalls, dass die Welt von Mensch X oder Mensch Z anders angeschaut wird. Das kann in einem Atemzug geschehen: bei mir wird die Welt so angeschaut, bei dir wird sie so angeschaut.
Weshalb man aber das Bedürfnis hat, den anderen in das eigene System zu zwängen, kann ich mir nicht anders erklären als durch Herrschsucht. Man will gerne über die Gedanken anderer herrschen, kann nicht ertragen, dass sie die Freiheit in Anspruch nehmen, sie selber zu sein und anders zu denken als man selber.
Ekkard schrieb:Denn was wahr ist, schließt alles andere aus.
Der Machtmensch denkt so, ja. Er definiert ja 'Wahrheit' extra so, dass sie nur auf eine einzige Ansicht passt. Er nimmt seine Sicht selber als Maß aller Dinge und behauptet: 'Meine Sicht ist absolut. Meine Sicht ist die einzige Wahrheit.'
