22-08-2010, 15:40
(22-08-2010, 09:06)Der-Einsiedler schrieb: Hallo, agnostik,
ich frage mich gerade, ob es überhaupt eine "Religion" geben kann, die keinen Ausschliesslichkeitsanspruch erhebt?
Ich denke, selbst der Buddha war trotz aller Toleranz gegenüber den Wegen anderer Lehrer, davon überzeugt, dass sein Weg der richtige ist. Und wenn man bedenkt, dass er vor seiner "vollkommenen Erwachung" zahllose andere Wege versucht hat, die alle nicht zu Ziel geführt haben, bekommt seine Lehre ab dem Zeitpunkt, ab dem er sie zu lehren begann, doch auch eine Art "Ausschliesslichkeitsanspruch", oder...?
Nachdenklich:
DE
Nein, sehe ich nicht so.
Er hat gesagt, dass er selbst bei all diesen Lehrern nicht das gefunden hatte, was er suchte. Er hat nicht gesagt, dass niemand es bei ihnen finden kann oder dass sie selbst nicht erleuchtet waren. Vielleicht nicht "vollständig" wie er - das kann man noch rauslesen.
Sicher war er überzeugt, dass sein Weg richtig ist, auch der beste - aber ich habe bisher nichts gefunden, wo er gesagt hat, dass es der einzige ist.
Man darf auch nicht vergessen, dass er gesagt hat: die Lehre sei der Finger, der zum Mond zeigt, nicht der Mond selbst.
und
Sie sei das Boot, das einen (mal erst - mein Zusatz) ans andere Ufer bringt. Dort angekommen, müsse man das Boot zurücklassen. Was wohl bedeutet, dass dann jeder auf sich selbst gestellt ist, wie er den Weg weitergeht.
Und zum 1.: Die Religionen bzw. Strömungen, die begrifflich im Hinduismus zusammengefasst sind, sagen das gerade nicht aus.