25-08-2010, 11:58
(25-08-2010, 05:06)Witch of Hope schrieb: ThePassenger, das die meisten Mormonen mit dem von mir zitierten Bild, deren Urheber Smith selbst war, wenig anfangen können, liegt wohl daran, dass sie es nicht wissen, weil sie sich mit ihrer eigenen Theologie nicht auseinandergesetzt haben.Ich glaube, dass junge Religionslehren vieles enthalten, was sich im Laufe der Zeit "abschleift", weil es als unsinnig, unpraktisch oder illegal empfunden wird.
Das Wesen einer, vor allem neuen Religion ist die das Aufgehobensein in der Gemeinde, der Stolz, dazu zu gehören, die Abgrenzung gegen Einflüsse von außen, die Klarheit des Verhaltens, die Einfacheit der Verhältnisse und Beziehungen. Das alles zusammen hat für eine Reihe von Menschen ein unglaubliches Anziehungspotenzial, das im Übrigen von einem oder mehreren Leitvorstellungen gefestigt wird, die erklärtermaßen "rein geistiger" Natur sind.
Dabei wird gerne übersehen, dass man über "rein geistige Vorstellungen" definitiv nur das wissen kann, was sich andere Menschen ausgedacht, erzählt, aufgeschrieben und überliefert haben.
In einem empirischen an der konkreten, handfesten Natur orientierten Sinne, kann man "rein geistige Vorstellungen" nicht prüfen.
Wir haben es also mit einem Denkgebäude zu tun, das ähnlich wie mathematische Theorien funktioniert mit einer wesentlichen Ausnahme: mathematische Theorien müssen logisch-konstruktiv auf ihren Axiomen aufbauen und dürfen nicht zu Widersprüchen zu irgend einem Axiom oder seinen logischen Folgen führen.
Man darf mit gutem Recht behaupten: Religiöse Denkstrukturen verzichten auf Widerspruchsfreiheit zugunsten einer volkstümlichen Einfachheit, deren Macken erst im Laufe der Geschichte eliminiert ("vergessen") oder, wenn nicht möglich, umgangen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

