(27-08-2010, 21:39)petronius schrieb: klingt für mich blutigen laien fast konfuzianisch. mag man da parallelen sehen?
Ich nehme an, Du spielst auf das Li (die Riten) an.
Die Riten (der Ahnentempelritus) waren (ähnlich wie Ma`at bei den Ägyptern) das kulturell-religiöse Bindemittel für den Zusammenhalt des Reiches. Das Li hatte alle Lebensäußerungen der Chou-Gesellschaft erfasst und wurde zum wichtigsten Unterscheidungsmerkmal zu den das Chou-Reich umgebenden Völkern.
Bei der Ausübung der Riten musste die äußere Haltung vom inneren Ethos erfüllt sein, und zwar als Äußerung der Humanität (Jên = Beziehung der Menschen untereinander) und der Frömmigkeit (Hsiao = Verhalten der Kinder den Eltern gegenüber).
Li – als Hauptprinzip des menschlichen Seins – legte für alle erdenklichen Einzelfälle korrektes Verhalten fest. Für die gebildeten Schichten trat es an die Stelle einer (inneren) Beziehung zur Gottheit.
MfG B.

