05-07-2004, 22:49
yentl schrieb:Würdest du die Bibel aufmerksamer lesen als deine Theologenschriften,würde dir nicht entgangen sein das Gott Menschen auch "entrücken" kann. Ach ja das ist ja wieder ein übernatürliches eingreifen Gottes und das gibt es ja laut deiner Theologen nicht.Und das mit dem Tod,-na ja Gottes Wort sagt ;der Tod ist Folge der Sünde,das hat Gott den Schreibern des AT so offenbart,-ach so es gibt ja auch keine Offenbarung Gottes,laut deiner Theologen....Es gibt ein scheinbar harmloses, extrem erfolgreiches Prinzip unserer geistesgeschichtlichen Entwicklung: Was man nicht messen kann, existiert nicht. (Oder anders herum: Alles ist aufeinander bezogen). Dieses Prinzip hat sich bis in die tiefsten Verästelungen unserer Weltbeschreibung einschließlich der gesamten Physiologie unseres Körpers bewährt - bisher ausnahmslos.
Dieses Prinzip erklärt uns natürlich nicht, was gut oder böse ist, in welche Richtung wir denken sollen, wenn wir aufeinander treffen, ob wir Gewalt einsetzen oder besser nicht. Aber es verbietet uns, Annahmen zu treffen, deren Existenz wir nicht messen und nachweisen können. (Es sei denn, wir könnten Ausnahmefälle nachprüfbar bestimmen).
Langer Vorrede kurzer Sinn: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wollen uns die traditionellen Offenbarungen nichts über die Welt sagen. Sie sind einzig zu dem Zweck gesagt oder geschrieben worden, um uns den Weg zu einer menschlicheren (vulgo: "besseren") Gesellschaft zu weisen. Es sind Antworten auf die Frage, wie wir Konflikte untereinander aushandeln oder ertragen sollen, was sinnstiftend ist oder womit wir uns das Leben schwer machen.
Wenn die Bibel davon spricht, dass Menschen entrückt wurden oder sich die Erde einmal umgekehrt gedreht habe, dann ist dies in einem körperlichen bzw. sachlichen Sinne falsch. Gleichwohl stecken in den entsprechenden Geschichten tiefe Einsichten in das Leben unter Menschen darin.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard