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carl sagans werkzeugkasten zur aufdeckung von unsinn
#41
(13-09-2010, 18:32)t.logemann schrieb: Worauf ich hinaus will, lieber Petronius:
Wenn es keine Objektivität gibt - dann ist die wissenschaftliche Logik auch "nur" ein subjektives Hilfsmittel.
Ja, "wenn"; aber so ist es ja nicht. Zunächst ist Logik nicht an Objektivität gebunden und umgekehrt.
Logik ist ein Regelwerk, das durch Konvention gewisse Voraussetzungen über Aussagesätze zu finalen Aussagen verknüpft. Entweder du schließt dich diesen Konventionen an, und kannst damit die Verknüpfungen nachvollziehen. Oder du lässt es bleiben, dann bleibt dir der Sinn der Aussagen verschlossen.

Objektivität ist an das äußere, stets wiederholbare Experiment (oder Beobachten oder Verhalten) gebunden. So sind "der Tageslauf der Sonne" oder der "Donner bei Gewitter" objektiv beschreibbar.

Diese objektive Beschreibung kann in vielen Fällen durch Modelle nachgebildet werden, deren mathematische Abbildung die Formel ist. Die mathematischen Regeln zur Umsetzung des Modells zur Formel und deren Anwendungen sind im oben beschriebenen Sinne logisch miteinander verknüpft.

Formeln hängen natürlich von der verwendeten Mathematik ab. Das ist richtig. Aber die Mathematik ist ein weltweit quasi-objektives Regelsystem. Man kann sich zwar andere mathematische Systeme durchaus vorstellen. Hier ist aber zu beachten, dass zu jeder Formel nur eine ganz bestimmte mathematische Anwendungsmethode gehört. Durch diese Paarung sind die Ergebnisse der Anwendung äquivalent zu objektiv ermittelten Daten - also objektiv.

(13-09-2010, 18:32)t.logemann schrieb: Im Rahmen diese subjektiven Hilfsmittels sind Thesen, Theorien und Beweise oder das aus den Beweisen resultierende Verwerfen vorheriger Thesen oder Theorien in einem festgefügten Ganzen aufgebaut - die wissenschaftliche Logik.
Ich glaube, diesen Satz muss ich nicht verstehen.

(13-09-2010, 18:32)t.logemann schrieb: In der Religion ist der Mechanismus ganz genauso - sie ist genausowenig objektiv wie die Wissenschaft.
Was soll uns dies sagen? Religion ist in erster Linie Lehre. Sie besteht aus mythischen Vorstellungen und Geschichten, aus Ermahnungen und Belehrungen, welche dazu da sind, gesellschaftliche Konventionen zu transportieren. Sind die Geschichten auch noch plausibel und ästhetisch, dann liefern sie Sinn und Heimat.

Alle diese Aufgaben hat die Wissenschaft nicht. Sie befriedigt lediglich unsere Neugier und/oder unsern Eifer, Dinge zu verändern. Dazu müssen wir begreifen, wie sie funktioniern.

(13-09-2010, 18:32)t.logemann schrieb: Aber innerhalb ihres subjektiven Gefüges existiert ein Grundmuster, dem alle Religionen folgen, dabei alle ihr Entstehen, Werden, ihre Blüte und ihren Untergang zelebrieren - die Logik der Religion(en).
Verstehe ich auch nicht! Meinst du, Religionen folgen den (statistischen) Marktgesetzen für Produkte?

(13-09-2010, 18:32)t.logemann schrieb: Also müsste man sich nicht darüber unterhalten ob die Logik der Wissenschaft oder die Logik der Religion(en) zum Leben und Überleben wichtig sind, sondern ob die Methodik die in beiden Bereichen angewendet wird nicht, mindestens "verbesserungswürdig" ist - auch wenn wir wissen das wir dadurch die absolut objektive und alles erklärende "Weltenformel" wahrscheinlich auch nicht finden werden...
Hm, Irgendwie habe ich mit deinen Aussagen ein Sprachproblem. Mit "Logik" meinst du anscheinend die Methoden der Beschreibung, mit der man sich Dinge verfügbar macht? Bei der Wissenschaft ist das die Theoriebildung, nicht die Logik. Letztere ist fester Bestandteil wissenschaftlicher Bildung (ein recht fest gefügtes Konglomerat von Konventionen).
Bei Religionen ist die Frage wichtig, welche Konventionen die Tradition transportiert und wie man z. B. die ethischen Implikationen der Gegenwart auf für alle befriedigende Art löst, ohne den ethischen Grund völlig zu verlieren - ein Eiertanz! Verbesserungswürdig ist Vieles, die Frage ist aber: Wie?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Wie spreche ich mit meinen Artgenossen? - von agnostik - 09-09-2010, 21:48
RE: carl sagans werkzeugkasten zur aufdeckung von unsinn - von Ekkard - 13-09-2010, 22:17

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