14-09-2010, 15:58
Lieber Thomas,
Nach meiner Kenntnis erzählen jene Religionslehren, die ich kenne, mythologische Geschichten. Damit transportieren sie (i. S. Marshall McLuhans) Leitvorstellungen. Wenn du damit "Gesetzmäßigkeiten" meinst, dann reden wir über verschiedene Paar Stiefel. Diese Leitvorstellungen kann man bestenfalls herauszufinden versuchen. Eindeutig sind sie nicht. Folglich mögen gewisse Regeln - z. B. ethische Regeln - ableitbar sein, aber sie sind nicht in einem (einheitlich) logischen Sinne zwingend.
Es ist so, dass die Mathematik beliebig viele Dimensionen (Richtungen mit einer Metrik) kennt. Die Kosmologen (Naturwissenschaftler wie Lisa Randall) gleichen ihre Beobachtungen mit bestimmten, sich aus der dreidimensionalen Metrik ergebenden Folgen ab. Dabei ergeben sich über sehr weite Distanzen Abweichungen. Manche davon würden sich erklären lassen, unterstellt man weitere Dimensionen.
(14-09-2010, 06:15)t.logemann schrieb: Religion folgt genauso wissenschaftlichen Gesetzen wie die Naturwissenschaft selbst - die Traditionen haben damit wenig zutun.So? Welchen denn?
Nach meiner Kenntnis erzählen jene Religionslehren, die ich kenne, mythologische Geschichten. Damit transportieren sie (i. S. Marshall McLuhans) Leitvorstellungen. Wenn du damit "Gesetzmäßigkeiten" meinst, dann reden wir über verschiedene Paar Stiefel. Diese Leitvorstellungen kann man bestenfalls herauszufinden versuchen. Eindeutig sind sie nicht. Folglich mögen gewisse Regeln - z. B. ethische Regeln - ableitbar sein, aber sie sind nicht in einem (einheitlich) logischen Sinne zwingend.
(14-09-2010, 06:15)t.logemann schrieb: Das Problem ist "nur", das sich die Masstäbe der Naturwissenschaftlichkeit nicht so ohne Weiteres auf die Geisteswissenschaftlichkeit anwenden lassen, also der Mechanismus der Erforschung und der Lehre (auch die philosophische Wissenscxhaft lehrt, nicht nur die Religion) dem Grunde nach in beiden Bereichen zwear gleich ist, sich aber wegen der Unterschiedlichkeit der "Bezugspunkte" auch unterschiedlich zeigt.Tut mir leid, das, was ich davon verstehe, akzeptiere ich nicht. Richtig ist: Die Regeln der nicht-naturwissenschaftlichen Wissenschaften sind etwas anders als bei den Naturwissenschaften. Aber "Carl Sagans Werkzeugkasten" gilt auch für deren Argumentation. Es gibt auch, ähnlich wie in der Mathematik, verschiedene Axiomensysteme, so dass ganz unterschiedliche Philosophien dabei heraus kommen. Alles klar. Nur eine Fluktuation "je nach Bezugspunkt" halte ich nicht für zielführend.
(14-09-2010, 06:15)t.logemann schrieb: Die Mathematik kann mit den ihr eigenen Bezugspunkten die Endlichkeit des uns umgebenden Raumes belegen und die Möglichkeit von anderen, den Raum überspannenden Dimensionen als wahrscheinlich aufzeigen.Sag mal, wovon redest du hier? Für mich als Naturwissenschaftler klingt das ziemlich nebulös. Die Endlichkeit des uns umgebenden Raumes hat mit Mathematik nichts zu tun! Was für "Dimensionen überspannen den Raum"? Was daran ist "wahrscheinlich".
Es ist so, dass die Mathematik beliebig viele Dimensionen (Richtungen mit einer Metrik) kennt. Die Kosmologen (Naturwissenschaftler wie Lisa Randall) gleichen ihre Beobachtungen mit bestimmten, sich aus der dreidimensionalen Metrik ergebenden Folgen ab. Dabei ergeben sich über sehr weite Distanzen Abweichungen. Manche davon würden sich erklären lassen, unterstellt man weitere Dimensionen.
(14-09-2010, 06:15)t.logemann schrieb: Die Religion nimmt diese den endlichen Raum überspannenden Dimensionen als selbstverständlich an, sie kann diese Dimensionen auch nicht im Sinne der Mathematik erklären, sie lehrt das diese Dimensionen sich der menschlichen Erklärungs- und Verstandesebene entziehen. Dadurch negiert die Religion aber auch nicht die Mathematik oder die Mathematik die Religion.Welche Religion tut das? Man kann bestenfalls sagen: Die Religionslehren nehmen auf Raum und Zeit keine Rücksicht. Sie interessiert das menschliche Verhalten im Zusammenhang mit anderen Menschen (einer Gesellschaft).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard