12-07-2004, 19:27
Eckhardt, Du sagst:
hm, vielleicht hast Du es nicht so gesagt, aber gemeint.
Unter "heilig" versteht man etwas ganz Praezises, eben wie man im Alltag so sagt: "Da laesst der keinen dran, das ist ihm heilig" - "Pass auf, damit hat sie sich wie mit ner heiligen Kuh" - "Und hier, sehn Sie - das ist mein Allerheiligstes, da darf niemand ohne mich dran, auch nicht zum Putzen"
Heiligkeit ist ein Respektsbezirk - der Respektsbezirk hoechsten Ranges, was mit dem Inhalt der Lehre und ihren sozialen Aufforderungen nur insofern zu tun hat, dass diese Bereiche G"TT sehr heilig sind und ER darin gar keinen "Spass" versteht, wie wir mit unseren Mitmenschen verfahren - vice versa: wie die mit uns -
Wenn wir in Liebe entbrennen, ist uns der /die Geliebte heilig: darauf lassen wir nichts kommen und dafuer liesse man sich auch totschlagen, dafuer ginge man freiwillig nach Sibirien mit in Verbannung, dafuer liesse man Reichtum, Gesundheit und Schoenheit - dafuer fuerchtet man ansonsten gar nichts mehr. Auch die triviale Poesie kann nicht genug die Liebe schildern und preisen, wie heilig Lebenden ihre Geliebten sind.
Der Boden des Berg Horeb war heilig: als Moses dort Schafe weidete, als der Dornstrauch brannte - ab hier, wo ihn der EngelBote ansprach, musste er seine Schuhe ausziehen.
Der Boden des Sinai war heilig: als Moses ankam mit dem Volk, musste er alle ausdruecklich warnen: Mensch oder Vieh - wer heute diesen Berg betritt hinter der Einzaeunung, der wird kurzerhand sterben, doch nachher schaute ganz Israel HERRRN - war freudig, ass und trank dort. Sie waren ja eine geraume Zeit am Berg der 10-Gebote.
Die Gebote G"TTES sind heilig, das ist im selben Sinne gemeint, wer hier nicht drauf achten zu muessen vermeint, wird "den Tod sterben" - bei aller Liebe und freiwilligen Naehe G"TTES HERR zu uns - das meint zweitweise bio-logisch den Tod hier, aber auch eine besondere Art, denn der Mensch ist mehr als dies biologische Homo sapiens-Exemplar, das wie alle Tiere stirbt. Der Mensch ist nach biblischem Konzept im Wesentlichen vorher frisch geschaffen, nur einzig je einer, dann wird er einer Zeugung zugegeben - ob sofort oder erst ab dem 40./80.Tag, das ist umstritten, aber nicht das Faktum.
Ein "Bild und Gleichnis G"TTES" ist mit diesem geschaffenen Exemplar der Mensch - Adam sagt es aber auch von seinem Enkel woertlich genauso.
Soll man sich keine Enkel "anschaffen"? - waer mal interessant, der Auslegung dieser Stelle mal nachzuspueren. -
Hebraeisch "b_Tsalme_nu uwi_Dmuthej_nu" ist ein Komplement, das sich zusammen zu 1-vollkommen-Licht ergaenzt, wie bei Licht Gruen mit Rot - Blau mit Orange - je zusammengegeben wieder Weiss wird, wenn die zuvor aus Weisslicht spektral abdifferenziert worden waren. "Licht vom Licht" koennte man auch hier als Beispiel sagen. DAMaH ist blutsverwandt aehnlich.
Nimm das mal zusammen, so darf uns nichts derartig heilig sein wie unser EINER G"TT
- zwar verliebt man sich nicht ohne Weiteres in IHN, wo ER Sich nicht direkt offenbart, sondern vermittels Wort, Auskunft, Mitteilung ueber HN und die Hl.Schrift. G"TT erscheint, wem und wann ER es fuer noetig haelt und ueberlaesst es dann diesen Menschen, es weiterzugeben an die andern. Zu einer Erscheinung gehoert zweierlei: etwas, das sinnhaftig passiert, objektiv, und etwas in denjenigen innen, das erkennt, WER das ist. ER ist SCHOEPFER der Universums und DER Kenner unserer genauen Beschaffenheit - ER hat das voellig in Kontrolle, nicht wir.
Im Zehn-Gebot ist die Rede von "Tselem waPhessel" - das ist nicht dasselbe wie oben, sondern ein Phessel ist ein Gleichnis, in der Heraldik z.B.ein Loewe, ein Adler, sowas
Zum Beispiel beginnen viele Gruendungs-Legenden von Nationen damit, dass z.B. "Weisser Hirsch begegnete Grauer Woelfin, und sie gebaren ein Kind, das wurde der Ahn unseres Volkes" - das zum Beispiel sollen wir nicht sagen. Wir sollen aber auch keine Schnitz-und-Gussbilder machen, und sie dann unsern Kindern vorstellen als Willensfaehige, geistige Wesen, zu denen man beten koenne, um Versoehnung und Hilfe und geistige Laeuterung zu empfangen, um vorbereitet aus diesem Leben spaeter in das Gespraech mit IHM heimzukehren, dessen Qualitaet sioch dann daraus mitbestimmt, wie wir dies biologische Leben hinter uns brachten.
In der juedischen Religion befasst man sich allerdings wenig mit der Frage, wie es im Himmel dann ist, weil unsere Aufgabe hier ist. Auch die Juden, die nicht an Auferstehung glaubten, Sadduzaeer zum Beispiel - ausgerechnet die Priester-Partei - waren Juden. Es ist ja keine Konfession, die sich an vorstellbaren Inhalten zu Glaubensfragen festmacht, sondern ganz hiesig-sozial bestimmt, denn man wird hinein geboren oder hinein adoptiert.
Das unterscheidet auch das Erleben des Jude-Seins im Vergleich zu dem der Christen und Muslime: deren Leben kann sich dran festzuhalten lernen, dass man ein Paradies erwartet und in Hoffnung auf jene Freuden hier allerhand soziales Unrecht geduldig ertraegt, das Paradies ist fuer Christen und Muslime in sich ein Ziel, ein Lohn, welchen die Gerechtigkeit G"TTES auch zum Ausgleich fuer ein Unrecht und Leiden in dieser Welt erstellte.
Einer unserer Lehrer, Hillel d.A., verlangt ausdruecklich: "Seid Diener, die ohne Lohn arbeiten - und nach des Tages Muehn, wenn Ihr heimkehrt, dann wird dieser Diener nicht etwa nun Ruhen gehn oder sich bedienen lassen, immer noch zuerst den Herrn versorgen, weil er seinen Herrn liebt"
- zu dieser Erkenntnis kam er nach gut 1400 Jahren mit dem Bild-Verbot. Archaelogen fanden heraus, dass zur Zeit Jesu im juedischen Haus keine Statuen und dergleichen waren, selbst der boese Koenig Herodes d.Gr. hatte in seinem Palast nicht das Geringste von sowas - was sie sehr wunderte.
Wiederum kommt man in ein friommes juedisches Haus, so sieht man durchaus auch gemalte Bilder und Statuen, Nippes im Regal, und am Symbol der Hl.Thorah sieht man die zwei Wappen-Loewen Israels.
Es ist nicht das Ding selbst verboten, sondern das, was einen verlockt, davor niederzugfallen und es anzubeten und alles, was so aussieht, als sei es dazu geeignet. So gibt es auch im Islam eine wunderschoene Malkunst, am ehesten Miniaturen. Lediglich G"TT wird nicht irgendwie vorstellbar als Mensch oder sonst etwas dargestellt.
mfG WiT
Zitat:Die eigentliche Kraft des Heiligen wird dabei gerne vergessen: Wie hältst du es ... mit deinen Mitmenschen? ... mit deiner Umwelt? ... mit dem Halt in und dem Vertrautsein mit dieser Welt? ... und schließlich mit dem werdenden Leben?
hm, vielleicht hast Du es nicht so gesagt, aber gemeint.
Unter "heilig" versteht man etwas ganz Praezises, eben wie man im Alltag so sagt: "Da laesst der keinen dran, das ist ihm heilig" - "Pass auf, damit hat sie sich wie mit ner heiligen Kuh" - "Und hier, sehn Sie - das ist mein Allerheiligstes, da darf niemand ohne mich dran, auch nicht zum Putzen"
Heiligkeit ist ein Respektsbezirk - der Respektsbezirk hoechsten Ranges, was mit dem Inhalt der Lehre und ihren sozialen Aufforderungen nur insofern zu tun hat, dass diese Bereiche G"TT sehr heilig sind und ER darin gar keinen "Spass" versteht, wie wir mit unseren Mitmenschen verfahren - vice versa: wie die mit uns -
Wenn wir in Liebe entbrennen, ist uns der /die Geliebte heilig: darauf lassen wir nichts kommen und dafuer liesse man sich auch totschlagen, dafuer ginge man freiwillig nach Sibirien mit in Verbannung, dafuer liesse man Reichtum, Gesundheit und Schoenheit - dafuer fuerchtet man ansonsten gar nichts mehr. Auch die triviale Poesie kann nicht genug die Liebe schildern und preisen, wie heilig Lebenden ihre Geliebten sind.
Der Boden des Berg Horeb war heilig: als Moses dort Schafe weidete, als der Dornstrauch brannte - ab hier, wo ihn der EngelBote ansprach, musste er seine Schuhe ausziehen.
Der Boden des Sinai war heilig: als Moses ankam mit dem Volk, musste er alle ausdruecklich warnen: Mensch oder Vieh - wer heute diesen Berg betritt hinter der Einzaeunung, der wird kurzerhand sterben, doch nachher schaute ganz Israel HERRRN - war freudig, ass und trank dort. Sie waren ja eine geraume Zeit am Berg der 10-Gebote.
Die Gebote G"TTES sind heilig, das ist im selben Sinne gemeint, wer hier nicht drauf achten zu muessen vermeint, wird "den Tod sterben" - bei aller Liebe und freiwilligen Naehe G"TTES HERR zu uns - das meint zweitweise bio-logisch den Tod hier, aber auch eine besondere Art, denn der Mensch ist mehr als dies biologische Homo sapiens-Exemplar, das wie alle Tiere stirbt. Der Mensch ist nach biblischem Konzept im Wesentlichen vorher frisch geschaffen, nur einzig je einer, dann wird er einer Zeugung zugegeben - ob sofort oder erst ab dem 40./80.Tag, das ist umstritten, aber nicht das Faktum.
Ein "Bild und Gleichnis G"TTES" ist mit diesem geschaffenen Exemplar der Mensch - Adam sagt es aber auch von seinem Enkel woertlich genauso.
Soll man sich keine Enkel "anschaffen"? - waer mal interessant, der Auslegung dieser Stelle mal nachzuspueren. -
Hebraeisch "b_Tsalme_nu uwi_Dmuthej_nu" ist ein Komplement, das sich zusammen zu 1-vollkommen-Licht ergaenzt, wie bei Licht Gruen mit Rot - Blau mit Orange - je zusammengegeben wieder Weiss wird, wenn die zuvor aus Weisslicht spektral abdifferenziert worden waren. "Licht vom Licht" koennte man auch hier als Beispiel sagen. DAMaH ist blutsverwandt aehnlich.
Nimm das mal zusammen, so darf uns nichts derartig heilig sein wie unser EINER G"TT
- zwar verliebt man sich nicht ohne Weiteres in IHN, wo ER Sich nicht direkt offenbart, sondern vermittels Wort, Auskunft, Mitteilung ueber HN und die Hl.Schrift. G"TT erscheint, wem und wann ER es fuer noetig haelt und ueberlaesst es dann diesen Menschen, es weiterzugeben an die andern. Zu einer Erscheinung gehoert zweierlei: etwas, das sinnhaftig passiert, objektiv, und etwas in denjenigen innen, das erkennt, WER das ist. ER ist SCHOEPFER der Universums und DER Kenner unserer genauen Beschaffenheit - ER hat das voellig in Kontrolle, nicht wir.
Im Zehn-Gebot ist die Rede von "Tselem waPhessel" - das ist nicht dasselbe wie oben, sondern ein Phessel ist ein Gleichnis, in der Heraldik z.B.ein Loewe, ein Adler, sowas
Zum Beispiel beginnen viele Gruendungs-Legenden von Nationen damit, dass z.B. "Weisser Hirsch begegnete Grauer Woelfin, und sie gebaren ein Kind, das wurde der Ahn unseres Volkes" - das zum Beispiel sollen wir nicht sagen. Wir sollen aber auch keine Schnitz-und-Gussbilder machen, und sie dann unsern Kindern vorstellen als Willensfaehige, geistige Wesen, zu denen man beten koenne, um Versoehnung und Hilfe und geistige Laeuterung zu empfangen, um vorbereitet aus diesem Leben spaeter in das Gespraech mit IHM heimzukehren, dessen Qualitaet sioch dann daraus mitbestimmt, wie wir dies biologische Leben hinter uns brachten.
In der juedischen Religion befasst man sich allerdings wenig mit der Frage, wie es im Himmel dann ist, weil unsere Aufgabe hier ist. Auch die Juden, die nicht an Auferstehung glaubten, Sadduzaeer zum Beispiel - ausgerechnet die Priester-Partei - waren Juden. Es ist ja keine Konfession, die sich an vorstellbaren Inhalten zu Glaubensfragen festmacht, sondern ganz hiesig-sozial bestimmt, denn man wird hinein geboren oder hinein adoptiert.
Das unterscheidet auch das Erleben des Jude-Seins im Vergleich zu dem der Christen und Muslime: deren Leben kann sich dran festzuhalten lernen, dass man ein Paradies erwartet und in Hoffnung auf jene Freuden hier allerhand soziales Unrecht geduldig ertraegt, das Paradies ist fuer Christen und Muslime in sich ein Ziel, ein Lohn, welchen die Gerechtigkeit G"TTES auch zum Ausgleich fuer ein Unrecht und Leiden in dieser Welt erstellte.
Einer unserer Lehrer, Hillel d.A., verlangt ausdruecklich: "Seid Diener, die ohne Lohn arbeiten - und nach des Tages Muehn, wenn Ihr heimkehrt, dann wird dieser Diener nicht etwa nun Ruhen gehn oder sich bedienen lassen, immer noch zuerst den Herrn versorgen, weil er seinen Herrn liebt"
- zu dieser Erkenntnis kam er nach gut 1400 Jahren mit dem Bild-Verbot. Archaelogen fanden heraus, dass zur Zeit Jesu im juedischen Haus keine Statuen und dergleichen waren, selbst der boese Koenig Herodes d.Gr. hatte in seinem Palast nicht das Geringste von sowas - was sie sehr wunderte.
Wiederum kommt man in ein friommes juedisches Haus, so sieht man durchaus auch gemalte Bilder und Statuen, Nippes im Regal, und am Symbol der Hl.Thorah sieht man die zwei Wappen-Loewen Israels.
Es ist nicht das Ding selbst verboten, sondern das, was einen verlockt, davor niederzugfallen und es anzubeten und alles, was so aussieht, als sei es dazu geeignet. So gibt es auch im Islam eine wunderschoene Malkunst, am ehesten Miniaturen. Lediglich G"TT wird nicht irgendwie vorstellbar als Mensch oder sonst etwas dargestellt.
mfG WiT