14-07-2004, 03:43
Hi, allerseits :.)
Ekkard stolperte hierueber:
? - ich hab nichts dabei "gegen" irgendwen ausgedrueckt, es war lediglich ungenau zitiert das alte und unter anderem auch im Judentum bekannte Prinzip, dass der Ort, auf dem jemand getoetet oder freiwillig sterbend niederfaellt, "von diesem Toten erworben" ist, als dessen Grab, die beruehmten "2 qm Erde" - wenn machbar. Halb Deutschland steht voller Flurdenkmaeler, die daran erinnern, dass genau da jemand starb, sei es an Herzschlag, sei es durch Mord. Das ist gemeint mit "erworben".
In den 2000 Jahren seit der Galuth war es juedischer Brauch - unter verschiedenen Begruendungen - dass man ins Hl.Land zog, um zuhause die Augen zu schliessen und dort begraben zu werden, wo man eigentlich her ist, viele iessen sich tot ins Hl.Land ueberfuehren. Das besagte keinen Versuch, sich dessen militaerisch zu bemaechtigen.
Gewoehnlich achteten alle Voelker ein Grab - teils aus aberglaeubischer Arngst vor den Geistern, teils aus Anstand, weil vor dem Tod alle machtlos dastehen, und man durfte zum Jahrtag meistens auch hinreisen, um da zu beten.
Wenn es danach ginge, durch Tote ein Land komplett zu erwerben, dann muesste aller Reichtum Sibiriens den von der SU dort ermordeten Voelkern gemeinsam zustehen und nicht nur Russland, und die NS-Deutschen haetten halb Polen um Lublin fuer die Juden der Welt plus der Polen "erworben", weil man deren Asche dort aus dem Boden nicht mehr herausfiltern koennen wird.
Das war also nicht damit gemeint. Aber auch das richtet sich als "Erwerbs-Art eines Liegeplatzes" nicht zugleich gegen irgendwen, und es hat seine Toedlichkeit schon hinter sich: fuer die "Erwerber".
Wenn ich gemeint haette, dass das Sterben auf ein Land einem Landrechte fuer Lebende dort sichert, dann wuerden die militanten Palis im Gegenteil zu dem was geschieht, jedes Juden Leben aengstlich hueten und ihn, falls er krank wird, fuersorglich nach Tel Aviv oder so tragen, damit er und sein Blut nicht in West-Jordanland oder Gaza den Boden bewohne.
Ich streite nicht ab, dass es auf allen Seiten vereinzelte Menschen gibt, die vermuten, wenn recht fiele fuer ein Stueck Land fallen, dass das deren Gemeinschaft dann Rechte erwirbt, da alleine zu leben. Aber diese Zeiten sind lange vorbei, dass irgendein Menschenvolk wirklich alleine wo leben koennte, ohne die andern. Daher wuerde ich auch nicht abstreiten, dass es vereinzelte Menschen gibt, die nun grad dahin ziehen, ohne wen zu fragen, wo die Gefahr, gekillt zu werden, extrem hoch ist - was aber auch keinerlei Recht darauf besagt, solche Leute dann wirklich zu killen. Man kann sie - wie ueberall in der Welt - polizeilich und lebend samt Zaun von unberechtigten Grundstuecken entfernen lassen - was das Hl.Land betrifft, auch von der israelischen Armee persoenlich, die das oft genug tut. Nebenbei gesagt: es gibt auch reichlich Christen und "Propheten" dort wegzutransportieren. Etwa 200 Gaeste pro Jahr entdecken angesichts eines Hl.Land Besuches auf einmal, selbst ein Johannes der Taeufer oder ein Koenig David zu sein und predigen Juden, Muslime und sonstige Leute im Lande an, sagte ein Psychiater, der speziell sie zur Heilung und zum Heimtransport gebracht bekommt.
Sie begnuegen sich nicht immer mit Reden. 1999 musste man eine ganze Schar abfangen, Christen, theoretisch, die fest vorhatten, sich unterhalb der Al Aksa-Moschee samt dieser in die Luft zu jagen, damit ihre Gemeinde anschliessend den "Dritten Tempel" (zaehlen konnten sie auch nicht, denn es gab schon 3) anstelle des Felsendomes errichte. Diese reisten nicht gemeinsam an, sondern einige sehr voreilig und da wurden die Wachen an der Klagemauer frueh genug drauf aufmerksam.
Ich hab es ueberhaupt nur in diesem Zusammenhang erwaehnt gehabt, dass manche Leute illegal erst gar kein Land erwerben, sondern sich klammheimlich ueber nach irgendwo eine Minifestung errichten, um ein Recht zu ersitzen, das man auch im alten Lande Israel-Judaea auf solche Weise nie bekommen haette.
Das tun sie nicht aus Hass auf irgendwen, sondern es kommt zustande, weil nicht Religion, sondern weltliche Justiz es fuer ok ansah, dass den Juden der Gegenwart die Kante ihrer alten Heimat zustehen koenne, aber grad nicht alle Orte, die man aus jeder Bibel als die Orte des Volks Israel genannt findet, wo wir lebten, liebten und erlebten, was Heils-Geschichte wurde, also jeder Bibelleser, auch der Christ, kennt diese Landkarten aus der Bibel und ist nicht wirklich darauf vorbereitet, grad an diesen Orten gesteinigt zu werden. Das ging ja auch mal ohne sowas, vor dem "Streik" der gegenwaertig seit juedisch Neujahr 2000 laeuft.
Das konnte doch psychologisch nur gutgehn, solange die, denen das Wohnrecht da herum ja blieb, sich nicht wie tollwuetig dagegen wehrten, dass ein Jude sich dort ueberhaupt mal aufhaelt - ich hab es nicht gemacht und ich ich wohne auch - leider - nicht dort. Aber nur weil ich auch juedisch bin, soll ich mir dauernd die Beschwerden anhoeren, wir seien generell dafuer zustaendig oder sollen doch zugeben, dass es irgendwie verwerflich sei, irgendwie, wenn auch wir eine Heimat lieben. Und wenn ich die Todes-Nachrufe beider Seiten durchgehe, wird mir immer ganz eng zumute. Man kennt doch dort Leute!
Ein Syrischer Journalist hat mal sehr wuetend auf die NS-Zeit gesagt, dass man denen diesen Staat Israel ja verdanke. Er waere nie so von vitalem Interesse fuer die Juden der Welt geworden ohne das Eingestaendnis, dass damals kein Land der Welt die frei erreichbare Fluchtburg fuer die so rasch und ploetzlich koerperlich vernichteten genetischen Judenschaften - inclusive der Getauften - werden wollte.
Als die "neuen Zionisten" ins Hl.Land einzogen, lag das vielfach seit Jahrhunderten brach und unbevoelkert da, denn an der Region interessierte nur der Durchgangsweg wen und die Haefen. Da geschah das mit Einverstaendnis des Sultans, und als es mehr zu werden schienen und auch viele Christen der neuen Kaiserreiche einzogen, rief der Sultan die Muslime des Osmanenreiches auf, ebenfalls dorthin zu ziehen, zumal: nun gab es hier auch Arbeit und Verdienst genug fuer alle.
Diese Zionisten fassten sich nur als Nation auf, nicht als Religion, weil gerade 6 Nationen Europas plus Aethiopien, China und Japan "kaiserten" und alle Menschen sollten sich zu Nationen ordnen und sich staerken (Herder: Appell an alle Voelker) - da blieb es Juden doch nur uebrig, auch Nation zu sein, was es ja hergibt. Von vornherein war nicht Bedingung, nun das Thorah-Recht zugrundezulegen, wohl aber sollten Religions-Juden Schutz und Heimat auch hier finden duerfen.
Die 6 neuen Kaiser brauchten je etwa 70 Nationen komplett unter je 1 Herrschaft, das muss eine Art von Regel sein, ich folgere dies nur - so ueberzog im 19.Jh. der sogenannte Imperialismus (vom Wort Kaiser Imperator abgeleitet) die Welt auf der Suche nach 70-Nationen fuer so ein Kaiser-Dach mit Eroberungen, ab Napoleon.
Das Osmanenreich war damals noch nicht vordergruendig aus Nationen zusammengesetzt, das wurde aber nun wichtig fuer die 6 Kaiserreiche, woher sollte man denn - jedes - soviel Nationen nehmen? - So entstanden nun auch im islamischen Gesamt-Block, soweit nun von kaisernden Armeen besetzt, Nationen und Natioenchen, und es hob bald ein wildes Vertreiben und Abschlachten an: Armenier, Assyrer, Drusen, Kurden, Aramaeer, Chaldaeer und wer noch mussten Ausrottungs-Versuche erleiden, es entstanden nun erst nach und nach Saudi-Arabien, Irak, VAR, Jordanien, Afghanistan etc. als Nationsstaaten mit zumindest ganz kurz mal nur 1 Landes-Konfession - analog ging es zu im Fernosten und in Aethiopien, sogar in Lateinamerika. Zugleich mischte die kommunistische Bewegung mit rein und fuehrte weltweit Gegenparteien an. Man kann heute kaum behaupten, dass der so "pazifistische" Kommunismus weniger Tod und Traenen und Entwurzelung von Massen verursachte als die eigentlichen Kriege, die er mitzumachen verweigerte - er verweigerte eben nicht auch die private Brutalitaet und Gewalt.
All diese Militarisierungen sind nicht aus den Religionen her zu erklaeren und nicht durch sie passiert, sondern umgekehrt: die Nationen mussten Religionen anmelden, jeder eine leicht verschieden von den Nachbarn und sie nahmen sich aus den zuhandenen Religionen ihren Kultus hinzu, in der Aufassung, welche wirklich die Kirche auch immer bekaempft hat, dass das Wichtigste erstmal ein Staat sei und die Religionen ihm gehoerten. Das ist mit einigen Religions-Lehren wirklich nicht zu vereinbaren. Diese bekamen daher ausser Spott und Hohn aus "wissenschaftlicher Erhabenheit" auch Zorn, Enteignung und massive Unterdrueckung ab. Der Staat duerfe dann die Kultusdiener setzen, wurde einzufuehren verlangt, und die Lehre mit bestimmen (Kirchenkampf).
Folgerichtig, weil dieser Vorgang noch weit ins 20.Jhd reichte, gab sich sogar auch das bolschewistische Russland eine Staatskirche hinzu, fuer die man die Zarenkirche personell ausrottete, und der Kirchenstaat Vatikan wurde so eingeschrumpft, wie es juristisch nur irgendwo machbar war (denn Staat Italien wollte eigentlich Freimaurer als Religion anmelden)
- und jetzt erst flaut dies alles allmaehlich wieder ab - die Welt ist ja nun unter Krieg und Traenen vorlaeufig umsortiert. Schaut doch mal in einen historischen Atlas, wie alt diese saemtlichen Nationalstaaten sind und bei denen, die schon alt zu sein scheinen, wie es ueberall neue Dynastien und Religions-Umgestaltungen - ueberall fast zugleich - gab und Jahrhunderte lang zuvor nicht so.
Eine Nation Palaestinenser gibt es so gesehen eigentlich nicht, denn Gaza waere theoretisch abstammungsweise ein Philister-Gebiet Seefahrer, nicht arabisch, und die meisten "Siedler" islamischer Konfession sind nicht eher da eingezogen wie die Israelis auch. Andererseits gibt es im Lande verteilt von beidem ganz uralte permanente Kommunen von frueher, da wurden die juedischen aus dem kuenftigen Jordanien /Aegypten vertrieben und die arabischen teilweise aus dem kuenftigen Staat Israel, weil es einfach gegen diesen Staat ab spaetestens 1929 nur Bomben und Attentate in Huelle und Fuelle gab. Jordanien gedachte, bis ans Mittelmeer zu reichen, Syrien gedachte, diese Kueste selbst zu kriegen, Persien - obwohl weit weg - gedachte auch was - und die Moslem-Brueder-Nachfolger gedachten, von Gaza aus ein neues Weltreich fuer den Islam zu errichten, nachdem es keinen Kalifen und keinen Sultan mehr gab und die Tuerkei, wo diese zuletzt ueber das Osmanenreich gesamt residierten, sich fuer den Saekular-Staat entschieden hatten. Eine Nation Palaestina, die auch noch rasch ein Staat werden will, kommt eigentlich erst seit den 60er Jahren vor, denn soweit es in UN-Resolution 242 oder wie die heisst darum geht, auf wessen Land Israel gerade noch "besatzt", sind das Jordanien und Aegyptens Landstriche, nach dem Stand von 1948. Nur ein Teil der Attentate, soweit sie um Arafat ausgehen, zielt auf einen Staat Palaestina ab. Die anderen Attentats-Spender haben an dem kein Interesse, sondern andere Ziele. Das wird nur in den Nachrichten stark simpifiziert.
Insofern, dass die islamischen Laender dann 1967 alle Juden auswiesen, zogen diese dann auch noch ins Hl.Land, zumeist, und das entspricht etwa der 1948 vertriebenen Menge Muslime aus dem Staatsgebiet Israel. Man uebersieht zudem auch, dass im Staat Israel auch Muslime und Araber als Buerger wohnen blieben oder wiederkamen, die dennoch per definitionem den UN-Fluechtlingsstatus haben, ebenso all die Nachkommen derer, die in gesamt Hl.Land abstammen, egal in welchem Land der Welt sie schon in 3.Generation leben. Aus ca.200.000 wurden so 5 Millionen. Vergleicht man es mit Ostpreussen, Pommern, Schlesiern und Sudeten etc, so waren es ca 3 Millionen bei der Vertreibung - diese liegen aber nicht an den Strassen und schiessen Polen und Rissen und Tschechen etc. dort weg. Ich muss das erwaehnen, denn ich bekomme es an Foren zu hoeren: was wuerdest denn Du machen, wenn man deine Oma vertrieben haette? - Man hat - und eben ich wueder auf Gewalt in der Frage verzichten: aus religioesen Gruenden.
Man kann eben oft keine 3 Takte weit ueber egal was aus dem Judentum sprechen und schon geht es darum - und ich gebe zu, es passt mir nicht, wenn man das Argument, die Menschen dort vor staendigen Attentaten schuetzen zu wollen - sei es geschickt oder nicht - in den Medien und also auch in unseren Foren einfach wegwischt, weil die Opfer offenbar ja "nur" juedisch sind.
- Dabei trafen die Attentate seit Herbst 2000 in trauter Gemeinsamkeit juedische Israelis, juedische Auswaertige, und nicht juedische Russen, Rumaenen, Philippiner, Araber, Chinesen, Briten, Amerikaner und mehr - das Land ist doch stellenweise nur 30 km breit - Staat Israel - aber es hantieren mindestens 4 Grossgruppen auf ganz verschiedener Interessen-Lage dort mit Attentaten herum, als sei das eine Wallfahrt, hier vorrangig Frauen, Alte und Kaffeetrinker sowie Buspassagiere im Alltag zu toeten.
Man kann tatsaechlich von den vielen Religionen nicht reden, ohne auch politische Verhaeltnisse zu schildern, unter welchen sich die Glaubens-Lehren durchzuretten noetig haben, meine ich. Aber vorlaeufig sollte das nun gesagt sein und abgeheftet werden. Auf meinen historischen Kurz-Abriss erhebe ich keinen Anspruch irgendwelcher Historiker-Autoritaet - ich nahm es auch der Abteilung Kirchengeschichte zuhilfe. Da hat jedes Ding zwei Seiten - aber ich erst *ggg*
mfG WiT :.)
Ekkard stolperte hierueber:
Code:
Umstritten ist die Überbetonung bestimmter Grundsätze, die sich in einem tödlichen Sinne gegen andere richten. Ein solcher Satz findet sich in deinem Text: WiTaimre hat folgendes geschrieben::
"Blut erwirbt Boden! "
1. Für wen gilt das?
2. Gegen wen richtet sich ein solcher Satz?
3. Warum? (Naturrecht?)
4. Was passiert, wenn sich jede Seite darauf beruft?? - ich hab nichts dabei "gegen" irgendwen ausgedrueckt, es war lediglich ungenau zitiert das alte und unter anderem auch im Judentum bekannte Prinzip, dass der Ort, auf dem jemand getoetet oder freiwillig sterbend niederfaellt, "von diesem Toten erworben" ist, als dessen Grab, die beruehmten "2 qm Erde" - wenn machbar. Halb Deutschland steht voller Flurdenkmaeler, die daran erinnern, dass genau da jemand starb, sei es an Herzschlag, sei es durch Mord. Das ist gemeint mit "erworben".
In den 2000 Jahren seit der Galuth war es juedischer Brauch - unter verschiedenen Begruendungen - dass man ins Hl.Land zog, um zuhause die Augen zu schliessen und dort begraben zu werden, wo man eigentlich her ist, viele iessen sich tot ins Hl.Land ueberfuehren. Das besagte keinen Versuch, sich dessen militaerisch zu bemaechtigen.
Gewoehnlich achteten alle Voelker ein Grab - teils aus aberglaeubischer Arngst vor den Geistern, teils aus Anstand, weil vor dem Tod alle machtlos dastehen, und man durfte zum Jahrtag meistens auch hinreisen, um da zu beten.
Wenn es danach ginge, durch Tote ein Land komplett zu erwerben, dann muesste aller Reichtum Sibiriens den von der SU dort ermordeten Voelkern gemeinsam zustehen und nicht nur Russland, und die NS-Deutschen haetten halb Polen um Lublin fuer die Juden der Welt plus der Polen "erworben", weil man deren Asche dort aus dem Boden nicht mehr herausfiltern koennen wird.
Das war also nicht damit gemeint. Aber auch das richtet sich als "Erwerbs-Art eines Liegeplatzes" nicht zugleich gegen irgendwen, und es hat seine Toedlichkeit schon hinter sich: fuer die "Erwerber".
Wenn ich gemeint haette, dass das Sterben auf ein Land einem Landrechte fuer Lebende dort sichert, dann wuerden die militanten Palis im Gegenteil zu dem was geschieht, jedes Juden Leben aengstlich hueten und ihn, falls er krank wird, fuersorglich nach Tel Aviv oder so tragen, damit er und sein Blut nicht in West-Jordanland oder Gaza den Boden bewohne.
Ich streite nicht ab, dass es auf allen Seiten vereinzelte Menschen gibt, die vermuten, wenn recht fiele fuer ein Stueck Land fallen, dass das deren Gemeinschaft dann Rechte erwirbt, da alleine zu leben. Aber diese Zeiten sind lange vorbei, dass irgendein Menschenvolk wirklich alleine wo leben koennte, ohne die andern. Daher wuerde ich auch nicht abstreiten, dass es vereinzelte Menschen gibt, die nun grad dahin ziehen, ohne wen zu fragen, wo die Gefahr, gekillt zu werden, extrem hoch ist - was aber auch keinerlei Recht darauf besagt, solche Leute dann wirklich zu killen. Man kann sie - wie ueberall in der Welt - polizeilich und lebend samt Zaun von unberechtigten Grundstuecken entfernen lassen - was das Hl.Land betrifft, auch von der israelischen Armee persoenlich, die das oft genug tut. Nebenbei gesagt: es gibt auch reichlich Christen und "Propheten" dort wegzutransportieren. Etwa 200 Gaeste pro Jahr entdecken angesichts eines Hl.Land Besuches auf einmal, selbst ein Johannes der Taeufer oder ein Koenig David zu sein und predigen Juden, Muslime und sonstige Leute im Lande an, sagte ein Psychiater, der speziell sie zur Heilung und zum Heimtransport gebracht bekommt.
Sie begnuegen sich nicht immer mit Reden. 1999 musste man eine ganze Schar abfangen, Christen, theoretisch, die fest vorhatten, sich unterhalb der Al Aksa-Moschee samt dieser in die Luft zu jagen, damit ihre Gemeinde anschliessend den "Dritten Tempel" (zaehlen konnten sie auch nicht, denn es gab schon 3) anstelle des Felsendomes errichte. Diese reisten nicht gemeinsam an, sondern einige sehr voreilig und da wurden die Wachen an der Klagemauer frueh genug drauf aufmerksam.
Ich hab es ueberhaupt nur in diesem Zusammenhang erwaehnt gehabt, dass manche Leute illegal erst gar kein Land erwerben, sondern sich klammheimlich ueber nach irgendwo eine Minifestung errichten, um ein Recht zu ersitzen, das man auch im alten Lande Israel-Judaea auf solche Weise nie bekommen haette.
Das tun sie nicht aus Hass auf irgendwen, sondern es kommt zustande, weil nicht Religion, sondern weltliche Justiz es fuer ok ansah, dass den Juden der Gegenwart die Kante ihrer alten Heimat zustehen koenne, aber grad nicht alle Orte, die man aus jeder Bibel als die Orte des Volks Israel genannt findet, wo wir lebten, liebten und erlebten, was Heils-Geschichte wurde, also jeder Bibelleser, auch der Christ, kennt diese Landkarten aus der Bibel und ist nicht wirklich darauf vorbereitet, grad an diesen Orten gesteinigt zu werden. Das ging ja auch mal ohne sowas, vor dem "Streik" der gegenwaertig seit juedisch Neujahr 2000 laeuft.
Das konnte doch psychologisch nur gutgehn, solange die, denen das Wohnrecht da herum ja blieb, sich nicht wie tollwuetig dagegen wehrten, dass ein Jude sich dort ueberhaupt mal aufhaelt - ich hab es nicht gemacht und ich ich wohne auch - leider - nicht dort. Aber nur weil ich auch juedisch bin, soll ich mir dauernd die Beschwerden anhoeren, wir seien generell dafuer zustaendig oder sollen doch zugeben, dass es irgendwie verwerflich sei, irgendwie, wenn auch wir eine Heimat lieben. Und wenn ich die Todes-Nachrufe beider Seiten durchgehe, wird mir immer ganz eng zumute. Man kennt doch dort Leute!
Ein Syrischer Journalist hat mal sehr wuetend auf die NS-Zeit gesagt, dass man denen diesen Staat Israel ja verdanke. Er waere nie so von vitalem Interesse fuer die Juden der Welt geworden ohne das Eingestaendnis, dass damals kein Land der Welt die frei erreichbare Fluchtburg fuer die so rasch und ploetzlich koerperlich vernichteten genetischen Judenschaften - inclusive der Getauften - werden wollte.
Als die "neuen Zionisten" ins Hl.Land einzogen, lag das vielfach seit Jahrhunderten brach und unbevoelkert da, denn an der Region interessierte nur der Durchgangsweg wen und die Haefen. Da geschah das mit Einverstaendnis des Sultans, und als es mehr zu werden schienen und auch viele Christen der neuen Kaiserreiche einzogen, rief der Sultan die Muslime des Osmanenreiches auf, ebenfalls dorthin zu ziehen, zumal: nun gab es hier auch Arbeit und Verdienst genug fuer alle.
Diese Zionisten fassten sich nur als Nation auf, nicht als Religion, weil gerade 6 Nationen Europas plus Aethiopien, China und Japan "kaiserten" und alle Menschen sollten sich zu Nationen ordnen und sich staerken (Herder: Appell an alle Voelker) - da blieb es Juden doch nur uebrig, auch Nation zu sein, was es ja hergibt. Von vornherein war nicht Bedingung, nun das Thorah-Recht zugrundezulegen, wohl aber sollten Religions-Juden Schutz und Heimat auch hier finden duerfen.
Die 6 neuen Kaiser brauchten je etwa 70 Nationen komplett unter je 1 Herrschaft, das muss eine Art von Regel sein, ich folgere dies nur - so ueberzog im 19.Jh. der sogenannte Imperialismus (vom Wort Kaiser Imperator abgeleitet) die Welt auf der Suche nach 70-Nationen fuer so ein Kaiser-Dach mit Eroberungen, ab Napoleon.
Das Osmanenreich war damals noch nicht vordergruendig aus Nationen zusammengesetzt, das wurde aber nun wichtig fuer die 6 Kaiserreiche, woher sollte man denn - jedes - soviel Nationen nehmen? - So entstanden nun auch im islamischen Gesamt-Block, soweit nun von kaisernden Armeen besetzt, Nationen und Natioenchen, und es hob bald ein wildes Vertreiben und Abschlachten an: Armenier, Assyrer, Drusen, Kurden, Aramaeer, Chaldaeer und wer noch mussten Ausrottungs-Versuche erleiden, es entstanden nun erst nach und nach Saudi-Arabien, Irak, VAR, Jordanien, Afghanistan etc. als Nationsstaaten mit zumindest ganz kurz mal nur 1 Landes-Konfession - analog ging es zu im Fernosten und in Aethiopien, sogar in Lateinamerika. Zugleich mischte die kommunistische Bewegung mit rein und fuehrte weltweit Gegenparteien an. Man kann heute kaum behaupten, dass der so "pazifistische" Kommunismus weniger Tod und Traenen und Entwurzelung von Massen verursachte als die eigentlichen Kriege, die er mitzumachen verweigerte - er verweigerte eben nicht auch die private Brutalitaet und Gewalt.
All diese Militarisierungen sind nicht aus den Religionen her zu erklaeren und nicht durch sie passiert, sondern umgekehrt: die Nationen mussten Religionen anmelden, jeder eine leicht verschieden von den Nachbarn und sie nahmen sich aus den zuhandenen Religionen ihren Kultus hinzu, in der Aufassung, welche wirklich die Kirche auch immer bekaempft hat, dass das Wichtigste erstmal ein Staat sei und die Religionen ihm gehoerten. Das ist mit einigen Religions-Lehren wirklich nicht zu vereinbaren. Diese bekamen daher ausser Spott und Hohn aus "wissenschaftlicher Erhabenheit" auch Zorn, Enteignung und massive Unterdrueckung ab. Der Staat duerfe dann die Kultusdiener setzen, wurde einzufuehren verlangt, und die Lehre mit bestimmen (Kirchenkampf).
Folgerichtig, weil dieser Vorgang noch weit ins 20.Jhd reichte, gab sich sogar auch das bolschewistische Russland eine Staatskirche hinzu, fuer die man die Zarenkirche personell ausrottete, und der Kirchenstaat Vatikan wurde so eingeschrumpft, wie es juristisch nur irgendwo machbar war (denn Staat Italien wollte eigentlich Freimaurer als Religion anmelden)
- und jetzt erst flaut dies alles allmaehlich wieder ab - die Welt ist ja nun unter Krieg und Traenen vorlaeufig umsortiert. Schaut doch mal in einen historischen Atlas, wie alt diese saemtlichen Nationalstaaten sind und bei denen, die schon alt zu sein scheinen, wie es ueberall neue Dynastien und Religions-Umgestaltungen - ueberall fast zugleich - gab und Jahrhunderte lang zuvor nicht so.
Eine Nation Palaestinenser gibt es so gesehen eigentlich nicht, denn Gaza waere theoretisch abstammungsweise ein Philister-Gebiet Seefahrer, nicht arabisch, und die meisten "Siedler" islamischer Konfession sind nicht eher da eingezogen wie die Israelis auch. Andererseits gibt es im Lande verteilt von beidem ganz uralte permanente Kommunen von frueher, da wurden die juedischen aus dem kuenftigen Jordanien /Aegypten vertrieben und die arabischen teilweise aus dem kuenftigen Staat Israel, weil es einfach gegen diesen Staat ab spaetestens 1929 nur Bomben und Attentate in Huelle und Fuelle gab. Jordanien gedachte, bis ans Mittelmeer zu reichen, Syrien gedachte, diese Kueste selbst zu kriegen, Persien - obwohl weit weg - gedachte auch was - und die Moslem-Brueder-Nachfolger gedachten, von Gaza aus ein neues Weltreich fuer den Islam zu errichten, nachdem es keinen Kalifen und keinen Sultan mehr gab und die Tuerkei, wo diese zuletzt ueber das Osmanenreich gesamt residierten, sich fuer den Saekular-Staat entschieden hatten. Eine Nation Palaestina, die auch noch rasch ein Staat werden will, kommt eigentlich erst seit den 60er Jahren vor, denn soweit es in UN-Resolution 242 oder wie die heisst darum geht, auf wessen Land Israel gerade noch "besatzt", sind das Jordanien und Aegyptens Landstriche, nach dem Stand von 1948. Nur ein Teil der Attentate, soweit sie um Arafat ausgehen, zielt auf einen Staat Palaestina ab. Die anderen Attentats-Spender haben an dem kein Interesse, sondern andere Ziele. Das wird nur in den Nachrichten stark simpifiziert.
Insofern, dass die islamischen Laender dann 1967 alle Juden auswiesen, zogen diese dann auch noch ins Hl.Land, zumeist, und das entspricht etwa der 1948 vertriebenen Menge Muslime aus dem Staatsgebiet Israel. Man uebersieht zudem auch, dass im Staat Israel auch Muslime und Araber als Buerger wohnen blieben oder wiederkamen, die dennoch per definitionem den UN-Fluechtlingsstatus haben, ebenso all die Nachkommen derer, die in gesamt Hl.Land abstammen, egal in welchem Land der Welt sie schon in 3.Generation leben. Aus ca.200.000 wurden so 5 Millionen. Vergleicht man es mit Ostpreussen, Pommern, Schlesiern und Sudeten etc, so waren es ca 3 Millionen bei der Vertreibung - diese liegen aber nicht an den Strassen und schiessen Polen und Rissen und Tschechen etc. dort weg. Ich muss das erwaehnen, denn ich bekomme es an Foren zu hoeren: was wuerdest denn Du machen, wenn man deine Oma vertrieben haette? - Man hat - und eben ich wueder auf Gewalt in der Frage verzichten: aus religioesen Gruenden.
Man kann eben oft keine 3 Takte weit ueber egal was aus dem Judentum sprechen und schon geht es darum - und ich gebe zu, es passt mir nicht, wenn man das Argument, die Menschen dort vor staendigen Attentaten schuetzen zu wollen - sei es geschickt oder nicht - in den Medien und also auch in unseren Foren einfach wegwischt, weil die Opfer offenbar ja "nur" juedisch sind.
- Dabei trafen die Attentate seit Herbst 2000 in trauter Gemeinsamkeit juedische Israelis, juedische Auswaertige, und nicht juedische Russen, Rumaenen, Philippiner, Araber, Chinesen, Briten, Amerikaner und mehr - das Land ist doch stellenweise nur 30 km breit - Staat Israel - aber es hantieren mindestens 4 Grossgruppen auf ganz verschiedener Interessen-Lage dort mit Attentaten herum, als sei das eine Wallfahrt, hier vorrangig Frauen, Alte und Kaffeetrinker sowie Buspassagiere im Alltag zu toeten.
Man kann tatsaechlich von den vielen Religionen nicht reden, ohne auch politische Verhaeltnisse zu schildern, unter welchen sich die Glaubens-Lehren durchzuretten noetig haben, meine ich. Aber vorlaeufig sollte das nun gesagt sein und abgeheftet werden. Auf meinen historischen Kurz-Abriss erhebe ich keinen Anspruch irgendwelcher Historiker-Autoritaet - ich nahm es auch der Abteilung Kirchengeschichte zuhilfe. Da hat jedes Ding zwei Seiten - aber ich erst *ggg*
mfG WiT :.)
