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Neue Strafen für Baha'i-Mitgliedschaft
#2
Freitag, 17. September 2010
Unterstützung für die sieben inhaftierten iranischen Bahá’í-Führungsmitglieder weitet sich aus
Genf, 17. September 2010 - Die Forderung nach Freiheit für die sieben iranischen Bahá’í-Führungsmitglieder, deren Haftstrafe allem Anschein nach am 15. September auf zehn Jahre reduziert wurde, verbreitet sich weiter rund um den Globus. Neben Stimmen aus Deutschland haben sich auch aus Indien, Österreich und El Salvador Personen des öffentlichen Lebens den zahlreichen Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen angeschlossen, ihre Stimme gegen die Haftstrafen zu erheben.
Die australische APRO (Australian Partnerhsip of Religions Organisataion)

Die australische APRO (Australian Partnerhsip of Religions Organisataions) fordert ebenfalls die Rechte inhaftierten iranischen Bahá'í zu achten.

In einem offenen Brief schrieben 31 Persönlichkeiten aus Religion, Justiz, Wissenschaft und Zivilgesellschaft Indiens, dass „das einzige Verbrechen dieser sieben Individuen, zwei Frauen und fünf Männer, von denen der älteste 77 Jahre alt ist, darin besteht, dass sie Bahá’í sind. Sie sind friedfertig, gesetzestreu und haben sich für die Verbesserung der iranischen Gesellschaft eingesetzt.” Der auf 31. August datierte Brief wurde von Maja Daruwala, der Geschäftsführerin der Commonwealth Human Rights Initiative an den Botschafter der Islamischen Republik Iran in Indien verschickt.

„Indien und der Iran haben historische Gemeinsamkeiten in Sprache, Dichtung, Architektur, Musik und Religion“, heißt es in dem Brief. „Im Namen dieser uralten Verbindungen, die unsere beiden Staaten verbinden, fordern wir die iranische Regierung auf, sich an die Vorschriften des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte zu halten, den der Iran ratifiziert hat. Die Vorschriften sehen vor, dass Gerechtigkeit und Freiheit aufrecht erhalten werden – Prinzipien, die von allen großen Weltreligionen und allen Nationen wertgeschätzt werden.”

„Indem wir uns für diese sieben Bahá’í-Führer aussprechen, verteidigen wir auch die 300.000 iranischen Bahá’í, die größte religiöse Minderheit des Landes. Ihr Leben wird zugrunde gerichtet und ihre Entwicklung durch systematische und unerbittliche Ungerechtigkeiten verkrüppelt“, heißt es in dem Schreiben.

In Österreich veröffentlichte die Gruppe Ärzte für Menschenrechte im Iran ebenfalls einen offenen Brief, und zwar an den Obersten Richter im Iran, Sadeq Larijani. Der Brief wurde von Dr. Ali Gushih, Professor Dr. Sirus Mirza'i und Professor Dr. Mihrdad Baghistaniyan unterzeichnet. Sie fordern die sofortige Freilassung der „sieben Führer der iranischen Bahá’í-Gemeinde“. Unter anderem wird in dem Brief die Einhaltung der Menschenrechte aller iranischen Bürger und das Beenden willkürlicher Verhaftungen und Razzien gefordert.

Sheikh Abderrahman Agdaou von der muslimischen Gemeinde in El Salvador sprach sich ebenfalls für die sieben Gefangenen aus. In einer Mitteilung vom 9. August schrieb er im Internet, dass er hoffe, die sieben Bahá’í werden freigelassen und dass die iranischen Behörden „erleuchtet“ werden, „so dass diese Menschen so frei leben können, wie Gott sie erschaffen hat“.

In Australien sicherte die Australian Partnership of Religious Organizations (APRO) ihre Unterstützung zu. Die australische Regierung hatte bereits ihre tiefe Sorge über die Verurteilung der Bahá’í-Führer zum Ausdruck gebracht. „Wir fordern die iranische Regierung auf, die Rechte aller Iraner zu achten und zu schützen, auch die der Bahá’í und anderer religiöser Minderheiten, sich zum Glauben ihrer Wahl zu bekennen und ihn auszuüben“, schrieb APRO am 8. September.
Medienecho

In einem Kommentar vom 29. August in der europäischen Ausgabe des Wall Street Journals mit dem Titel “Warum die Bahá’í im Iran wichtig sind“ heißt es: „Seit mehr als dreißig Jahren sind die Bahá’í der Nullpunkt der Unterdrückung im Iran. Menschenrechtsgruppen sagen, dass es für die Anklagepunkte gegen die Bahá’í-Führer keinerlei Beweise gebe, obwohl die Teheraner Anklagen genau das ausdrücken, was sie sind. Sie sind Anhänger einer Religion aus dem 19. Jahrhundert, deren Hauptanliegen die Einheit der Menschheit ist. Dies, und ihr geistiges Zentrum in Israel machten sie zu den Häretikern , die von den Ayatollahs so gerne gehasst werden.“

Die US-amerikanische Journalistin Roxana Saberi, die nach Spionagevorwürfen im Iran verhaftet und inhaftiert war, lobte den Mut und Geisteshaltung der beiden inhaftierten Bahá’í-Frauen. Saberi hatte Anfang letzten Jahres eine Zelle mit Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi im Teheraner Evin-Gefängnis geteilt.

“Ich sehe sie als Schwestern – Frauen, deren einziges Verbrechen darin besteht, ihre Religion friedlich auszuüben und dem Druck ihrer Peiniger standzuhalten, ihre Überzeugungen zu leugnen“, schrieb Saberi. “Sie halten es für ihre Pflicht, nicht nur den Bahá’í, sondern allen Iranern zu dienen“, schrieb sie am 28. August in The Washington Post. „Ich weiß, dass diese Frauen trotz allem, was sie durchgemacht haben und noch durchmachen müssen, keinen Hass in ihren Herzen haben. Als ich damit zu kämpfen hatte, diejenigen, die mich verhörten, nicht zu verachten, sagten mir Mahvash und Fariba, dass sie niemanden hassen, nicht einmal ihre Kidnapper.“

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Neue Strafen für Baha'i-Mitgliedschaft - von t.logemann - 15-09-2010, 00:16
RE: Neue Strafen für Baha'i-Mitgliedschaft - von t.logemann - 18-09-2010, 21:22
RE: Neue Strafen für Baha'i-Mitgliedschaft - von t.logemann - 03-07-2011, 19:59
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RE: Neue Strafen für Baha'i-Mitgliedschaft - von t.logemann - 04-07-2011, 11:23

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