19-09-2010, 01:26
(18-09-2010, 22:28)t.logemann schrieb: Den "heiligen Geist" leugnet der Islam überhaupt nicht; im Qur'an werden dafür lediglich andere Worte benutzt. Die leibliche Gottessohnschaft von Jesus - die verneinen sowohl der Islam als auch meine Religion. Dazu müsstest Du vielleicht mal im Neuen Testament all die Stellen aufzählen, an fdenen Jesus von sich als dem "Menschensohn" spricht. Warum hat Er das wohl gemacht, wenn er doch nach dem Glauben vieler Christen der "Sohn Gottes" gewesen ist?
Muhammad hat genau diesen Punkt aufgegriffen und genauso wie Baha'u'llah gelehrt, das Gott unermesslich erhaben darüber ist, mit einem auf der materiellen Welt sterblichen Menschen ein Kind zu zeugen.
Nun steht in den Evangelien nichts davon, wer der körperliche Vater Jesu gewesen ist - das spielt auch absolut keine Rolle. Wichtig ist nicht die Vater- oder Muttereigenschaft, wichtig ist das Jesus vor mewhr als 2000 Jahren die Worte Gottes an die Menschen verkündete. Die Muslime machen auch kein Aufhebens darüber, wer Vater und Mutter von Muhammad war und die Baha'i kennen zwar Vater und Mutter von Baha'u'llah, messen diesen aber nicht den Stellenwert zu, der Baha'u'llah als "Sprecher der Worte Gottes" gebührt.
Ich weiss nicht wie gut Du Dich in der antiken Geschichte, also in der Zeit in der Jesus geboren wurde, auskennst. Fakt ist jedenfalls, das viele der antiken Religionen (Griechen, Römer, Ägypter) zur Legitimation entweder ihrer religiösen Ansprüche oder ihrer weltlichen Herrschaft das Konstrukt des "Gottessohnes" verwendeten. Ich will den Aposteln nicht unterstellen dass sie "auf diesen Zug mit aufgesrungen" sind - ich denke eher das die Apostel die "Geistesverwandschaft" zwischen Jesus und dem Gott des Alten Testamentes gelehrt haben - daran ist an sich nichts auszusetzen. Die "Boten Gottes" spiegeln quasi den Geist Gottes - das trifft für Jesus genauso zu wie für Muhammad, Bab und Baha'u'llah. Aber zwischen der Spiegelung des Geistes Gottes und dem Märchen der Gottessohnschaft - liegen Welten.
Wo kommt der Heilige Geist im Koran vor und ist er ein Teil der göttlichen Trinität?
Der Titel "Menschensohn" ist ein jüdischer Hoheitstitel (Dan 7,13-14) und weist auf die Menschwerdung von Gottsohn in Jesus aus Nazareth, dem Christus, hin. Dieser Titel sagt nicht aus das Jesus nicht der Sohn Gottes ist. Nur ein Beispiel: Im Judentum war und ist völlig klar, dass nur Gott Sünden vergeben kann. Jesus sagt nun, dass der Menschensohn (also er selbst) Sünden vergeben kann (Mk 2,10). Jesus beansprucht also sogar über den Titel Menschensohn Göttlichkeit.
Natürlich wird in den Evangelien mehrmals über die Vaterschaft Jesu berichtet.
Mohammed hat also nicht "aufgegriffen", er hat vielleicht "aufgeschnappt" und versucht es in seine Religion irgendwie einzubauen. Nur das es völlig verdreht wird. Und das ist noch die netteste Variante es zu erklären...
Gott ist auch weder der Vater von Mohammed noch von Husain-Ali. Zumal die Väter von diesen Personen auch nicht gerade zum Vorzeigen sind. Der Vater von Mohammed war Götzenanbeter und der Vater von Husain-Ali hatte sieben (oder mehr?) Frauen und fischte fleißig mit im trüben Wasser der persischen Politik. Gott dagegen ist schon einer Erwähnung wert.
Jesus Anspruch ist auch ganz klar im Judentum verankert. Man siehe z.B. die Prophezeiung des Jesaja:
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. (Jes 9,5)
Zumindest der zweite und drittel Titel stehen eindeutig nur Gott zu. Du stellst richtig fest, dass es immer Religionen gab, die vom Weg zu Gott wegführen indem sie Wahrheit mit Lüge vermischen.
Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)