24-09-2010, 12:41
truelies schrieb:Ich versteh dich nich ganz. Soll das bedeutet das eine geglaubte Lüge dan wahr wird weil der nächste ohne bewusst zu lügen es übernimmt und weiter verbreitet?
Eine Antwort dazu hat Dir schon Der-Einsiedler gegeben:
Der-Einsiedler schrieb:Es ist in diesem Fall nicht relevant, was man "findet", sondern wie die Definition eines Wortes ist. Und eine "Lüge" ist eine Aussage, "von der der Sender (Lügner) weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist" (Quelle: Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCge und jedes andere Wörterbuch). Dies kann man dem Autoren Douglas-Klotz nicht unterstellen, also "lügt" er auch nicht. Es mag sein, dass er "irrt" (das kann ich nicht beurteilen, ich kenne das Buch nicht), oder dass seine Hypothesen grundfalsch sind; aber von "Lüge" zu reden, ist eine Diffamierung.
Du selbst gibt ein gutes Beispiel:
truelies schrieb:Jesus wurde ans Kreuz geschlagen…
Dazu haben Christen und Muslime jeweils ihre eigene Wahrheit! Dem Koran nach ist Jesus eben nicht ans Kreuz geschlagen worden. Der Muslim, der an das, was im Koran steht, glaubt, lügt nicht, wenn er die Kreuzigung Jesu leugnet.
Also nochmals:
Um zu lügen, benötigt es der Absicht, jemanden zu täuschen. Ist die Täuschungsabsicht – also das verwerfliche Handeln der Verweigerung der geschuldeten Wahrheit (Luther) – nicht gegeben, liegt Irrtum, nicht Lüge vor.
Augustinus spricht von Lüge, wenn locutio contra mentem vorliegt, also Rede gegen das Gewissen, und falsiloquium cum intentione fallendi (Falschaussage mit Täuschungsabsicht).
Wir wollen solches hier niemandem leichtfertig unterstellen. So etwas vergiftet das Klima. Insbesondere Menschen, die von ihren Glaubenswahrheiten tief überzeugt sind, bezichtigen andere gerne und schnell der Lüge.
MfG B.