05-10-2010, 16:55
Ja. Vielleicht hängt es auch mit dem eigenen Verhalten zusammen, über das man reflektieren sollte. Wenn ich in Friedrichshain auf Demos gehe, habe ich häufig schwarze Armeehosen und Kapuzenpulli an, ich glaube ich sehe wie der durchschnittliche "Schwarze Block" Anhänger aus, obwohl ich das nicht bin. Trotzdem keine Reibungspunkte mit der Polizei, ich sehe sie nunmal auch nicht als Feind auf der Demo an, ganz einfach weil sie eine Säule unseres demokratischen Systems sind und von meinen Steuergeldern bezahlt werden (und ich bezahl die Jungs gerne!). Für mich machen die ihren Job. Müssen sich häufig von Parolen bis direkten Angriffen einiges gefallen lassen. Dass auch dann im Einzelfall die Gruppendynamik greift, ist nicht richtig, aber menschlich. Sind wir nicht alle Sünder? Jeder, der meint, dass das nicht passieren dürfe, den lade ich ein, sich einen Nachmittag zur Verfügung zu stellen. Er darf sich dann eine Stunde lang von mir und Freunden provozieren und beleidigen lassen- dann darf er mir sagen, ob er in dieser Stresssituation nicht auch mal die Lust verspürt hätte, zuzulangen. Und dafür, dass die Jungs in Uniform mehrheitlich dieser Gruppendynamik trotzen, zolle ich ihnen meinen ernsthaften Respekt. Niemand fragt sie, ob sie das, was sie als Demo beschützen sollen, oder die Güter, die sie gegen Demonstranten schützen sollen, wirklich richtig finden oder ob sie selbst in ihren Helm kotzen könnten, wenn sie z.b. irgendeine NPD Demo begleiten müssen.
