07-10-2010, 18:03
Ich habe gerade auf phoenix von einer Internet-Schülerzeitung namens "der Spiesser" gehört - nachgeschlagen - und das ist dabei herausgekommen:
Am Donnerstag haben sich etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler an einer angemeldeten Demo gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 beteiligt. Dabei ist die Auseinandersetzung eskaliert.
Hunderte Verletzte
Verletzte werden von Helfern behandelt
Erstmals ging die Polizei mit Gewalt gegen Demonstranten vor, die ihre Forderung unterstrichen, Milliarden Steuergelder nicht für das Bahnhofsprojekt auszugeben. Medien berichten von Hunderten Verletzten durch den Einsatz von Wasserwerfern, Reizgas und Schlägen. Bei den Protesten ist die Polizei gegen zum Teil jugendliche Demonstranten mit großer Härte vorgegangen. Hunderte von Verletzten sollen in die Krankenhäuser der Stadt eingeliefert worden seien, berichten Gegner des Projekts.
Einsatz gegen friedliche Demo?
Der 15-jährige Sebastian Schorr, der mit seinen Freunden am Schülerstreik teilgenommen hatte, erzählt dem SPIESSER: „Zunächst war alles friedlich, wir haben gesungen. Erst waren wir Schüler alleine, dann kamen immer mehr Demonstranten dazu. Auf einmal gab es einen riesigen Polizeieinsatz mit vielen vermummten Polizisten.“
„Wir konnten nicht weg“
Die Polizei spricht von massiven Behinderungen der Gegner, die den Stuttgarter Schlosspark besetzten. Für die Nacht waren dort die ersten umstrittenen Baumfällungen geplant, mit denen inzwischen begonnen worden ist. „Wir sind einfach in die Park gegangen. Dort hatten wir dann keine Chance mehr wegzurennen. Wir wussten nicht wohin“, erzählt Sebastian. „Wir wurden nach hinten geschubst. Das hat weh getan.“ Viele jüngere Demonstranten sollen laut um Hilfe gerufen haben. „Es gab auch ältere Teilnehmer, die Platzangst hatten, manche Leute haben Luftnot bekommen. Manche haben geweint.“ Auch er selbst habe einen Schlagstock abgekommen „Obwohl ich gar nichts getan hab. Ich konnte nicht weg“, erzählt er ergriffen von den Ereignissen.
Wasserwerfer gegen Reporter
Demonstranten werden von Polizisten abgeführt
Auch Lukas Isermann, Kameramann bei einem lokalen Internetsender, spricht von einem massiven Polizeieinsatz gegen die jungen Demonstranten. „Wasserwerfer wurden auch gegen Berichterstatter eingesetzt. Von dem Tränengas tun mir jetzt noch die Augen weh. Einige Leute sind umgefallen. Das waren schreckliche Zustände.“ Einige Leute sollen allerdings auch Rauchbomben gegen die Polizei geworfen haben.
Kritik aus der Politik
„Die Polizei ist zu hart vorgegangen“, kritisiert Werner Wölfte, Chef der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat. Der Generalsekretär der SPD Baden-Württemberg, Peter Friedrich, sprach von einer „vollkommen unnötigen Eskalation. Der Konflikt wird durch den Einsatz der Polizei nur verschärft“, sagte er am Donnerstag. "Es sind beschämende Bilder, die in Stuttgart durch die Eskalation entstehen."
Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech sagte zu den Vorwürfen: „Es ist bedauerlich, dass es zu diesem Einsatz kommen musste. Im äußersten Notfall sind Wasserwerfer erforderlich.“ Er sieht die Verantwortung allein bei den Aktivisten.
Auch die Polizei verteidigte ihr Vorgehen. Ein Sprecher sagte: „Es wird unmittelbarer Zwang angewandt“.
Diskussionen bei Facebook und Twitter
Am Donnerstagabend wurde auf Facebook und auf Twitter ausführlich über den harten Polizeieinsatz diskutiert. Kritisiert wird vor allem, dass der Park ausgerechnet während der Schülerdemo geräumt würde. „Das hätte auch später passieren können“, sagen die Projektgegner. Bereits am Nachmittag gingen Anrufe von Stuttgarter Jugendlichen in der SPIESSER-Redaktion ein, die über die Vorfälle informieren wollten. Viele Stuttgarter sind am Donnerstagabend in die Innenstadt gefahren, um weiter gegen das Großprojekt der Bahn zu protestieren.
Fotos: Lukas Stark
Am Donnerstag haben sich etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler an einer angemeldeten Demo gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 beteiligt. Dabei ist die Auseinandersetzung eskaliert.
Hunderte Verletzte
Verletzte werden von Helfern behandelt
Erstmals ging die Polizei mit Gewalt gegen Demonstranten vor, die ihre Forderung unterstrichen, Milliarden Steuergelder nicht für das Bahnhofsprojekt auszugeben. Medien berichten von Hunderten Verletzten durch den Einsatz von Wasserwerfern, Reizgas und Schlägen. Bei den Protesten ist die Polizei gegen zum Teil jugendliche Demonstranten mit großer Härte vorgegangen. Hunderte von Verletzten sollen in die Krankenhäuser der Stadt eingeliefert worden seien, berichten Gegner des Projekts.
Einsatz gegen friedliche Demo?
Der 15-jährige Sebastian Schorr, der mit seinen Freunden am Schülerstreik teilgenommen hatte, erzählt dem SPIESSER: „Zunächst war alles friedlich, wir haben gesungen. Erst waren wir Schüler alleine, dann kamen immer mehr Demonstranten dazu. Auf einmal gab es einen riesigen Polizeieinsatz mit vielen vermummten Polizisten.“
„Wir konnten nicht weg“
Die Polizei spricht von massiven Behinderungen der Gegner, die den Stuttgarter Schlosspark besetzten. Für die Nacht waren dort die ersten umstrittenen Baumfällungen geplant, mit denen inzwischen begonnen worden ist. „Wir sind einfach in die Park gegangen. Dort hatten wir dann keine Chance mehr wegzurennen. Wir wussten nicht wohin“, erzählt Sebastian. „Wir wurden nach hinten geschubst. Das hat weh getan.“ Viele jüngere Demonstranten sollen laut um Hilfe gerufen haben. „Es gab auch ältere Teilnehmer, die Platzangst hatten, manche Leute haben Luftnot bekommen. Manche haben geweint.“ Auch er selbst habe einen Schlagstock abgekommen „Obwohl ich gar nichts getan hab. Ich konnte nicht weg“, erzählt er ergriffen von den Ereignissen.
Wasserwerfer gegen Reporter
Demonstranten werden von Polizisten abgeführt
Auch Lukas Isermann, Kameramann bei einem lokalen Internetsender, spricht von einem massiven Polizeieinsatz gegen die jungen Demonstranten. „Wasserwerfer wurden auch gegen Berichterstatter eingesetzt. Von dem Tränengas tun mir jetzt noch die Augen weh. Einige Leute sind umgefallen. Das waren schreckliche Zustände.“ Einige Leute sollen allerdings auch Rauchbomben gegen die Polizei geworfen haben.
Kritik aus der Politik
„Die Polizei ist zu hart vorgegangen“, kritisiert Werner Wölfte, Chef der Grünen im Stuttgarter Gemeinderat. Der Generalsekretär der SPD Baden-Württemberg, Peter Friedrich, sprach von einer „vollkommen unnötigen Eskalation. Der Konflikt wird durch den Einsatz der Polizei nur verschärft“, sagte er am Donnerstag. "Es sind beschämende Bilder, die in Stuttgart durch die Eskalation entstehen."
Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech sagte zu den Vorwürfen: „Es ist bedauerlich, dass es zu diesem Einsatz kommen musste. Im äußersten Notfall sind Wasserwerfer erforderlich.“ Er sieht die Verantwortung allein bei den Aktivisten.
Auch die Polizei verteidigte ihr Vorgehen. Ein Sprecher sagte: „Es wird unmittelbarer Zwang angewandt“.
Diskussionen bei Facebook und Twitter
Am Donnerstagabend wurde auf Facebook und auf Twitter ausführlich über den harten Polizeieinsatz diskutiert. Kritisiert wird vor allem, dass der Park ausgerechnet während der Schülerdemo geräumt würde. „Das hätte auch später passieren können“, sagen die Projektgegner. Bereits am Nachmittag gingen Anrufe von Stuttgarter Jugendlichen in der SPIESSER-Redaktion ein, die über die Vorfälle informieren wollten. Viele Stuttgarter sind am Donnerstagabend in die Innenstadt gefahren, um weiter gegen das Großprojekt der Bahn zu protestieren.
Fotos: Lukas Stark