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Bahai, kleine Geschichte des Werdens einer (Welt-)Religion
#34
(07-10-2010, 00:59)t.logemann schrieb: Es geht nicht um das "zur Kenntnis nehmen" lieber Ekkart - es geht darum, das dieser von euch anerkannte Religionswissenschaftler ausgerechnet das Azali-Buch zur Babi-Religion als Grundlage heran zieht - und die Baha'i-Quelle fast völlig verschweigt. Das ist natürlich auch recht bequem, gibt es doch seit etwa 1928 keine weiteren, neueren und entsprechend erforschten Azali-Quellen mehr. Also bleibt Hutter nichts anderes übrig als sich auf das Hasht_Bihisht zu stützen - eine Schrift die Prof E.G.Browne - obwohl eher den Azali als den Babi und Baha'i zugeneigt - schon als mögliche Fälschung bezeichnete. Prof. Browne überstezte und veröffentlichte auch den Kitab-i-Nuqatu'l-Kaf, eine Streitschrift die der Halbbruder Baha'u'llah's mit dem Ziel der Machtergreifung über alle Babi und Baha'i in Umlauf brachte.
Es ist schon verwunderlich, das "ausgewiesene" Kenner der Baha'i-Religion ausgerechnet die persischen und arabischen Quellen der ärgsten Gegner der Baha'i-Religion für ihre Beurteilung heran ziehen, die Quellen derjenigen deren Religion sie so sehr missachten aber nicht würdigen.

Das spricht nicht gerade für Objektivität - oder wenigstens den Versuch der Objektivität. Anders wäre meine Meinung, wenn Hutter den Hasht_Bihisht im gleichen Umfang wie den Bayan gewürdigt hätte - hat er aber nicht; ich vermute das seine "theologische Weitsicht" das nicht "erlaubte".

Letztlich - ist das aber auch ziemlich egal. Die Baha'i-Religion ist keine Religion des theologischen Disputs, der Haarspaltereien wie wir sie aus der Geschichte anderer Religionen kennen. Sie lebt - und wächst - letztlich dadurch, das der einzelne interessierte Mensch weit ab jeglicher theologischer Spitzfindigkeit die Botschaft aufnimmt, prüft - und sie sodann entweder verwirft, oder annimmt.

Wo macht Hutter das?

Und bezüglich der Babi-Geschichte stehen Bahai und Azali (das abwertende Wort der Bahai die Babi zu bezeichnen die sich nicht den großen Ansprüchen von Husain-Ali zuwendeten sondern dem von Ali Muhammad testamentarisch ernannten Yahya die Treue hielten) einander mit widersprüchlichen Zeugenaussagen gegenüber. Von Außen gibt es da keinen Grund der einen Seite mehr zu glauben als der anderen.

Übrigens ist das Kitab-i Nuqtat al-Kaf von Jani Kashani und nicht von Yahya Nuri. Und die Macht ergriffen hatte Husain-Ali, nicht Yahya. Letzter wurde nämlich von seinem älteren Bruder, trotz Ernennung im Testament des Ali Muhammad, von seiner Führungsposition im Babismus verdrängt.

Objektivität heißt nicht nur die Bahai-Propaganda anzuschauen.
Setzt alles daran, durch die enge Tür einzutreten! Denn das sage ich euch: Viele werden versuchen einzutreten, und es wird ihnen nicht gelingen. (Lk 13,24)
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RE: Bahai, kleine Geschichte des Werdens einer (Welt-)Religion - von Angelika - 07-10-2010, 20:41

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