12-10-2010, 14:19
(12-10-2010, 14:01)t.logemann schrieb: für Baha'i ist es offensichtlich, das zunächst eine "Reifung", eine Wandlung des Bewusstsein, der Wahrnehmung des Menschen eintreten muss, bevor auch nur im Ansatz die "Baha'i-Demokratie" als "Staatsform" realisiert werden kann. Diese Reifung lässt sich am Besten durch die Forderung nach Freiheit von jeglichem Vorurteil beschreiben - wenn man zum Beispiel:
a) die Baha'i-Demokratie nur alleine deshalb ablehnt, weil sie von einem Religionsoffenbarer verfasst wurde
b) Religionen grundsätzlich das Recht zur Fortentwicklung der Zivilisationen abspricht
c) alleine auf die derzeitige geistig-moralische Entwicklung des Menschen abzielt um die Probleme der Gesellschaften der Welt zu lösen
d) dem Querdenken und den Querdenkern, die über den Tellerand ihrer erworbenen Bildung hinausblicken, jegliche Sachkompetenz abspricht
e) grundsätzlich das eigene traditionell überkommene Weltbild als das "non-plus-ultra" ansieht
f) dem "Meinungskampf", dem "Kampf der Kulturen", der streitigen Auseinandersetzung um "richtiges" und "falsches" integrativem Verhalten höchsten Stellenwert in der zwischenmenschlichen Auseinandersetzung einräumt
g) grundsätzlich wirtschaftliche und verwaltungstechnische Interessen vor den Bedürfnissen der Menschen, der Menschheit rangieren
dann sind wir von dieser Bewusstseinsreifung noch meilenbweit entfernt.
So - ist aber der "Ist-Zustand", so ist sie im Moment, die Welt und ihre Menschen...
na, wenn das nicht mal nicht bloß ein riesiges vorurteil ist...
a, b, d, e, f und g treffen zumindet auf mich nicht zu - und auf viele andere auch nicht
daß ich mich (punkt c) zur lösung gesellschaftlicher probleme lieber darauf berufe, wie der mensch ist, als auf irgendwelche wunschvorstellungen, wie er sein sollte, das sehe ich als vorteil
Zitat:Die Weltordnung Baha'u'llah's zielt darauf ab, diesen "Ist-Zustand" positiv zu verändern - und selbstverständlich ist da Platz für abweichende Meinungen, selbstverständlich gilt die Meinungs- und Bekenntnisfreiheit auch in einer Baha'i-Demokratie, selbstverständlich ist Kritik nicht nur erlaubt, sondern sogar gewünscht
dann bitte ich um antwort auf meine (auch kritischen) fragen
Zitat:Die Ablehnungshaltung, die uns Baha'i in der Regel entgegenschlägt, resultiert einzig und alleine aus dem Vorurteil, das "aus einer Religion heraus ja nichts Positives hinsichtlich Staatsform geschehen kann
hat keiner hier behauptet
meine skeptische haltung resultiert aus der verweigerung konziser antworten auf einfach fragen
du hättest in der zeit und mit dem aufwand, welchen du für weitschweifige erklärungen von letztlich gar nichts treibst, locker meine fragen beantworten können
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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