ich habe an eine heftige diskussion denken müssen, die ich - in einem anderen forum - mit einem antideutschen k-grüppler geführt habe, der nicht müde wurde, den kapitalismus zu geißeln und die segnungen des wahren kommunismus zu predigen. auf fragen, wie denn bestimmtes (erwünschtes) verhalten der im wahren kommunismus lebenden bürger sicher gestellt werde (banales beispiel: es gibt ja weder eigentum noch handel oder geld, jeder beteiligt sich an der produktion des notwendigen, das dann eben auch jedem zur verfügung steht. wie also verhindert man konsum oder gar hortung von gütern durch das individuum, ohne daß dieses sich angemessen an der produktionsleistung beteiligt hat?) - auf solche fragen also kam immer die antwort, der kommunismus käme ja nicht von jetzt auf gleich, sondern sei ergebnis einer entwicklung - einer entwicklung auch hin zu einem "neuen menschen", der aus eigener einsicht uneigennützig und im gesamtinteresse verantwortungsvoll handeln und die verhältnisse sinnreich regeln werde, ohne daß es dazu zwangs- oder anreizstrukturen wie etwa in der heutigen wirtschaft bedürfe
alles regelt sich also von selbst, sobald mal nur der mensch nicht mehr so ist, wie er nun mal ist, sondern so, wie er im jeweiligen ideologischen system sein sollte
spinnen wir den gedanken mal weiter:
demokratie ist ja furchtbar umständlich, aufwendig und ineffizient. der ganze tralala mit checks and balances, mühsame konsens- und entscheidungsfindung, eher gut gemeinte als gut funktionierende kontrollmechanismen uswusf. - die letztlich ja doch nicht dazu führen, daß alle zufrieden sind
also viel aufwand, und bringts letztlich doch nicht
stellen wir uns dagegen mal die regierungs- und verwaltungsform "guter diktator" vor. einen diktator mit absoluten macht- und durchgriffsbefugnissen. er trifft entscheidungen auf kurzem weg und setzt sie auch sofort durch, effizient, schnell, sauber. da er ja ein "guter" diktator ist, hat er dabei in völlig uneigennütziger weise ausschließlich das gemeinwohl und damit auch das höchstmögliche wohl jedes einzelnen untertanen zum ziel. alle sind glücklich und zufrieden, und da es nicht mehr die effizienz- und reibungsverluste der demokratie gibt wie oben beschrieben, wird es auch allen sehr viel besser gehen können als uns heute
einzige voraussetzung dafür ist doch tatsächlich, daß es eben diesen "guten" diktator gibt. der so ganz anders ist als wir den menschen heute kennen - frei von schwächen wie eigennutz oder faulheit, schlicht in keinerlei versuchung, sich auf kosten anderer einen persönlichen vorteil zu verschaffen
die sache ist also ganz einfach: geben wir der menschheit nur ein bißchen zeit (so 300 bis 500 jahre sollten reichen), sich endlich dorthin zu entwickeln, wo sie schon immer stehen sollte (zum "guten"), und wir können endlich die demokratie über bord schmeißen und uns glücklich und zufrieden vom "guten diktator" regieren lassen
müßte doch genauso funktionieren wie der wahre kommunismus oder die neue weltordnung bahaullas, nicht wahr?
alles regelt sich also von selbst, sobald mal nur der mensch nicht mehr so ist, wie er nun mal ist, sondern so, wie er im jeweiligen ideologischen system sein sollte
spinnen wir den gedanken mal weiter:
demokratie ist ja furchtbar umständlich, aufwendig und ineffizient. der ganze tralala mit checks and balances, mühsame konsens- und entscheidungsfindung, eher gut gemeinte als gut funktionierende kontrollmechanismen uswusf. - die letztlich ja doch nicht dazu führen, daß alle zufrieden sind
also viel aufwand, und bringts letztlich doch nicht
stellen wir uns dagegen mal die regierungs- und verwaltungsform "guter diktator" vor. einen diktator mit absoluten macht- und durchgriffsbefugnissen. er trifft entscheidungen auf kurzem weg und setzt sie auch sofort durch, effizient, schnell, sauber. da er ja ein "guter" diktator ist, hat er dabei in völlig uneigennütziger weise ausschließlich das gemeinwohl und damit auch das höchstmögliche wohl jedes einzelnen untertanen zum ziel. alle sind glücklich und zufrieden, und da es nicht mehr die effizienz- und reibungsverluste der demokratie gibt wie oben beschrieben, wird es auch allen sehr viel besser gehen können als uns heute
einzige voraussetzung dafür ist doch tatsächlich, daß es eben diesen "guten" diktator gibt. der so ganz anders ist als wir den menschen heute kennen - frei von schwächen wie eigennutz oder faulheit, schlicht in keinerlei versuchung, sich auf kosten anderer einen persönlichen vorteil zu verschaffen
die sache ist also ganz einfach: geben wir der menschheit nur ein bißchen zeit (so 300 bis 500 jahre sollten reichen), sich endlich dorthin zu entwickeln, wo sie schon immer stehen sollte (zum "guten"), und wir können endlich die demokratie über bord schmeißen und uns glücklich und zufrieden vom "guten diktator" regieren lassen
müßte doch genauso funktionieren wie der wahre kommunismus oder die neue weltordnung bahaullas, nicht wahr?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)