(13-10-2010, 23:41)Karla schrieb: alwin meint vermutlich Folgendes. Beispiel Schlagen von Kindern:
Variante 1: In der damaligen Zeit war Kinderschlagen normal. Man kannte noch keine moderne Kinderpsychologie.
Aus heutiger Zeit erkennt man nun, dass es damals, aus ihrer Zeit heraus, aus ihrem damaligen Verständnis heraus, als richtig angesehen wurde. Man war von dem Sinn dieser erzieherischen Maßnahme überzeugt.
Heute aber kennen wir Kinderpsychologie, haben ein ganz anderes Verständnis von Kindererziehung. Darum ist das Kinderschlagen nicht übernehmbar.
Das nennt alwin eine vernünftige Exegese.
Variante 2: Gott schrieb "in seinem Wort", dass Kinder gezüchtigt werden müssen. Das schrieb Gott für alle Zeiten und für alle Kulturen.
Darum müssen wir auch heute Kinder züchtigen, sonst verstoßen wir gegen Gottes Gebot.
Das ist laut alwin die evangelikale Variante, und hier wird keine Textegese betrieben - wie in Variante 1, wo der Text als zeitbedigt und und für unsere Zeit als nicht übertragbar angesehen wird.
das ist völlig klar und ja auch nicht gegenstand der auseinandersetzung
denn es ist doch so, daß auch evangelikale ja durchaus nicht alles, was in der bibel steht, wörtlich nehmen - in ihrer, meinetwegen für alwin verqueren, art der exegese haben sie sich ja auch begründungen zurechtgelegt, warum bestimmte dinge heute bzw. für uns nicht mehr gelten sollen. sie beharren auf alttestamentarischer homophobie - da wird die bibel wörtlich genommen - verwerfen aber z.b. kleidungsgebote und anderes mehr
deshalb sagte ich ja:
Zitat:ja, aber genau darüber, was denn nun und wie zu modifizieren sei, besteht doch der große streit
und alwin meinte, dies mit einem
Zitat:Sicherlich nicht
abschmettern zu müssen
manchmal wärs halt schon gut, erst mal zu lesen und zu verstehen versuchen, worauf man dann reflexhaft hinbeißt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)