14-10-2010, 16:40
(14-10-2010, 16:11)Ekkard schrieb:(14-10-2010, 10:56)petronius schrieb: wieso soll die ansicht, gott habe die welt in sieben tagen erschaffen, einmal zulässige "ontologische Sicht" sein, aber sofort zu einer (falschen) darstellung von "Fakten der wissenschaftlichen Methode" mutieren, sobald missionarische absicht besteht?Missionarische Absicht ist die Verbreitung einer Lehre. Diese kann so gestrickt sein, dass sie Glaubenswahrheiten enthält, die axiomatischen Charakter haben. In deinem Beispiel: Es ist nicht von praktischem Wert, ob Gott die Welt in 7 Tagen, in 7 Schritten, in 7 Zeitaltern oder sonstwie geschaffen hat, sondern unser Sein wird auf der, im Schöpfungsmythos geschilderten Weltbühne, eingeordnet.
Soweit die ontologische Seite.
Wenn nun behauptet wird, die ontologische Sichtweise (der Glaube) schließe z. B. bestimmte Fakten der Evolutionstherie aus, dann ist das eine Lüge, nicht, weil man dieser Ansicht sein kann, sondern weil die Evolution nichts mit der menschlichen Sinnsetzung zu tun hat. Sie hat diese Eigenschaft definitionsgemäß nicht.
das ist jetzt aber schon etwas völlig anderes als alwins einlassung, der du ja zugestimmt hast:
Wenn er aber die Welterschaffung durch Gott lediglich dazu braucht, weil er damit seinem Missionsdrang besser nachkommen kann, dann würde ich ihn als Lügner ansehen
daß eine lüge sich nur auf fakten beziehen kann (in nuce das, was du soeben noch mal ausgeführt hast), ist ohnehin klar. alwin aber hat die wertung als "lüge" von der absicht des behauptenden abhängig gemacht, nicht von faktenwidrigkeit
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)