23-10-2010, 11:58
(16-10-2010, 15:25)agnostik schrieb: Interessant ist auch, wie die Spaltung bei den Mystikern aufgehoben oder relativiert ist.
Einige Gruppen sind ja bestrebt, ihren Gott als Gegenüber zu realisieren. Also durchaus von einem persönlichen Gott ausgehend.
Andere haben als Ziel, die Verwirklichung des Absoluten.
Diese Different resultiert nun nicht in Feindschaft sondern in einer Aufhebung.
Genau: Aufhebung.

Denn in eine Feindschaft überhaupt Energie zu stecken ist unproduktiv.
Das ist doch auch eine grundsätzliche christliche Lehre ( Liebet eure Feinde ... Widerstehet nicht dem Bösen ... ).
Jemand, der Gott als Du anspricht, lebt einen anderen Glaubensweg als der, der Gott in sich und in der Umwelt findet. Auch im übrigen weltlichen Leben ist es so, dass jeder was anderes macht. Und deshalb ist nicht jeder der Feind des anderen, man tauscht sich halt aus, das wars.
(16-10-2010, 15:25)agnostik schrieb: Die Absolutisten (meine Wortschöpfung) erkennen an, dass die Erkenntnis eines persönlichen Gottes durchaus möglich ist, dass es dann noch einen weiteren (Fort)-Schritt zur Verwirklichung des Absoluten gibt.
Die anderen sehen es umgekehrt , durch die Erkenntis des Absoluten erkannt man in einem weiteren Schritt den spezifischen Gott (oder natürlich die Göttin)
Ramana Maharshi lehrte die radikale Ich-Erkenntnis aber - gleichzeitig lebte er den Bhakti - Weg, er verehrte Gott Shiva in der Form des Berges Arunachala. Diesen heiligen Berg umwanderte er regelmässig, dichtete ihm sogar lobpreisende Lieder. Gleichzeitig, und dort in der indischen Atmosphäre ohne Widerspruch.