25-10-2010, 20:55
Lieber Ekkart,
ich hab' leider jetzt erst die Zeit gefunden, mir die ekir-Seite anzusehen.
Zunächstmal können Baha'i die dort vogestellten Initiativen vorbehaltlos unterstützen - unsere "eigenen" Initiativen in den betroffenen Ländern verfolgen genau den gleichen Hilfesansatz und arbeiten lokal dort auch mit anderen religiösen und säkularen Initiativen - soweit sie parteilos sind - zusammen.
Ich nenne Dir mal ein Beispiel: ###.ebbf.org - hier arbeiten wir unter anderem mit der Initiative "Global-Marshall-Plan" zusammen. Ziel des EBBF ist es, Ethik in der Wirtschaft nicht als "kostenverursachendes" Element anzusehen, sonder als "nutzbringend für jegliche Art der Wirtschaft" darzustellen.
Zitat: "...Für die "Lebensdienlichkeit" schlug Raiser zwei Maximen vor: Menschengerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Menschengerecht sei die Wirtschaft, wenn sie Menschenrechte achtet. nach Raiser nicht nur ein ethisches Kriterium, sondern ein Rechtsanspruch von Betroffenen. Nachhaltigkeit definierte er mit der vorrangigen Option für den Schutz und die Förderung des Lebens. ..." (Prof. Dr. Konrad Raiser)
Das kann jeder Baha'i unterschreiben, jeder Baha'i kann da mitwirken - und innerhalb solcher Strukturen wie dem EBBF wird das ja auch gemacht.
Wir Baha'i sehen aber ein grundsätzliches Problem: Appelle, Aufrufe, Dokumentationen, Fernsehfilme (Empfehlenswert: Die ARD-Serie "Hunger"), selbst lokal tätige Initiativen sind letztlich leider nur "ein Tropfen auf dem glühenden Stein". Natürlich tragen wir solche Initiativen mit - als Mensch, zumal als gläubiger Mensch, kann man einfach nicht tatenlos "daneben stehen", wenn Brüder und Schwestern in der Welt ausgebeutet werden, dem Hungertod preisgegeben werden, entrechtet und verfolgt werden. Das Kernproblem ist aber, das Bewusstsein der Menschen zu ändern - solange es noch als wirtschaftlich verdienstvolle Tat gilt, das Nahrungsmittelkonzerne Milliardengewinne -"koste es was es wolle an Menschenleben" für ihre Aktionäre erwirtschaften können, solange es dem durchschnittlichen Autofahrer in einem durchschnittlichen Land der Welt durchschnittlich schietegal ist, ob wegen seines Sprits das Nigerdelta verseucht wird, solange die wirtschaftlichen Verhältnisse so sind, dass der Arme in den Industrieländern seine lebensnotwendigen Produkte nur deshalb beim "1-€-Shop" kaufen muss, weil er eben arm ist und in Kauf nehmen muss, dass diese Produkte durch sklaven-ähnliche Arbeitsbedingungen im Preis für ihn erschwinglich sind - solange haben wir ein massives "Problem des "Denkens und Handelns". Deshalb liegt der Schwerpunkt der Baha'i auf der Veränderung des Bewusstseins, darauf der Ethik und Moral einen höheren Stellenwert einzuräumen, als das gemeinhin üblich ist. Und da - und das ssag ich mal ganz ehrlich als meine persönliche Meinung - da könnte man sich schon ein wenig mehr Zusammenarbeit und Unterstützung von den grossen christlichen Kirchen erhoffen, die ja letztlich ganz ähnliche ethische Vorstellungen haben, wie wir Baha'i.
ich hab' leider jetzt erst die Zeit gefunden, mir die ekir-Seite anzusehen.
Zunächstmal können Baha'i die dort vogestellten Initiativen vorbehaltlos unterstützen - unsere "eigenen" Initiativen in den betroffenen Ländern verfolgen genau den gleichen Hilfesansatz und arbeiten lokal dort auch mit anderen religiösen und säkularen Initiativen - soweit sie parteilos sind - zusammen.
Ich nenne Dir mal ein Beispiel: ###.ebbf.org - hier arbeiten wir unter anderem mit der Initiative "Global-Marshall-Plan" zusammen. Ziel des EBBF ist es, Ethik in der Wirtschaft nicht als "kostenverursachendes" Element anzusehen, sonder als "nutzbringend für jegliche Art der Wirtschaft" darzustellen.
Zitat: "...Für die "Lebensdienlichkeit" schlug Raiser zwei Maximen vor: Menschengerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Menschengerecht sei die Wirtschaft, wenn sie Menschenrechte achtet. nach Raiser nicht nur ein ethisches Kriterium, sondern ein Rechtsanspruch von Betroffenen. Nachhaltigkeit definierte er mit der vorrangigen Option für den Schutz und die Förderung des Lebens. ..." (Prof. Dr. Konrad Raiser)
Das kann jeder Baha'i unterschreiben, jeder Baha'i kann da mitwirken - und innerhalb solcher Strukturen wie dem EBBF wird das ja auch gemacht.
Wir Baha'i sehen aber ein grundsätzliches Problem: Appelle, Aufrufe, Dokumentationen, Fernsehfilme (Empfehlenswert: Die ARD-Serie "Hunger"), selbst lokal tätige Initiativen sind letztlich leider nur "ein Tropfen auf dem glühenden Stein". Natürlich tragen wir solche Initiativen mit - als Mensch, zumal als gläubiger Mensch, kann man einfach nicht tatenlos "daneben stehen", wenn Brüder und Schwestern in der Welt ausgebeutet werden, dem Hungertod preisgegeben werden, entrechtet und verfolgt werden. Das Kernproblem ist aber, das Bewusstsein der Menschen zu ändern - solange es noch als wirtschaftlich verdienstvolle Tat gilt, das Nahrungsmittelkonzerne Milliardengewinne -"koste es was es wolle an Menschenleben" für ihre Aktionäre erwirtschaften können, solange es dem durchschnittlichen Autofahrer in einem durchschnittlichen Land der Welt durchschnittlich schietegal ist, ob wegen seines Sprits das Nigerdelta verseucht wird, solange die wirtschaftlichen Verhältnisse so sind, dass der Arme in den Industrieländern seine lebensnotwendigen Produkte nur deshalb beim "1-€-Shop" kaufen muss, weil er eben arm ist und in Kauf nehmen muss, dass diese Produkte durch sklaven-ähnliche Arbeitsbedingungen im Preis für ihn erschwinglich sind - solange haben wir ein massives "Problem des "Denkens und Handelns". Deshalb liegt der Schwerpunkt der Baha'i auf der Veränderung des Bewusstseins, darauf der Ethik und Moral einen höheren Stellenwert einzuräumen, als das gemeinhin üblich ist. Und da - und das ssag ich mal ganz ehrlich als meine persönliche Meinung - da könnte man sich schon ein wenig mehr Zusammenarbeit und Unterstützung von den grossen christlichen Kirchen erhoffen, die ja letztlich ganz ähnliche ethische Vorstellungen haben, wie wir Baha'i.
