31-10-2010, 07:24
(30-10-2010, 19:30)Karla schrieb: Inakzeptabel ist es für mich darum, weil mit "Held" immer das Schwert in Verbindung steht, und weil so gut wie immer die Legitimation des Krieges - und oft eines ganz bestimmten Krieges - gemeint ist. Rechtfertigung und Verklärung also von Mord.
Mord hatte dort einen völlig anderen Stellenwert, war 'Heimtücke'; Krieg, Kampf und
der Tod dabei dagegen ein Wert an sich, der 'Strohtod' schimpflich (zumindest
in der Theorie...) - heutztage wären 'analoge Lösungen' wohl eher krankhaft

Der 'Leichenzug' in der 'Ballade von den Goten' war der Rest eines geschlagenen
Eroberungsheeres, das sich mit Erlaubnis der Sieger vom letzten Schlachtfeld
zurückzog - so jedenfalls die Lesart der Romantik, in aller Breite dargestellt in
Felix Dahns 'Ein Kampf um Rom'. Historisch waren es wohl eher 'bewaffnete
Flüchtlingstrecks', die da im zerfallenden römischen Reich Siedlungsgebiet suchten
(und - zu einem kleinen Teil - auch fanden).
() qilin