02-11-2010, 18:03
(sorry, wurde gerade unterbrochen...)
Wesentliche Grundlage des Konflikts zwischen dem "Baha'ismus" und der "Desinformation" ist die Frage des Quellenstudiums. Ficiccia hält die überlieferten Ausführungen der "Azali" für glaubhafter als die ebenso überlieferten Ausführungen Baha'u'llah's. Das kann man natürlich machen - letztlich lässt sich aber die Stichhaltigkeit der Aussagen Mirza Yaha's oder die Baha'u'llah's aus dem Quellenstudium der Babi-, Baha'i- und Azali-Schriften alleine nicht wissenschaftlich "beweisen". Welcher Richtung des frühen Glaubens man letztlich folgt - ist Glaubenssache.
Gerade in dieser Frühzeit der Baha'i-Religion gab es eine Menge an hässlicher Auseinandersetzungen. Innerhalb der "offiziellen" Baha'i-Geschichte kommt die Anhängerschaft Mirza Yaha's dabei "nicht gut weg"; der frühen Geschichtsschreibung aus der Baha'i-Welkt heraus - Stichwort: "Nabil's Bericht, Band I (deutsch/englisch) und II (englisch)" kann auch der Baha'i entnehmen, dass die "Azali" ebensowenig an Baha'u'llah und dessen Anhänger "ein gutes Haar gelassen haben". Die gegenseitigen Vorwürfe und Anfeindungen der Anhänger beider Richtungen sind menschlich verständlich, taugen aber keineswegs als religionswissenschaftlicher Beweis der Richtigkeit oder Falschheit eines Anspruches.
Ficiccia bleibt den Beweis für eine mögliche Schriftmanipulation, Auslassungen oder Textänderungen (S.30, 31, DaM) schuldig - allerdings bleiben auch die Baha'i insgesamt den letztgültigen Beweis dafür, das es eben nicht zu Manipulationen gekommen sei, ebenfalls schuldig. Im Hinblick darauf, das beide Richtungen der Babi- und Baha'i-Religionen in ihrer Frühzeit buchstäblich "um's Überleben" kämpften, weniger wegen des internen Konfliktes, sondern wesentlich mehr durch die Bedrängung denen beide Gruppierungen durch die beherrschende Schicht des shiitischen Klerus ausgesetzt waren, ist es mehr als verständlich, wenn sie ihre kostbare Zeit nicht auch noch mit dem Abfassen gegenseitiger Streitschriften verbrachten.
Erst später, zum Zeitpunkt des Todes von Abdul'Baha (Sohn Baha'u'llah's, erster bevollmächtigter Ausleger der Schriften) kam die "Fälschungsthese" erneut auf. Abdul'Baha bevollmächtigte seinen Enkel Seine Arbeit weiter zu führen. Die Gegner des Glaubens hielten Shoghi Effendi für "zu jung, zu unreif" und missbilligten teilweise auch noch seine akademisch-westliche Bildung (Shoghi Effendi studierte Islamistik und Religionswissenschaft in Oxford, damals unter dem Oberbegriff Orientalistik zusammengefasst). Erst hier erfolgte erstmals in der Baha'i-Geschichte eine an wissenschaftliche Kriterien angelehnte Beweisführung für die Richtigkeit des "Wille und Testamentes" von Abdul'Baha.
Wesentliche Grundlage des Konflikts zwischen dem "Baha'ismus" und der "Desinformation" ist die Frage des Quellenstudiums. Ficiccia hält die überlieferten Ausführungen der "Azali" für glaubhafter als die ebenso überlieferten Ausführungen Baha'u'llah's. Das kann man natürlich machen - letztlich lässt sich aber die Stichhaltigkeit der Aussagen Mirza Yaha's oder die Baha'u'llah's aus dem Quellenstudium der Babi-, Baha'i- und Azali-Schriften alleine nicht wissenschaftlich "beweisen". Welcher Richtung des frühen Glaubens man letztlich folgt - ist Glaubenssache.
Gerade in dieser Frühzeit der Baha'i-Religion gab es eine Menge an hässlicher Auseinandersetzungen. Innerhalb der "offiziellen" Baha'i-Geschichte kommt die Anhängerschaft Mirza Yaha's dabei "nicht gut weg"; der frühen Geschichtsschreibung aus der Baha'i-Welkt heraus - Stichwort: "Nabil's Bericht, Band I (deutsch/englisch) und II (englisch)" kann auch der Baha'i entnehmen, dass die "Azali" ebensowenig an Baha'u'llah und dessen Anhänger "ein gutes Haar gelassen haben". Die gegenseitigen Vorwürfe und Anfeindungen der Anhänger beider Richtungen sind menschlich verständlich, taugen aber keineswegs als religionswissenschaftlicher Beweis der Richtigkeit oder Falschheit eines Anspruches.
Ficiccia bleibt den Beweis für eine mögliche Schriftmanipulation, Auslassungen oder Textänderungen (S.30, 31, DaM) schuldig - allerdings bleiben auch die Baha'i insgesamt den letztgültigen Beweis dafür, das es eben nicht zu Manipulationen gekommen sei, ebenfalls schuldig. Im Hinblick darauf, das beide Richtungen der Babi- und Baha'i-Religionen in ihrer Frühzeit buchstäblich "um's Überleben" kämpften, weniger wegen des internen Konfliktes, sondern wesentlich mehr durch die Bedrängung denen beide Gruppierungen durch die beherrschende Schicht des shiitischen Klerus ausgesetzt waren, ist es mehr als verständlich, wenn sie ihre kostbare Zeit nicht auch noch mit dem Abfassen gegenseitiger Streitschriften verbrachten.
Erst später, zum Zeitpunkt des Todes von Abdul'Baha (Sohn Baha'u'llah's, erster bevollmächtigter Ausleger der Schriften) kam die "Fälschungsthese" erneut auf. Abdul'Baha bevollmächtigte seinen Enkel Seine Arbeit weiter zu führen. Die Gegner des Glaubens hielten Shoghi Effendi für "zu jung, zu unreif" und missbilligten teilweise auch noch seine akademisch-westliche Bildung (Shoghi Effendi studierte Islamistik und Religionswissenschaft in Oxford, damals unter dem Oberbegriff Orientalistik zusammengefasst). Erst hier erfolgte erstmals in der Baha'i-Geschichte eine an wissenschaftliche Kriterien angelehnte Beweisführung für die Richtigkeit des "Wille und Testamentes" von Abdul'Baha.