03-11-2010, 13:49
Auch die Baha'i sind nur Menschen - und wenn man sich auf den Schlips getreten fühlt....
Bin mal gespannt, ob und was "meine lieben Freunde" hierzu sagen werden:
Die Krähen schrein und ziehen schwirrend Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein - Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat
Nun stehst du starr, schaust Rückwärts ach! Wie lange schon!
Was bist du Narr vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends halt
Nun stehst du bleich, zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich, der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck du Narr, dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein und ziehen schwirrend Flugs zur Stadt
Bald wird es schnein - weh dem, der keine Heimat hat!
-Friedrich Nietzsche-
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde,
der liebevollen Art der Erklärung der Baha’i-Religion meiner geistigen Lehrer Kamran und Hossein Reyhani, Sohrab Foroughi, Martha Bauer, Heinrich Rückert und Karl Türke senior verdankte ich es im Jahr 1972 dass ich mich als Baha’i erklärte. Ich erneuerte diese Erklärung im Jahre 1974, gemäss den Baha’i-Statuten als Jugendlicher, und im Jahr 1979 als Erwachsener.
Und heute, durch körperliches Gebrechen geschwächt, geistig jedoch ungebrochen und erwartungsvoll dem Aufstieg meiner Seele in die unendlichen Welten Gottes entgegen sehend, muss ich Ihnen mitteilen, das ich nicht länger bereit bin ein willenloser Diener unter der Knute des Universalen Hauses der Gerechtigkeit zu sein.
Damit wir uns hier richtig verstehen: Ich bezeichne mich nach wie vor als Baha’i. Ich glaube nach wie vor dass die Weltordnung Baha’u’lla’s der einzigste gangbare Weg zum „Grössten Frieden“, zur Einheit der Menschheit ist. Ich bin nach wie vor der Ansicht, das Baha’u’llah der Verheissene aller Weltreligionen ist, das einzig Abdul’Baha und Shoghi Effendi die bevollmächtigten Ausleger der Heiligen Schriften waren. Aber ich bin nicht länger der Ansicht, dass das Universale Haus der Gerechtigkeit „Rechtsnachfolger“ Shoghi Effendi’s sei, das es den gleichen Stellenwert wie der Hüter selbst einnimmt.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat in den letzten 25 Jahren zuviele Fehler gemacht, zuwenig Weitsicht gezeigt. Es hat den Gläubigen vorgespielt, dass der Prozess des „Geringeren Friedens“ in einem menschlich überschaubaren Maass bewältigt wird - übrig geblieben von dieser Illusion ist einzig und alleine ein sehr mühsames Zusammenwachsen der Europäischen Union, welches sich nach menschlichem Ermessen wohl noch über zwei Generationen hinziehen wird. Es hat als „Zwangsmassnahme“ das „Mutterbuch“, das „grösste und heiligste Offenbarungswerk Baha’u’llah’s, den Kitab-i-Aqdas“ verpflichtend in all seinen Bestimmungen in Kraft gesetzt, ohne dabei zu berücksichtigen das sowohl mangels Übersetzungskapazitäten, als auch mangels Kenntnisse der umfassenden Bedeutung des Kitab-iAqdas der überwiegenden Mehrzahl der Gläubigen als auch der überwiegenden Mehrzahl der am Glauben beteidigten Instutionen (Nationale Räte, lokale Räte, Ausschüsse und Beratergremien) es den Baha’i überhaupt nicht bewusst sein konnte, welche weitreichende - auch persönliche - Konsequenz sich daraus ergibt. Es hat dabei völlig ausser Acht gelassen, dass die realen Lebensumstände keineswegs einer Situation entsprechen, in der auch nur rudimentär die Vorschriften des Kitab-i-Aqdas in aller Konsequenz Anwendung finden können; es hat versucht dieses dadurch zu „kaschieren“, das es die Ruhi-Institutskurse danach und zuspät in’s Leben gerufen hat.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat in einer Zeit in der schon alleine mangels überzeugter Weltbürger nicht mal daran zu denken ist, das wir einmal eine wahrhaft geeinte Welt erreichen können, sich die Kompetenz die es den Schriften nach in einer geeinten Welt unzweifelhaft hat, im Vorraus herausgenommen, um in einer nach heutigen Masstäben eher diktatorischen Art über die Handvoll ergebener Gläubiger zu bestimmnen. Ganz offenbar willig und kritiklos folgen die nationalen und lokalen Räte dieser „Regierungsform“, obwohl dem Wesen der Baha’i-Offenbarung jegliche bestimmende Diktatur, jeglicher Anflug von Theokratie oder gar Inquisition völlig fremd ist.
In der heutigen Zeit sind die Instutionen der Baha’i-Religion lediglich Verwaltungsinstrumente. Sie können, ja müssen sogar als „Ratgeber“ zur Auflösung und Vermeidung von Konflikten zwischen Glaubenswelt und säkularer Welt dienen. Sie sind aber keineswegs berechtigt in die persönliche Gewissensentscheidung des einzelnen Gläubigen einzugreifen, ihn wegen der Gewissensentscheidung zu diskreditieren, zu verunglimpfen oder gar auszustossen. Genau diese Linie aber verfolgt das Universale Haus der Gerechtigkeit seit nunmehr gut einem viertel Jahrhundert.
Als Baha’i bin ich nicht mehr dazu bereit, diese Linie „stillschweigend“ mitzutragen.
Mit freunlichen Grüssen
-Thomas Logemann-
Bin mal gespannt, ob und was "meine lieben Freunde" hierzu sagen werden:
Die Krähen schrein und ziehen schwirrend Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein - Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat
Nun stehst du starr, schaust Rückwärts ach! Wie lange schon!
Was bist du Narr vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends halt
Nun stehst du bleich, zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich, der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck du Narr, dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein und ziehen schwirrend Flugs zur Stadt
Bald wird es schnein - weh dem, der keine Heimat hat!
-Friedrich Nietzsche-
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde,
der liebevollen Art der Erklärung der Baha’i-Religion meiner geistigen Lehrer Kamran und Hossein Reyhani, Sohrab Foroughi, Martha Bauer, Heinrich Rückert und Karl Türke senior verdankte ich es im Jahr 1972 dass ich mich als Baha’i erklärte. Ich erneuerte diese Erklärung im Jahre 1974, gemäss den Baha’i-Statuten als Jugendlicher, und im Jahr 1979 als Erwachsener.
Und heute, durch körperliches Gebrechen geschwächt, geistig jedoch ungebrochen und erwartungsvoll dem Aufstieg meiner Seele in die unendlichen Welten Gottes entgegen sehend, muss ich Ihnen mitteilen, das ich nicht länger bereit bin ein willenloser Diener unter der Knute des Universalen Hauses der Gerechtigkeit zu sein.
Damit wir uns hier richtig verstehen: Ich bezeichne mich nach wie vor als Baha’i. Ich glaube nach wie vor dass die Weltordnung Baha’u’lla’s der einzigste gangbare Weg zum „Grössten Frieden“, zur Einheit der Menschheit ist. Ich bin nach wie vor der Ansicht, das Baha’u’llah der Verheissene aller Weltreligionen ist, das einzig Abdul’Baha und Shoghi Effendi die bevollmächtigten Ausleger der Heiligen Schriften waren. Aber ich bin nicht länger der Ansicht, dass das Universale Haus der Gerechtigkeit „Rechtsnachfolger“ Shoghi Effendi’s sei, das es den gleichen Stellenwert wie der Hüter selbst einnimmt.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat in den letzten 25 Jahren zuviele Fehler gemacht, zuwenig Weitsicht gezeigt. Es hat den Gläubigen vorgespielt, dass der Prozess des „Geringeren Friedens“ in einem menschlich überschaubaren Maass bewältigt wird - übrig geblieben von dieser Illusion ist einzig und alleine ein sehr mühsames Zusammenwachsen der Europäischen Union, welches sich nach menschlichem Ermessen wohl noch über zwei Generationen hinziehen wird. Es hat als „Zwangsmassnahme“ das „Mutterbuch“, das „grösste und heiligste Offenbarungswerk Baha’u’llah’s, den Kitab-i-Aqdas“ verpflichtend in all seinen Bestimmungen in Kraft gesetzt, ohne dabei zu berücksichtigen das sowohl mangels Übersetzungskapazitäten, als auch mangels Kenntnisse der umfassenden Bedeutung des Kitab-iAqdas der überwiegenden Mehrzahl der Gläubigen als auch der überwiegenden Mehrzahl der am Glauben beteidigten Instutionen (Nationale Räte, lokale Räte, Ausschüsse und Beratergremien) es den Baha’i überhaupt nicht bewusst sein konnte, welche weitreichende - auch persönliche - Konsequenz sich daraus ergibt. Es hat dabei völlig ausser Acht gelassen, dass die realen Lebensumstände keineswegs einer Situation entsprechen, in der auch nur rudimentär die Vorschriften des Kitab-i-Aqdas in aller Konsequenz Anwendung finden können; es hat versucht dieses dadurch zu „kaschieren“, das es die Ruhi-Institutskurse danach und zuspät in’s Leben gerufen hat.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat in einer Zeit in der schon alleine mangels überzeugter Weltbürger nicht mal daran zu denken ist, das wir einmal eine wahrhaft geeinte Welt erreichen können, sich die Kompetenz die es den Schriften nach in einer geeinten Welt unzweifelhaft hat, im Vorraus herausgenommen, um in einer nach heutigen Masstäben eher diktatorischen Art über die Handvoll ergebener Gläubiger zu bestimmnen. Ganz offenbar willig und kritiklos folgen die nationalen und lokalen Räte dieser „Regierungsform“, obwohl dem Wesen der Baha’i-Offenbarung jegliche bestimmende Diktatur, jeglicher Anflug von Theokratie oder gar Inquisition völlig fremd ist.
In der heutigen Zeit sind die Instutionen der Baha’i-Religion lediglich Verwaltungsinstrumente. Sie können, ja müssen sogar als „Ratgeber“ zur Auflösung und Vermeidung von Konflikten zwischen Glaubenswelt und säkularer Welt dienen. Sie sind aber keineswegs berechtigt in die persönliche Gewissensentscheidung des einzelnen Gläubigen einzugreifen, ihn wegen der Gewissensentscheidung zu diskreditieren, zu verunglimpfen oder gar auszustossen. Genau diese Linie aber verfolgt das Universale Haus der Gerechtigkeit seit nunmehr gut einem viertel Jahrhundert.
Als Baha’i bin ich nicht mehr dazu bereit, diese Linie „stillschweigend“ mitzutragen.
Mit freunlichen Grüssen
-Thomas Logemann-