08-12-2010, 03:46
(07-12-2010, 11:38)MaSofia schrieb: ...So also ist die Erlösung auferstanden ....
(Jesus heißt Erlösung in hebräisch)
Ich fasse es noch einmal mit eigenen Worten und stark verkürzt zusammen:
Auferstehung passiert, sobald Interesse oder Ablenkung vom Leid da ist.
Das Augenmerk richtet sich auf etwas Lebendiges. Man nimmt Abstand vom Geheul. Man sieht nicht direkt einen "Körper der Erlösung", jedoch gewinnt sie an Form durch den mehrheitlichen Zuspruch. Der liegt entweder an der Größe (immer war Magdalena dabei, migdal=Turm, von groß, gadol, magda ein Schatz) aber auch an der Bitterkeit aus der man raus will. Zuweilen ist dann zusätzlich von maria (verbittert) die Rede.
... Einige Überlegungen, und wie sie in Gang kommen können ...
Zu dem Ergebnis, zu dem Du kommst, bin ich auf anderem Wege auch schon mal gekommen. Ich halte es zumindest für eine Möglichkeit.
Ich muss dabei aber nicht das historische Geschehen der Kreuzigung anzweifeln. Eher ist es für mich notwendig, um diese Reaktion - bis heute - erklären zu können.
Mit dem von mir gefetteten Satz bringst Du es haarscharf auf den Punkt. Die Jünger hatten einen real handelnden Messias erwartet, und so heftig daran geglaubt, dass sein Tod quasi eine seelische Katastrophe bedeutete und die Auferstehungsgeschichte erzeugen musste.
Ich kann verstehen, was Du sagst. Es ist gut, dass Du es noch einmal in eigenen Worten zusammengefasst hast.
Im Kleinen ist das ja auch für viele Menschen so. Irgend eine gescheiterte Hoffnung, Qual, vielleicht auch Verzweiflung, und dann plötzlich 'löst' man sich und fühlt geradezu die Möglichkeit, sich in Zukunft an solche Hoffnungen nicht mehr klammern zu müssen. Das ist eine neue Art der Freiheit, die die Trauer nicht einmal verdrängt.
Und der "mehrheitliche Zuspruch" - wie Du es nennst - dieser Freude oder Befreiung durch ein ganzes Kollektiv gibt dann dieser Überzeugung durchaus eine Art psychischen 'Körper'.