10-12-2010, 23:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-12-2010, 23:14 von Franziskus.)
(10-12-2010, 22:33)melek schrieb: Da unser menschliches Denkvermögen nunmal beschränkt ist, kratzen Widersprüche innerhalb dieses Denksystems doch nicht an einem Gott, der schon per Definition über diesem Denksystem steht, und für den Menschen unbegreiflich ist.
Nun, dafür, dass er unbegreiflich sei, meinen einige Menschen (insb. Gruppen) sehr genau ihn zu begreifen - seinen Willen zu kennen, zu wissen, worauf er hinaus will, etc. Viele Menschen kennen Gott besser als ihre eigenen Nachbarn. Und die unterschiedlichsten Gruppen hauen sich die Köpfe für bzw. über den Willen ihres Gottes ein.
Wie beschränkt ist das "Denkvermögen" bzgl. "Gott", wenn er so mannigfaltig erkennbar ist? Der erste Schritt zum Begreifen ist Erkennen - und was das angeht, ist "Gott" vielen Leuten bekannter als die meisten Menschen. Und sie werfen für ihr Gottesbild auch gerne mehr in die Waagschale als für jeden Menschen.
Dieses Argument per se zieht nicht - so lange Du kein Agnostiker bist, der letztlich nicht "weiß", ob es Gott gibt und wie der Typ so drauf ist, der nicht "weiß" was Gott ist, wenn es "Gott" gibt - aber Deine Beiträge hier scheinen nicht darauf hinauszulaufen, dass Du ein Agnostiker bist. Das unterstellt wiederum, dass Du weißt, was Gott ist - und an dem Punkt, da Du es weißt, es annähernd definieren kannst, ist Dein "Denkvermögen" so weit ausgeprägt, wie es für einen Beobachtenden sein kann. Insofern ist Dein Gottesbild nicht von menschlicher Logik entfernt und de facto auch mit solcher anzugehen.
Zitat:Solche Argumente funktionieren also nur, wenn man die menschliche Logik zum "Gott" oder halt zur Quelle absoluter Wahrheit erklärt.
Götter sind ein Resultat menschlicher Logik. Selbst, wenn es sie geben würde - wenn wir davon ausgehen, dass sie sich ihren Propheten offenbaren, dann sind die Bilder, die sich Menschen seit Jahrhunderten von Gott machen, immer nur intellektuelle Reflektionen derjenigen, denen sie sich gegenüber offenbart haben. Insofern ist der angebetete Gott dermaßen häufig durch diverse "Filter" gegangen, dass das so entstandene Bild einzig und allein menschlicher Logik entspringt. Jemand, der Dein Gottesbild annimmt, akzeptiert, dass er nichts über "ES" weiß - kein Geschlecht, keine äußerlichen Merkmale (von wegen antropomorph),- "Gott" kann in diesem von Dir dargestellten Gottesbild alles mögliche sein - oder auch nichts. Da "ES" mit Logik nicht faßbar ist, ist es überhaupt nicht faßbar und damit außerhalb unseres wahrnehmbaren Bereiches.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz