17-12-2010, 19:02
Es behauptet, dass man das Absolute als existent wahrnimmt. Doch wer ist "man" ? Durch die Annahme, dass Wahrgenommene würde das Absolute sein, beweist erst einmal nur, dass es einen Wahrnehmungsprozess gibt. Wahrnehmungsprozesse unterliegen aber Schwächen, deshalb kann nicht ausgesagt werden, ob es sich um das Absolute handelt. Denn auch die Wahrnehmung eines, sofern vorhanden, Absoluten spiegelt sich vor unserem subjektiven Erleben ab und ist damit Teil unserer Subjektivität. Damit ist das Problem von Erkenntnis angedeutet: Erkenntnis hat sich selbst als einzigen Zugang, damit ist sie nur Aussage über einen stattfindenden Prozess, jedoch keine Aussage darüber, wie wahr das Ergebnis ist. Zumindest setzt die Annahme, man hätte das Absolutum erkannt, eine weitere Annahme voraus, nämlich, dass es ein Absolutum gibt. Die Zuordnung zwischen beiden Annahmen ist wiederum subjektiv. Einen Gottesbéweis sehe ich weit und breit nicht. Einzige für mich gültige Aussage: es gibt einen Teil im subjektiven Erleben, den man als "Gott" beschreibt.