Die Meinung, dass "deutsche" Hexen weise Frauen und Hüterinnen alten Wissens der "germanischen Kultur" gewesen wären, stammt von Jacob Grimm. Jules Michelet meinte (in La Sorcière), die als Hexen verfolgten Frauen wären "Ärztinnen des Volkes" gewesen, die einer Verschwörung der Fürsten, Theologen, Mediziner und Juristen zum Opfer fielen.
Solche Meinungen fanden insbesondere im 19. Jh. breite Zustimmung und sind auch heute noch hin und wieder zu hören.
Im Mittelalter nur wenige. Die großen Hexenpogrome fanden in der Neuzeit statt, vornehmlich im 16. und 17. Jh.
Welche Wissenschaft hätte da was erwiesen?
Über diese Hexen weiß die (Geschichts-)Wissenschaft das, was den erhaltenen Gerichtsprotokollen zu entnehmen ist. "Befragungen", die unter Anwendung der Folter durchgeführt wurden, führten zu den absonderlichsten Selbstbeschuldigungen.
Dass ein Großteil der Hexen medizinisch tätig gewesen und es überwiegend aus diesem Grunde zu Verurteilungen gekommen wäre, ist nicht belegbar.
Da dem überwiegenden Teil des "gemeinen Volkes" die Mittel fehlten, sich im Krankheitsfalle "professioneller" ärztlicher Hilfe zu versichern, war die Behandlung durch "heilkundige" Laien nichts Außergewöhnliches. Die "Naturheilkunde" hatte auch für die Mönchs- oder Klostermedizin große Bedeutung. Es wird wohl auch so gewesen sein, dass die Erkrankten mit dieser Art der medizinischen Hilfe oftmals besser bedient waren, als wenn sie "ausgebildeten" Ärzten in die Hände fielen.
Aber nicht alle Ärzte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit waren Quacksalber. Wer es sich leisten konnte, in Montpellier, Paris, Padua oder Bologna zu studieren, dem war eine für seine Zeit recht ordentliche medizinische (auch chirurgische) Ausbildung gesichert, die auch das antike und arabische Erbe mit einschloss.
Solche Meinungen fanden insbesondere im 19. Jh. breite Zustimmung und sind auch heute noch hin und wieder zu hören.
t.logemann (Beitrag # 12, Kann man über Religion diskutieren?) schrieb:Im Mittelalter Europa's wurden angebliche Hexen u.a. angeklagt,…
Im Mittelalter nur wenige. Die großen Hexenpogrome fanden in der Neuzeit statt, vornehmlich im 16. und 17. Jh.
t.logemann schrieb:Wissenschaftlich erwiesen ist zwischenzeitlich, das ein Grossteil dieser "Hexen" die überlieferte volkstümliche Kräuterkunde pflegten und über erstaunliches medizinisches Fachwissen verfügte.
Welche Wissenschaft hätte da was erwiesen?
Über diese Hexen weiß die (Geschichts-)Wissenschaft das, was den erhaltenen Gerichtsprotokollen zu entnehmen ist. "Befragungen", die unter Anwendung der Folter durchgeführt wurden, führten zu den absonderlichsten Selbstbeschuldigungen.
Dass ein Großteil der Hexen medizinisch tätig gewesen und es überwiegend aus diesem Grunde zu Verurteilungen gekommen wäre, ist nicht belegbar.
t.logemann schrieb:Die "gläubige Ärzteschaft" dagegen behandelte Krankheiten dagegen vorwiegend mit Aderlass, Schröpfkugel und Blutegeln.
Da dem überwiegenden Teil des "gemeinen Volkes" die Mittel fehlten, sich im Krankheitsfalle "professioneller" ärztlicher Hilfe zu versichern, war die Behandlung durch "heilkundige" Laien nichts Außergewöhnliches. Die "Naturheilkunde" hatte auch für die Mönchs- oder Klostermedizin große Bedeutung. Es wird wohl auch so gewesen sein, dass die Erkrankten mit dieser Art der medizinischen Hilfe oftmals besser bedient waren, als wenn sie "ausgebildeten" Ärzten in die Hände fielen.
Aber nicht alle Ärzte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit waren Quacksalber. Wer es sich leisten konnte, in Montpellier, Paris, Padua oder Bologna zu studieren, dem war eine für seine Zeit recht ordentliche medizinische (auch chirurgische) Ausbildung gesichert, die auch das antike und arabische Erbe mit einschloss.
MfG B.