26-12-2010, 14:20
Schmettermotte schrieb am 31.Oktober 2010:
Liebe Schmettermotte,
es ist vielleicht aussichtslos, Dir auf Deinen Beitrag vom 31.10.2010 antworten zu wollen. Es tut mir leid, ich war lange krank.
Natürlich hast Du Recht, daß Nahrungsbeschaffung nicht die einzige Rechtfertigung der Natur ist, gottgewollt zu töten. Gerade mein Löwensbeispiel eignet sich dafür nicht, denn hier wirkt das Gottesgesetz des Fortpflanzungswillens, indem es das Tötungshemmnis gegenüber Jungtieren ausschaltet.
Mit Deiner Feststellung, daß eine neue Definition des Bösen gefunden werden muß, stößt Du eine Tür auf, von der ich glaube, daß wir sie lange nicht werden abschließen können, falls das überhaupt möglich ist.
Das Christianentum befragt nicht den wankelmütigen Verstand, sondern sein Gefühl, wenn es glaubt, daß in der außermenschlichen Natur das Böse nicht existiert, nicht existieren kann.
Das Christianentum ist mindestens eine suchende, wenn nicht gar eine forschende Religion und ist bis jetzt außerstande, das Böse zu definieren.
Wer versucht, das Böse zu definieren, muß es abstrahieren, das heißt vom Tatbestand einer bestimmten Untat lösen und das funktioniert schlecht oder gar nicht.
Nehmen wir ein Beispiel.
Am Vorabend des 1. Advent 2010 lockt am Rathausmarkt in Hamburg ein Mann mit etwas Futter eine Taube an, packt sie und bricht ihr vor aller Augen brutal einen Flügel.
Der Aufschrei und die Empörung der Umstehenden signalisiert uns, hier war soeben das Böse am Werk.
Aber woher kommt es ?
Wie entsteht es ?
Hat der Senat in Hamburg eine Vergiftungsaktion zur Eindämmung der Taubenplage angeordnet ?
Ist die Tür zum Bösen weit geöffnet, wenn sogar der Staat ganz offiziell Juden hasst, sodaß jeder Einzelne seinen Frust, der sich in Jedermanns Leben leicht finden läßt, abreagieren kann ?
Was geschieht mit uns, wenn uns das Böse erfasst ?
Und wie geschieht es ?
Sind unsere Ohnmachtsgefühle ein Nährboden für das Böse ?
Auf welchem Urgrund kann das Böse in der Natur wachsen und wie es scheint auf "menschlich" infiziertem Boden ?
Hat das Christentum diese Zusammenhänge längst durchschaut, indem es dem Menschen die Erbsünde anhängte ?
Die christliche Erbsünde, die vom Christianentum scharf abgelehnt wird, indem das Christianentum nur 5 Prozent der Menschen sich durch den schmalen Spalt des Bösen zwängend beobachtet ?
Fragen über Fragen und keine gültigen Antworten.
Gruß Volker
(31-10-2010, 10:08)Schmettermotte schrieb: Nein Ekkard, aber es geht darum, dass Volker schrieb wie seines Erachtens nach das "Böse" in die Natur kommt und er dazu voraussetzte, dass die Natur nicht Böse an sich ist, weil sie nur aus Überlebens, also aus Nahrungsbeschaffungszwecken tötet. Das ist aber als Ausgangsposition nicht richtig, denn der Löwe an sich überlebt auch, wenn er die Jungen seines Vorgängers nicht töten würde.
Es braucht also eine neue Definition von "böse", wenn man so will.
Liebe Schmettermotte,
es ist vielleicht aussichtslos, Dir auf Deinen Beitrag vom 31.10.2010 antworten zu wollen. Es tut mir leid, ich war lange krank.
Natürlich hast Du Recht, daß Nahrungsbeschaffung nicht die einzige Rechtfertigung der Natur ist, gottgewollt zu töten. Gerade mein Löwensbeispiel eignet sich dafür nicht, denn hier wirkt das Gottesgesetz des Fortpflanzungswillens, indem es das Tötungshemmnis gegenüber Jungtieren ausschaltet.
Mit Deiner Feststellung, daß eine neue Definition des Bösen gefunden werden muß, stößt Du eine Tür auf, von der ich glaube, daß wir sie lange nicht werden abschließen können, falls das überhaupt möglich ist.
Das Christianentum befragt nicht den wankelmütigen Verstand, sondern sein Gefühl, wenn es glaubt, daß in der außermenschlichen Natur das Böse nicht existiert, nicht existieren kann.
Das Christianentum ist mindestens eine suchende, wenn nicht gar eine forschende Religion und ist bis jetzt außerstande, das Böse zu definieren.
Wer versucht, das Böse zu definieren, muß es abstrahieren, das heißt vom Tatbestand einer bestimmten Untat lösen und das funktioniert schlecht oder gar nicht.
Nehmen wir ein Beispiel.
Am Vorabend des 1. Advent 2010 lockt am Rathausmarkt in Hamburg ein Mann mit etwas Futter eine Taube an, packt sie und bricht ihr vor aller Augen brutal einen Flügel.
Der Aufschrei und die Empörung der Umstehenden signalisiert uns, hier war soeben das Böse am Werk.
Aber woher kommt es ?
Wie entsteht es ?
Hat der Senat in Hamburg eine Vergiftungsaktion zur Eindämmung der Taubenplage angeordnet ?
Ist die Tür zum Bösen weit geöffnet, wenn sogar der Staat ganz offiziell Juden hasst, sodaß jeder Einzelne seinen Frust, der sich in Jedermanns Leben leicht finden läßt, abreagieren kann ?
Was geschieht mit uns, wenn uns das Böse erfasst ?
Und wie geschieht es ?
Sind unsere Ohnmachtsgefühle ein Nährboden für das Böse ?
Auf welchem Urgrund kann das Böse in der Natur wachsen und wie es scheint auf "menschlich" infiziertem Boden ?
Hat das Christentum diese Zusammenhänge längst durchschaut, indem es dem Menschen die Erbsünde anhängte ?
Die christliche Erbsünde, die vom Christianentum scharf abgelehnt wird, indem das Christianentum nur 5 Prozent der Menschen sich durch den schmalen Spalt des Bösen zwängend beobachtet ?
Fragen über Fragen und keine gültigen Antworten.
Gruß Volker

