08-12-2004, 00:26
Shia schrieb:...Islamunterricht an den Schulen fordert nur noch mehr ärger herraus, und sehe einfach keinen Sinn darin. wa salam ShiaDer türkische Staat, liebe Shia,
sieht das ganz anders
und forderte die deutschen Behörden schon lange zu einem Islamunterricht an staatlichen Schulen auf.
Leider wird erst jetzt langsam etwas daraus,
weil die Behörden immer behaupteten, es gäbe von muslimischer Seite keine Ansprechpartner.
Vielleicht, erwartest du zu viel von einem Religionsunterricht überhaupt,
als Schulen ihn leisten können.
Diese Diskussion gibt es auch schon lange im christlichen Bereich.
Die Schule vermittelt Wissen, und sonst nichts.
Dieses Wissen kann einer, der Islamwissenschaft studiert hat, wunderbar informativ vermitteln,
und zwar über Sunniten und Shiiten u.a. Glaubensrichtungen des Islam.
Es gibt genug Muslime, die hier in der dritten Generation leben, und Islamwissenschaft studieren.
Dadurch bekämen die muslimischen Jugendlichen eine Grundausbildung in ihrer Religion,
die vermutlich hier immer mehr nachlassen wird.
Nach den Forschungen von Faruk Sen vom Zentrum für Türkeistudien an der Uni Essen gehen inzwischen nur noch 13,5 % türkischer Jugendlicher in die Moschee.
Du erkennst also genau die gleiche Entwicklung wie bei christlichen Jugendlichen.
Eine Grundausbildung wäre da eine hervorragende Sache.
Wichtig dabei ist,
dass das nicht als Glaubens-Erziehung gesehen wird.
Die ist Aufgabe der Koran-Schulen oder Moscheen,
so wie es im christlichen Bereich die Aufgabe der Kirchen ist und nicht des Religionsunterrichts.
Das, was die Schulen leisten sollen,
ist demnach bescheiden als Information über den Islam zu sehen,
und die kann ein gut ausgebildeter Mensch wohl leisten.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


