(02-01-2011, 22:57)petronius schrieb:Diese Zumutung ist ebenfalls kein Akt der Liebe. Das war ja der Sinn meines vorher gehenden Statements, dass man Liebe eben nicht für alle gleich und für alle Zeiten festlegen kann. Das Papstwort (liebe den Mitmenschen!) ist sehr wohl klar, das Meißnerwort (morde nicht!) auch. Das Problem ist, dass nicht beides zugleich für alle und alles verbindlich "wahr" sein kann; dazu genügt ein Gegenbeispiel. Wir können das angerissene durchaus nehmen.(02-01-2011, 22:43)Ekkard schrieb: Natürlich ist die mögliche Abtötung eines sich (fehl-)entwickelnden Fötus kein Akt der Liebe
aber die zumutung einer vermeidbaren totgeburt, spätabtreibung oder lebenslangen leidens?
Deswegen sind die Grundforderungen, die hinter beiden Hirtenworten stehen in nichts unklar. Offensichtlich gibt es aber Grauzonen des Zusammenlebens, in denen Konflikte auftreten, die nicht durch allgemeine Maximen lösbar sind. Es wird in der Öffentlichkeit leider nur so ein Satz wahrgenommen. Was daneben noch alles gesagt und angeboten wird, wird vergessen. Denn Verzeihen (Vergeben) gehört schließlich auch zum Belang des Glaubens.
Wahrscheinlich kommen sich Ideale grundsätzlich in die Quere, und man muss allen Idealen ein Weiteres zur Seite stellen, nämlich ihre Fehlbarkeit in Ausnahmesituationen und damit die Duldung, wenn in Auswahlfällen gegen z. B. das werdende Leben entschieden wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard